Ob im Studium, bei der Jobauswahl oder im Alltag: Bist du dir deiner Stärken und Schwächen bewusst, gelangst du schneller zum Erfolg. Das setzt eine gezielte Beschäftigung mit der Persönlichkeit voraus. Der Aufwand lohnt sich! Menschen mit einem starken Bewusstsein für das eigene Ich können sich in vielen Situationen besser gegen andere Menschen behaupten.
Bei der Jobwahl ist diese Fähigkeit von entscheidender Bedeutung. Der richtige Umgang mit Stärken und Schwächen im Bewerbungsgespräch führt auf die Zielgeraden zur Traumstelle. Neben einem attraktiveren Gehalt und einem adäquaten Arbeitsumfeld erwartet bewusste Bewerber ein angenehmes Arbeitsklima mit netten Kollegen. Den Grundstein dafür legen sie jedoch selbst.
Was kannst du tun, um dir deiner Kernkompetenzen und Mängel bewusster zu werden? Wie arbeitest du damit und daran? Im Folgenden erfahren Studenten und Berufstätige alles über das omnipräsente Thema ‚Stärken und Schwächen erkennen und gestalten‘.
Analyse des Ist-Zustands
Der erste Schritt zu mehr Selbsterkenntnis ist die Beschäftigung mit der eigenen Person. Zunächst gilt es, die wichtigsten charakteristischen Eigenschaften zu notieren. Diese sind in zwei Kategorien ‚Stärken‘ und ‚Schwächen‘ zu unterteilen. Im Anschluss daran wird eine Gewichtung der verschiedenen Begriffe vorgenommen. Welche Eigenschaft bestimmt den Charakter stärker und welche ist schwach ausgeprägt?
In den Ist-Zustand fließen zudem Bewertungen von Freunden ein. Die zentrale Frage ‚Wie wirke ich auf andere?‘ ist ebenso essenziell. Gib deinen Freunden die Stärke-Schwäche-Liste und bitte sie, deine Eigenschaften den beiden Spalten zuzuordnen. Daraufhin vergleichst du die Eigenschaften auf den Listen mit denen deiner Liste.
Häufig genannte Stärken und Schwächen:
- Mut
- Selbstbewusstsein
- Kommunikationsfähigkeit
- Ehrgeiz
- Disziplin
- Motivation
- Prokrastination
- Ungeduld
- Ängstlichkeit und Demotivation
- Geringes Selbstvertrauen
Je mehr übereinstimmt, desto stärker ist die jeweilige Eigenschaft in dir verankert. Bestimmte Eigenschaften treten nur auf deiner oder einer Liste einer deiner Freunde auf. Derartige Merkmale sind schwächer ausgeprägt. Die Analyse des Ist-Zustands ist ein erster Hinweis auf deine Talente und auf deine Problemstellen. Allerdings ist sie nur theoretischer Natur. Darum geht es jetzt weiter zur Praxis.
Mut zum Wandel
Der nächste Schritt heißt ‚Mut zum Wandel‘. Deine Listen liegen vor dir und du schaust dir die einzelnen Bereiche näher an. Fokussiere dich nicht auf deine Schwächen. Behalte das Ganze im Blick. Mit ‚Mut zum Wandel‘ begibst du dich gezielt in Situationen, die dich fordern und fördern. Sieh dir dabei die Intensität der verschiedenen betrachteten Merkmale an.
Ein Beispiel: Auf deiner Liste steht ‚Aufschiebeverhalten‘ an erster Stelle. Auch deine Freunde wollen, dass du Probleme erkennst und angehst und somit deine Fähigkeiten ausbaust. Konfrontiere dich mit einer typischen Prokrastinations-Situation. Führe eine Messung durch. Wie stark ist das Aufschiebeverhalten ausgeprägt? Im Anschluss daran suchst du dir kleine Aufgaben aus, die wenig Geduld und Einsatz von dir erfordern. Steigere die Schwierigkeit. Irgendwann hast du die Prokrastination besiegt.
Wichtig ist auch die Auseinandersetzung mit Ängsten und Demotivation. Arbeite an deiner Gedankenwelt. Eine positive Einstellung kommt nicht nur von innen heraus. Verschaffe dir positive Alltagseindrücke. Versuche in negativen Momenten das Positive zu sehen. Somit verringert sich die negative Sichtweise. In der Folge steigerst du deine Attraktivität. Aura und Karma wachsen.
