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Online Bewerbungsgespräch meistern: Tipps zur Mimik und Vorbereitung

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Online Bewerbungsgespräche wurden vor der Corona-Pandemie eher selten praktiziert. Meist handelte sich die online Bewerbung um einen Job im Ausland oder das Unternehmen strebte eine Neugründung an einem neuen Standort an. Denn ein Nachteil des Online-Vorstellungsgespräches ist, dass Du eben keinen kurzen Blick auf das Unternehmen oder die Kollegen werfen kannst. Daneben fallen Smalltalk und nonverbale Signale weg. Außerdem birgt die technische Ausstattung jede Menge Tücken. Doch online Bewerbungsgespräche können auch vorteilhaft sein. Du kannst Kosten sparen, Deine Medienkompetenz demonstrieren und bist im Heimvorteil. In Deinen vier Wänden bist schließlich Du der Boss. Doch lasse Dich nicht von dem Gefühl verleiten. Auch in einem virtuellen Vorstellungsgespräch gibt es Etiketten, auf die Du unbedingt achten solltest.

In diesem Artikel erfährst Du wichtige Tipps zur Vorbereitung auf Dein online Bewerbungsgespräch und wie Du trotz Bildschirm durch Deine Mimik punkten und das Interview meistern kannst.

 

Technische Aspekte für Deine Mimik im Online Bewerbungsgespräch

Kamera, Perspektive und Sitzhaltung

Dein Bild sollte möglichst scharf sein, da ein verpixeltes Bild die Wahrnehmung Deiner Mimik erschwert. Außerdem ist die Perspektive Deiner Kamera entscheidend für den Eindruck Deines Gesichtes. Dein Blick sollte möglichst auf Augenhöhe sein, damit Dein Gegenüber im Gespräch nicht auf Dich herab- oder hinaufblickt. Achte bei Deiner Sitzhaltung darauf Deinen Oberkörper gerade zu lassen und leicht nach vorne zu ziehen. Das hebt Dein Gesicht hervor und streckt das Kinn. Behalte dabei genügend Abstand zum Bildschirm. Idealerweise beschränkt sich Dein Bildausschnitt nicht auf die Porträt-Ansicht, sondern zeigt ebenfalls den Oberkörper. Zu nah im Bild zu sein, wirkt nicht nur unvorteilhaft, sondern auch unnatürlich. Schließlich ist es unangenehm einer Person so nah am Gesicht zu sein, auch wenn es nur virtuell ist. Nun folgt einer der wichtigsten Tipps, die Du unbedingt beherzigen solltest, auch wenn es im ersten Moment seltsam klingt: Blicke in die Kamera! Du willst eben einen guten Eindruck hinterlassen und Deine Stirn und ein abwesender Blick mit halbgeschlossenen Augen sind dabei nicht hilfreich. Aus diesem Grund blicke Dein Gegenüber an, wenn Du sprichst. In diesem Fall heißt das, dass Du beim Sprechen direkt in die Kamera schauen musst. Wenn Dein Gesprächspartner oder Partnerin redet, kannst Du auf den Bildschirm schauen. Doch all zu leicht lassen wir uns von unserem eigenen Bild ablenken. Versuche Dich also auf Dein Gegenüber zu konzentrieren.

 

Mikrofon, Headset

Eine gute Tonqualität ist ebenso wichtig wie gute Bildqualität. Das eingebaute Mikrofon am Laptop mag für Videotelefonien mit Freunden vollkommen ausreichen, doch für ein wichtiges Vorstellungsgespräch solltest Du Dir lieber ein Headset zulegen. Nicht nur kannst Du durch Bluetooth genauso frei sprechen, sondern vor allem werden nervige Nebengeräusche eher vermieden. Störende Echos sind unschön und Deine Stimme klingt nicht zu verzerrt oder zu leise. Bedenke beim Sprechen, dass man ein Lächeln nicht nur sehen, sondern auch hören kann. Versuche während dem Reden aktiv zu lächeln. Das begünstigt nicht nur Deinen visuellen Eindruck, sondern auch Die Wahrnehmung Deiner Stimme.

 

Internetverbindung

Um Störungen und Unterbrechungen zu verhindern, ist eine stabile Internetverbindung sehr wichtig. Schließe deshalb alle Programme, die für das Gespräch irrelevant sind, auch welche die womöglich im Hintergrund laufen. Pausiere die Downloads und schließe ebenfalls unnötige Browsertabs!  Leben bei Dir weitere Personen im Haushalt bitte sie offline zu gehen. Falls vorhanden, benutze ein LAN-Kabel.

