Heute ist es soweit: Der Black Friday steht an! Oder in anderen Worten: Die perfekte Ausrede, um Geld auszugeben, das sich schon viel zu lange im Geldbeutel angestaut hat. Doch was hat es mit dem Black Friday überhaupt auf sich, welche Kritik muss dieser Tag aushalten und wie kann man ihn guten Gewissens für sich nutzen? Hier erfährst Du alles über den Black Friday und den Green Friday und Tipps und Tricks zum nachhaltigen Einkaufen!
Was ist der Black Friday?
Der Black Friday (zu Deutsch: schwarzer Freitag) ist wie so vieles ein Trend aus den Vereinigten Staaten, der in den letzten Jahren verstärkt nach Europa übergeschwappt ist. Traditionell wird er stets am Freitag nach Thanksgiving gefeiert, der wiederum am vierten Donnerstag im November stattfindet. Black Friday gilt hierbei als der Startschuss für die Weihnachtsshopping-Saison. Um diesen Ruf aufrechtzuerhalten, locken alle möglichen Händler mit Angeboten. Kein Wunder, dass der Black Friday dort der umsatzstärkste Tag im Jahr ist. Man kann sich vor Rabatten und Sonderkonditionen kaum mehr retten, vor allem Elektrogeräte und Klamotten gehen an diesem Tag wie warme Semmeln über die Theke. Während man noch vor einigen Jahren höchstens Bilder aus den USA gesehen hat, in welchen Kaufwütige vor Geschäften Schlange gestanden und diese dann wortwörtlich überrannt haben, hat der Black Friday nun auch in Deutschland immer größere Bedeutung erhalten – nicht zuletzt aufgrund US-amerikanischer Händler wie Amazon, die diesen in typisch amerikanischer Manier zelebrieren.
Das heißt: Auch in Deutschland wird nun gekauft was das Zeug hält, gedrängt durch einen Hagel aus Rabatten und Angeboten. Du wolltest Dir schon immer eine ganz bestimmte Sache kaufen, hast es aber nicht getan, weil es zu teuer war? Die Wahrscheinlichkeit, dass genau diese Sache am Black Friday reduziert ist, ist ziemlich hoch. Und warum dann nicht gleich noch ein paar mehr Dinge in den Warenkorb werfen? Schließlich ist man schon dabei und die Angebote einfach unwiderstehlich … und ehe man sich versieht, ist man dem Charme des Black Fridays verfallen.
Die Kritik ist da natürlich nicht weit: Der Black Friday motiviert Menschen in allen Ländern dazu, einzukaufen, als gäbe es kein Morgen mehr – und das zusätzlich zu den vielen Shoppingtrips, zu denen wir uns an den anderen 364 Tagen im Jahr hinreißen lassen. Nachhaltiger Konsum scheint hierbei überhaupt nicht mehr möglich. Aber was ist nachhaltiger Konsum überhaupt?
Was ist nachhaltiger Konsum?
Laut Bundesministerium für Umwelt ist nachhaltiger Konsum ein Teil der individuellen menschlichen Lebensweise, der insbesondere im Verbraucherverhalten verankert ist, also beispielsweise in der Art und Weise, was und wie wir Produkte und Dienstleistungen kaufen und konsumieren. Aber auch unser Entsorgungsverhalten spielt dabei eine große Rolle.
Gemäß des Leitbilds für nachhaltige Entwicklung von 2008 konsumiert man dann nachhaltig, wenn der Konsum „den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen“. Man könnte hier also von einer vorausgreifenden Denkweise oder von Nächstenliebe sprechen. Nachhaltig handeln wir dann, wenn wir uns nur so viel nehmen, wie wir brauchen, um zu gewährleisten, dass die Generationen nach uns auch noch in der Lage sein werden, ohne Probleme dasselbe zu tun.
Konsum ist nicht auf unsere Region oder unsere Nation begrenzt. Durch die fortschreitende Globalisierung und Internationalisierung unserer Wirtschaft und unseres Konsumverhaltens werden auch Firmen, Menschen und die Umwelt in anderen Ländern unmittelbar von unserem Konsum beeinflusst. Die besten Beispiele hierfür sind wohl die Skandalfirmen, von denen man in letzter Zeit immer wieder gehört hat, die den Regenwald in Südamerika abholzen oder Menschen in Dritte-Welt-Ländern ausbeuten, damit wir die unterschiedlichsten Produkte aus dem Supermarktregal ziehen können. Nachhaltiger Konsum besteht also vor allem auf einer ökologischen und sozialen Verantwortungsebene.