Zu Schwächen stehen
Viele Menschen versuchen ihre Schwächen zu verstecken. Innerhalb von Social Media zeigen sie sich als Superhelden, die alles im Leben managen. In Wirklichkeit haben sie jedoch mit vielen Problemen zu kämpfen. Das Vertuschen von schwierigen Herausforderungen macht Probleme immer größer. Bekenne dich zu deiner Zerrissenheit und arbeite damit. Das macht dich beliebter.
Es ist nicht leicht, das eigene Wesen als nicht perfekt zu betrachten. Wer jedoch zu seinen Schwächen stehen kann, ist für Teams, innerhalb der Universität und im Freundeskreis für alle eine Bereicherung. Durch diese Einstellung hilft er auch anderen Menschen dabei, sich selbst zu lieben – trotz offensichtlicher ‚Mängel‘.
Interessanterweise verbirgt sich hinter einer vermeintlichen Schwäche häufig eine enorme Stärke. Ungeduldige Menschen scheinen immer rastlos zu sein. Sie wollen alles möglichst schnell erledigen. Diese Schnelligkeit kann auch von Vorteil sein. In vielen Lebenssituationen kommt es schließlich auf eine möglichst rasche Reaktionsfähigkeit an. Ungeduld kann daher auch eine starke Eigenschaft sein.
Schwächen, hinter denen Stärken stehen:
- Ungeduld bedeutet Schnelligkeit
- Wer ängstlich ist, analysiert Probleme
- Übermäßiges Redeverhalten ermöglicht eine Tätigkeit als Redner
Stärken intensivieren
Die Konzentration auf Schwächen ist nicht der beste Weg. Das Bewusstsein darüber hilft zwar weiter, doch Stärken sind ein weitaus besserer Motor für das Leben. Aus diesem Grund ist es ebenso bedeutsam, an den eigenen Stärken zu arbeiten. Das beginnt mit den richtigen Themen im Alltag. Mit einem Fokus auf den Ausbau vorhandener Talente legen Berufsanfänger einen guten Grundstein für ihr Vorstellungsgespräch. Auch Unternehmern, Angestellten und anderen Menschen hilft es.
Im Idealfall legen sich Menschen die richtige Literatur zu. Neben den Fachbüchern fürs Studium dürfen daher auch Bücher zur Persönlichkeitsentwicklung nicht fehlen. Sie zeigen das innere Kind, helfen beim Erkennen der wahrhaften Fähigkeiten und unterstützen mit Weisheiten früherer Philosophen. Einige sind durch derartige Bücher sogar zur inneren Berufung gekommen.
Die Stärken zu bekräftigen ist im Übrigen weitaus leichter, als die Schwächen zu eliminieren. Ohnehin ist eine komplette Beseitigung der inneren Mängel nicht möglich. Schließlich hast du eine eigene Geschichte. Sie geht mit inneren Narben einher. Diese zu akzeptieren, ist der erste Schritt zum wahren Selbst.
Die Teilnahme an interessanten Gruppen
Du hast dich schon immer in der Politik gesehen, doch dir fehlte bislang der Mut? Du fühlst Freude beim Gedanken daran, Kinder zu unterrichten, bist jedoch keine ausgebildete Lehrkraft? Wann immer etwas eine positive Emotion in dir auslöst, solltest du dich überwinden. Bei eher negativen Gedanken und Vorstellungen nimmst du Abstand. Durch dieses Vorgehen bestärkst du deine Talente und lässt deine Schwächen sanft einfließen.
Begib dich in innere Grenzsituationen. Die Freude am Tun nimmt dir kontinuierlich die Angst vor der neuen Situation. Das kommt deinem Selbstwert zugute. In Bewerbungsgesprächen zeigst du daraufhin: Ich weiß genau, was ich will. Ich bringe bereits umfassende Erfahrungen mit und kann mir eine Arbeit in dieser oder jener Abteilung bildhaft vorstellen. Dieser Mut zur Entschlossenheit ist die Basis für eine gute berufliche Laufbahn. Gruppen gibt es viele. Beteilige dich an sportlichen Veranstaltungen, wohne diversen Autoren-Lesungen bei oder engagiere dich innerhalb von sozialen Projekten verschiedener Arten.