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Nachhaltige Ernährung: Was das ist und worauf du im Alltag achten kannst

Nachhaltige Ernaehrung

Du möchtest deine Ernährung nachhaltiger umstellen, weißt aber nicht wie? Oder wusstest Du bisher nichts von einer nachhaltigen Ernährung? Bei so viel Angebot im Supermarkt, Werbeversprechen, verschiedenen Labels auf den Verpackungen und Online-Ratgebern hast Du den Überblick verloren? Dann erfährst Du in diesem Artikel, was nachhaltige Ernährung ist, worauf es ankommt und wie Du schon bei den kleinsten Einkaufsumstellungen CO2 einsparen und der Umwelt etwas Gutes tun kannst. Denn schließlich sind nachhaltige Lebensmittel gut für Deine Gesundheit und das Klima. Zum Schluss gibt’s noch ein Veggie-Rezept für den Herbst mit Herbstgemüse.

Was ist nachhaltige Ernährung?

Zu Beginn fragst Du Dich vielleicht, was Nachhaltigkeit mit Ernährung zu tun hat? Allerdings ist das Thema weitaus facettenreicher als nur weniger Fleisch zu essen. Schauen wir uns im Supermarkt einmal um, sehen wir Erdbeeren im Winter und Spargel im Herbst. Jedoch haben diese Lebensmittel meist einen langen Weg hinter sich und damit eine schlechte CO2-Bilanz. Sich nachhaltig zu ernähren bedeutet insgesamt, dass sich Deine Ernährung in ökologischer, ökonomischer, sozialer und gesundheitlicher Sicht möglichst positiv auf unsere Umwelt auswirken soll. Gerade unsere Lebensmittel aus industrieller Landwirtschaft sind mitverantwortlich für Artensterben, Klimawandel und Leid der Tiere. Dazu kommen schlechte Arbeitsbedingungen und/oder schlechte Löhne und das nicht nur im Ausland.

Die Zauberworte: Regional und Saisonal

Ökologischer Anbau aus der Region

Was kannst Du als Konsument nun tun, um die ökologische und faire Landwirtschaft zu unterstützen? Alles beginnt im Supermarkt: Regionales und saisonales Gemüse aus ökologischem Anbau sollte auf Deiner Einkaufsliste stehen! Ökologisch angebaute Lebensmittel sind nicht nur besser für Deine Gesundheit, sondern haben auch eine weitaus bessere Klimabilanz. Beim Anbau wird auf synthetische Pflanzenschutzmittel und mineralischen Stickstoffdünger verzichtet, wodurch der Boden mehr Nährstoffe enthält. Dadurch schmeckt das Gemüse nicht nur besser, die Pflanzen können auch mehr CO2 aus der Atmosphäre binden. Vielleicht gehst Du das nächste Mal für Deinen Einkauf zum Wochenmarkt. Damit unterstützt Du nicht nur die Landbauern aus Deiner Region, sondern hast nur noch gesundes und frisches Gemüse auf dem Teller. Eine Alternative zum Wochenmarkt ist eine regionale Obst- und Gemüsekiste zu abonnieren. Dann bekommst Du eine Kiste mit frischem Obst oder Gemüse aus der Region direkt nach Hause geliefert.

Saisonales Obst- und Gemüse

Welches Gemüse wann und wo Saison hat, kann ziemlich verwirrend sein. Inzwischen bieten viele Supermärkte wie Rewe oder Edeka Saisonkalender online und zum Download an. Ein interessanter Aspekt der regionalen Obst- und Gemüsesorten ist, dass oft nicht die Treibhäuser und Kühlhäuser zur Lagerung bedacht werden. Beispielsweise ist der Stromverbrauch zur Lagerung unserer regionalen Äpfel höher als ein Import aus Neuseeland im Sommer. Deshalb solltest Du Dich nicht immer auf das Regional-Schildchen im Supermarkt verlassen und besser nachsehen, ob es auch Saison hat.

Gemüse statt Fleisch

Der Fleischkonsum trägt tatsächlich am meisten zum ökologischen Fußabdruck in der Ernährung bei. Eines der Probleme ist, dass viel Anbaufläche nur für das Futter der Tiere verwendet wird. Dies führt meist zu einer Intensivbewirtschaftung, die eine hohe ökologische Belastung der Umwelt darstellt. Auch wird dadurch eine erhebliche Menge Treibhausgas zusätzlich zum Ausstoß der Tiere erzeugt. Außerdem verhindert der Futteranbau eine Nutzung der Ackerfläche für Nahrungsmittel für Menschen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt sich vorwiegend pflanzlich zu ernähren und seinen Fleischkonsum auf einmal die Woche zu reduzieren. Wer also 70% weniger Fleisch isst, kann seinen CO2-Ausstoß um 11% verringern.

Reste verwerten

Einerseits kann man immer alles auf eine Pizza packen, was man so übrig hat. Andererseits kannst Du auch scheinbare Abfälle noch verwerten! Viele Lebensmittel sind auch länger haltbar als man denkt. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist nur ein Richtwert. Ansonsten kannst du immer dran schnuppern. Beim Kochen kann ein Teil der Schnittreste durchaus noch verwertet werden. Sie lassen sich beispielsweise für Dips, Suppen oder Salaten verwenden. So kannst Du Kartoffelschalen anstatt sie wegzuwerfen auch in Chips verwandeln. Einfach gründlich waschen, mit Olivenöl beträufeln, salzen und ca. 15 Minuten knusprig backen. Generell kannst Du Reste immer wieder verwenden.

Bewusstes Kochen

Da wir kurz vor dem Herbst stehen, fragst Du dich vielleicht, was denn nun Saison hat. Noch wichtiger ist aber die Frage, was Du aus dem Herbstgemüse zaubern kannst. Natürlich ist jetzt bis zum Dezember Kürbiszeit! Immer nur Kürbissuppe ist einmal im Jahr super, aber dann reicht es auch schon wieder. Deshalb gibt’s jetzt ein Rezept für:

Kürbisgnocchi

Zutaten (4 Personen)

  • 1 kg Hokkaido-Kürbis
  • 100g Semmelbrösel
  • 75g Mehl
  • 6EL Olivenöl
  • Kürbiskerne oder frischer Salbei
  • Salz, Muskat

Zubereitung:

  • Den Kürbis vierteln, die Kerne entfernen, das Fruchtfleisch würfeln. In einem großen Topf Salzwasser erhitzen; die Kürbiswürfel darin 15 Minuten weich kochen. Den Kürbis abseihen und den Topf mit dem Wasser beiseitestellen.
  • Die Kürbiswürfel in einer Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze trocknen, dann pürieren und kräftig würzen. Das Püree mit Semmelbröseln und Mehl verkneten. Kürbisteig auf einem mit Mehl bestäubten Brett zu 2 cm dicken Rollen formen. Kleine Stücke abschneiden und mit bemehlten Händen Kugeln formen. Die Kugeln mit einer Gabel etwas eindrücken.
  • Das Kürbis-Kochwasser erneut zum Sieden bringen und die Kürbis-Gnocchi hineingeben. Die Hitze etwas reduzieren. Wenn die Gnocchi hochgestiegen sind, kurz ziehen lassen und mit einer Schaumkelle herausnehmen.
  • Öl in einer großen Pfanne erhitzen, Kürbiskerne oder Salbeiblätter kurz anrösten und die Gnocchi darin wenden. Dazu frischen Rohkostsalat servieren.

Dieses und noch mehr Rezepte gibt es in dem Genuss-Kochbüchle der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg. Es bietet insgesamt 68 Rezepte nach Jahreszeit sortiert. Das Besondere an diesem Kochbuch ist, dass es ebenfalls Tipps und Informationen zur nachhaltigen Ernährung bietet.

Schließlich kennen wir ja alle das Problem, dass wir uns ein tolles neues Rezept rausgesucht haben und nach dem Zutaten einkaufen feststellen, dass es zu viel ist. Was kannst Du mit den Resten machen? In diesem Kochbuch wird zu jedem Hauptrezept ein Resterezept angeboten. Für unsere Kürbisgnocchi hat die Reste-Küche Süße Kürbiscreme mit Pistazien geplant.

Für Deinen ökologischen Fußabdruck: Richtig einkaufen, verwerten und lagern

Nicht nur kannst Du Produkte nachhaltig einkaufen und Reste verwerten, Du kannst auch darauf achten Deine Lebensmittel richtig zu lagern. Das hat den Vorteil, dass das Obst und Gemüse nicht nur besser schmecken, sondern auch länger frisch bleiben. Wie Du welches Obst am besten lagerst, ob Kühlschrank oder Gemüse- bzw. Obstschale kannst Du im Artikel Lebensmittel richtig lagern nachlesen.

Durch ökologisch bewusstes Einkaufen, bedachtes Kochen und richtiger Lebensmittelllagerung kann jeder die Klimabilanz verbessern! Hast Du bereits Erfahrungen mit nachhaltiger Ernährung gemacht und noch ein paar Tipps parat? Oder steckst Du am Anfang und hast noch Fragen? Dann schreibe gerne alles in die Kommentare.

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Saskia: Saskia studiert Digital Humanities im Master an der Universität Stuttgart und arbeitet nebenher als Werkstudentin bei Studibuch im Lager. In ihrer Freizeit liebt sie gute Bücher, brennt für die Kunst und versucht als wahrer Morgenmuffel ein Programm zu schreiben, das ihr morgens hilft das passende Outfit zusammenzustellen.
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