Auch wenn die Wechselwirkungen unseres Konsums und dessen Auswirkungen global und manchmal gar nicht so einfach zu erfassen sind, ist es ein Trugschluss, das man als Individuum nichts verändern kann: Jeder von uns kann und sollte bei sich anfangen und auf seine eigene „Gesamtbilanz“ achten, um die Welt ein kleines bisschen nachhaltiger zu machen. An Tagen wie dem Black Friday ist das besonders wichtig – weil es besonders schwierig wird, Selbstbeherrschung zu üben und sich nicht von den vielen Angeboten zu eigennützigem und überhaupt nicht nachhaltigem Konsum hinreißen zu lassen.
Black Friday und Nachhaltigkeit – geht das überhaupt? Es geht! Nämlich in Form des Green Fridays.
Vom Black Friday zum Green Friday
Nachhaltig shoppen am Black Friday: Geht das? Und wie! Und das auch, ohne den Tag im Ganzen zu boykottieren. Im Folgenden zeigen wir Dir einige Möglichkeiten, wie Du am Black Friday ganz ohne schlechtes Gewissen shoppen gehen kannst!
Das richtige Mindset
Das eigene Mindset steht am Anfang jeder Entscheidung und ist damit auch der Wegbegleiter auf jedem Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Besonders am Black Friday sollte man sich also die Frage stellen: Was brauche ich? Und brauche ich es wirklich?
Dabei geht es nicht nur um unnötige Käufe, sondern auch um unnötige Retouren: Wer kauft, um doch nur wieder zurückzuschicken, verursacht unnötigen Müll und trägt zur Verschmutzung unserer Umwelt bei: Einerseits durch den CO2-Ausstoß der Retouren, andererseits durch die Tatsache, dass retournierte Artikel aus Kostengründen oft kein zweites Mal verkauft, sondern gleich vernichtet werden oder im Müll landen.
Geld lässt sich auch anders ausgeben: Warum nutzt Du den Tag nicht und spendest ein paar Euro an die Charity-Organisation Deiner Wahl? Das darfst Du übrigens auch an jedem anderen Tag tun, wenn gerade nicht Black Friday ist.
Die richtigen Produkte
Vielleicht kannst Du den Black Friday nutzen, um Dir Produkte zu kaufen, an die Du vorher nicht gedacht hast: Wie zum Beispiel einen nachhaltigen, wiederverwendbaren Kaffeebecher, der Dir dabei hilft, Deinen Plastik-Konsum (durch den Kauf von To-go-Bechern) zu reduzieren. Des Weiteren bietet es sich an, die gewünschten Produkte bei nachhaltigen, grünen Labels zu kaufen: Bei Firmen, die als Teil ihrer Unternehmenspolitik einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Dies kann sich beispielsweise in der Produktherstellung, dem Vertrieb oder Spendenprogrammen äußern, die sie unterhalten.
Aber Vorsicht vor Greenwashing: Viele Großkonzerne nutzen diese Marketing-Masche, um ihr eigenes Image bei der immer „grüner denkenden“ Gesellschaft aufzupolieren. Dabei handelt es sich aber um nicht mehr als das: Eine Masche. Pass auf, mit welchen Labels und Versprechungen Firmen um sich werfen, und überprüfe diese lieber kritisch, anstatt ihnen blind zu glauben.
Wenn Du Dir einen Überblick über wirklich „grüne“ Firmen verschaffen willst, helfen Dir Artikel wie dieser dabei, Dir einen ersten Überblick zu verschaffen.
Die richtigen Angebote
Natürlich bedeutet das nicht, dass Du den Black Friday aus Deinem Leben ausklammern sollst. Es spricht nichts dagegen, die Angebote für sich zu nutzen. Du siehst: Black Friday und Nachhaltigkeit müssen sich nicht widersprechen!
Doch zum Black Friday jagt ein Schnäppchen das nächste. Da kann es sehr schwer sein, einen Überblick zu finden und aus dem riesigen Angebot die Optionen herauszufiltern, die ein nachhaltiges Kauf- und Konsumverhalten ermöglichen. Dabei hat es einen entscheidenden Vorteil, dass durch die aktuellen Lockdown-Maßnahmen der Bundesregierung nur noch wenige Anreize zum Offline-Shoppen in Geschäften da sind. Online kann man sich einen hervorragenden Überblick über die vielen, nachhaltigen Angebote zum Black Friday machen.
Auf Seiten wie nachhaltige-deals.de findest Du beispielsweise eine Vielzahl an nachhaltigen Angeboten zum Black Friday, beispielsweise aus den Bereichen Technik, Mode, Kosmetik, Essen und Trinken oder Geschenkideen.
Wie machst Du den Black Friday zum Green Friday? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen!