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Studiengangswahl: Finde in 5 Schritten deinen Wunsch-Studiengang!

Studiengangswahl

Die Abiturprüfungen sind geschrieben, der erste Schock überwunden – und jetzt? Der nächste Lebensabschnitt steht vor der Tür. Diejenigen von Euch, die keine Berufsausbildung machen möchten, werden vor der vielleicht schwierigsten Wahl ihres Lebens stehen: Die Studiengangswahl.

Weißt Du nicht, wo Du mit Deiner Suche anfangen sollst? Welcher Studiengang überhaupt zu Dir passt? Welches Angebot es überhaupt gibt? Keine Sorge: Denn heute zeigen wir Dir, wie Du in nur fünf Schritten Deinen Wunsch-Studiengang findest!

Schritt 1: Einen Überblick verschaffen: Was gibt es?

Grundsätzlich gibt es die folgenden Wissenschaftsbereiche und damit auch Fachrichtungen für Studiengänge:

  • Geisteswissenschaften
  • Humanwissenschaften
  • Ingenieurwesen
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Agrarwissenschaften
  • Philosophie
  • Rechtswissenschaft
  • Theologie
  • Sozialwissenschaften
  • Strukturwissenschaften

Während Bereiche wie Theologie oder Rechtswissenschaft als ganzheitliche Studiengänge angeboten werden, muss man innerhalb anderer Fachbereiche schon etwas tiefer graben: Hier gibt es viele verschiedene Studienfächer, die sich alle mit einem Teilbereich dieser Wissenschaften beschäftigen. So teilen sich zum Beispiel die Wirtschaftswissenschaften in die Teildisziplinen Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Volkswirtschaftslehre (VWL) auf. Diese wiederum können noch weiter spezifiziert werden, wie beispielsweise innerhalb der BWL: Finanzen, Marketing, Logistik, Steuern, usw.

Es ist wichtig, dass Du Dir das gesamte Angebot vergegenwärtigst, damit Du es in den nächsten Schritten nach und nach auf das herunter brechen kannst, was Dich wirklich interessiert.

Schritt 2: In sich gehen: Was will ich?

„Was willst Du einmal werden?“ ist für manche Abiturienten die Lieblingsfrage, für andere die absolute Hassfrage. Keine Sorge: Du musst jetzt noch keinen konkreten Berufswunsch parat haben. Tatsächlich haben den nur die wenigsten Studenten. Um Dich für deinen passenden Studiengang zu entscheiden, ist es aber erforderlich, dass Du Dir Gedanken um die grobe Richtung machst, die Du nach deinem Abschluss einschlagen willst.

Mögliche „Quellen“ für Deine zukünftige Berufswahl sind z.B. Deine Lieblingsfächer in der Schule oder Deine Hobbys. Es kann auch helfen, Deine Eltern oder Deine Freunde zu fragen, wo sie Dich in Zukunft sehen würden. Manchmal kommen sie auf richtig gute Ideen, die noch nicht auf deiner Liste standen!

Lass Dir für das Brainstorming ruhig etwas Zeit. Achte etwas mehr auf Dich, Deine Umwelt und darauf, womit Du Dir Deine Zeit vertreibst – was Dir Spaß macht! Mit der Zeit werden Dir immer mehr Dinge auffallen, die sich auch ganz gut mit einem Studienfach in Verbindung bringen lassen. Da Du Dir in Schritt 1 schon das gesamte Angebot vergegenwärtigt hast, wird es Dir nicht schwerfallen, eine Brücke zu einem bestimmten Studienfach zu schlagen.

Am Ende solltest Du eine Liste mit möglichen Studiengängen angefertigt haben, die grundsätzlich für Dich infrage kommen. Mach Dir keinen Kopf, wenn es nur eine sehr kurze Liste ist. Das zeigt schließlich, dass Du genau weißt, was Du willst. Auch wenn die Studiengänge darauf sehr unterschiedlich sind, ist das nur ein Beweis dafür, dass Du vielseitig interessiert bist – eine durch und durch positive Eigenschaft!

Mit dieser Liste gehen wir jetzt zu Schritt 3 über und sichten das konkrete Angebot an Hochschulen.

Schritt 3: Universität vs. Hochschule: Wo kann ich hin?

Bevor wir uns mit der Hochschulwahl beschäftigen, solltest Du Dir erst einmal die Frage stellen, ob Du im In- oder Ausland studieren möchtest. Vor allem im EU-Inland stehen Dir viele Möglichkeiten offen, die Du unbedingt berücksichtigen solltest!

Innerhalb von Deutschland ist die öffentliche Hochschullandschaft breit gefächert. Dir stehen unzählige Universitäten und Fachhochschulen zur Verfügung. Dazu kommen noch weitere private Hochschulen, die z.B. künstlerische Fächer unterrichten, jedoch auch Studiengebühren verlangen.

Falls Du nicht weit von zu Hause wegziehen möchtest, solltest Du Dir erst eine sinnvolle geographische Eingrenzung überlegen. Abgesehen davon stehst Du noch vor der Wahl, ob Du an einer Uni oder einer FH studieren willst. Bei Studycheck findest Du ein „Duell“ der beiden Hochschultypen.

Auch hier gibt es wieder kein Richtig und kein Falsch. Grundsätzlich gilt: Wenn Du nach dem Studium in die Forschung willst, bist Du mit einer Uni besser gelegen, für einen Berufseinstieg eher mit einer Fachhochschule.

Schritt 4: Die Wahl des richtigen Studiengangs

Nun solltest Du eine Liste mit Hochschulen beisammen haben, die geographisch und perspektiven-technisch für Dich infrage kommen. Diese gleichst Du jetzt mit der Liste deiner bevorzugten Studienrichtungen ab und solltest eine bereinigte Hochschul-Liste kommen, die Du Dir nun genauer ansehen kannst.

Hier solltest Du alle Studiengänge unter die Lupe nehmen, die Du auf deiner Liste gesammelt hast. Aber auch ein Blick auf das Gesamt-Programm lohnt sich: Vielleicht findest Du hier spontan noch andere Studiengänge, an die Du noch gar nicht gedacht hattest und für die Du Dich genauso brennend interessierst.

Oft kann es innerhalb eines Studienfachs mehrere Vertiefungsrichtungen geben, für die man sich von vornherein speziell bewerben muss. In diesen Fällen kann man sich nur für eine der Richtungen bewerben – also lass bei dieser Entscheidung nichts dem Zufall!

Zu guter Letzt musst Du Dich noch in die Zulassungsvoraussetzungen einlesen, also: NCs, Vorpraktika oder bestimmte Fächer, die Du schon belegt haben musst. Lies die Voraussetzungen sorgfältig durch und achte darauf, dass Du alle erforderlichen Unterlagen, Zeugnisse, etc. vorliegen hast und bei deiner Bewerbung einreichen kannst. Zweite Chancen gibt es nur selten im Leben – am seltensten bei Studienbewerbungen.

Tipp: Streue bei deinen Bewerbungen lieber breit. Wenn Du Dich nur bei deinem absoluten Favoriten bewirbst, läufst Du Gefahr, am Ende ohne Studienplatz dazustehen. Da die Bewerbung für viele Bachelor-Studiengänge über hochschulstart.de laufen, musst Du Dir auch keine Sorgen um langwierige Bewerbungsprozesse machen, in denen Du dieselben Informationen immer wieder in andere Uni-Bewerbungsmasken einträgst.

Schritt 5: Was, wenn ich mich falsch entscheide?

Die Studienwahl ist nicht in Stein gemeißelt! Das ist einer der großen Vorteile eines Studiums an einer Universität oder Fachhochschule: Ihre große Flexibilität. Niemand zwingt dich, Dein Studium zu beenden. Niemand hindert Dich daran, den Studiengang oder die Vertiefungsrichtung zu wechseln. Das größte Hindernis, das Du dabei überwinden musst, bist Du!

Und mit diesem Gedanken im Hinterkopf kannst Du ganz entspannt in Dein erstes Semester in deinem Lieblingsstudiengang starten. Lass Dich von den neuen Eindrücken überraschen und mitreißen, aber nicht erschlagen. Und auch wenn es mal schwer wird, halte Dir vor Augen, warum Du Dich für genau dieses Fach entschieden hast – denn damit werden Du und Deine Kommilitonen auch die unsympathischsten Dozenten, schwierigsten Klausuren und die nervigste Bürokratie überstehen.

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Anabel: Anabel studiert BWL an der Universität Regensburg und begeistert sich für Fremdsprachen, Bildung und Literatur. Wenn sie nicht gerade für Studibuch schreibt, arbeitet sie an einem neuen Roman oder an Kurzgeschichten, wie sie schon in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht wurden.