 

Hintergrund, Beleuchtung

Du solltest am besten an einem neutralen Ort sitzen. Je weniger im Hintergrund, desto weniger Ablenkung für Dein Gegenüber. Vor einer weißen Wand oder einem Bücherregal sitzt Du am besten. Doch nicht jeder Roman sollte prominent platziert sein. Die Beleuchtung spielt ebenfalls eine große Rolle für Deine Wahrnehmung. Natürliches Licht ist am schmeichelhaftesten. Also stelle Deinen Laptop am besten in einen hellen Raum mit ausreichend Tageslicht. Falls dies nicht möglich ist, positioniere verschiedene Lichtquellen im Raum. Am besten sollte das Licht gleichmäßig fallen und keine Schatten werfen. Um unangenehmes Blenden zu vermeiden, positioniere Dich nicht mit Licht im Rücken. Besonders vorteilhaft ist Licht schräg von der Seite oder von vorne und leicht nach unten. Denke daran immer indirektes Licht zu verwenden. Strahler wirken zu hart.

 

Körpersprache, Dresscode

Bei Deiner Körperhaltung gilt das Gleiche wie in realen Gesprächen. Nimm eine Aufrechte Haltung ein und lasse Kopf und Schultern nicht hängen. Vermeide allerdings zu große Gesten. Sollte Deine Internetverbindung doch mal wackeln, bleibt von Deiner Gestik nur eine verwischte Bewegung übrig. Konzentriere Dich lieber auf Deine Mimik: Lächeln und in die Kamera schauen. Zu steif solltest Du natürlich auch nicht wirken, vermeide nur zu wilde Gesten. Möchtest Du mehr über Körpersprache erfahren und wie Du allein Durch Deine Haltung überzeugst? In diesem Ratgeber „Körpersprache“ von Monika Matschnig findest Du heraus, was Deine Gesten über Dich aussagen und wie Du sie für Dich nutzen kannst. Der Dresscode spielt immer noch eine Rolle, obwohl man nicht unbedingt sieht, was Du anhast. Aber Kleider machen Leute und Du wirst mit Anzug oder Kostüm eine andere Ausstrahlung haben als mit Jogginghose. Also putz Dich auch für ein virtuelles Gespräch raus.

 

Übung macht den Meister

Eine Stunde vor dem Gespräch solltest Du Deine Internetverbindung und den Ton auf jeden Fall in dem Videotool testen. Ansonsten kannst Du Deine Präsentation im Vorfeld mit Freunden testen und eventuell aufnehmen und Dein Setting und Deine Performance eingehend begutachten. So kannst Du auch am besten Deine Bild- und Tonqualität mal betrachten. Lass Dir auch überraschende Fragen stellen, um Deine Reaktionen im Gesicht zu sehen.

 

Unvorhergesehenes

Mache Dich mit der Anwendung vertraut! Bei vielen Anbietern kann man sich auch mit Smartphone oder Tablet einwählen. Sollte Dein PC doch versagen, kannst Du nachfragen, ob ihr das Gespräch auf einem der anderen Geräte fortsetzt. Am besten kläre im Vorfeld ab, wie ihr mit Störungen umgeht: Wie verläuft die Kommunikation (Email oder Telefon)? Wer startet den Anruf neu? Bereite Akku und Ersatzheadset ebenfalls vor, man weiß ja nie…

 

Online Bewerbungsgespräch: Lass Dich nicht aus der Ruhe bringen

Der Geheimtipp schlecht hin: Als Bewerber oder Bewerberin hast Du Dich natürlich über das Unternehmen schlau gemacht und die Homepage gut studiert haben. Doch in diesem besonderen Fall der Bewerbung sind Spickzettel erlaubt! Hänge einen Zettel mit Infos einfach Hinter den Bildschirm oder lass die Homepage auf dem zweiten Bildschirm offen. Doch scrolle nicht während dem Gespräch durch! Schau auch nicht zu oft auf den Spickzettel, das würde auffallen.  Aber kurz mal drauf schielen ist schon drin. Kommt im Gespräch womöglich eine Frage, über die Du länger nachdenken musst, kannst Du Dir Zeit verschaffen, indem Du nochmal nachfragst. Denn Du hast Deinen Gesprächspartner oder Gesprächspartnerin akustisch nicht verstanden. Wie Du schwere Bewerbungsfragen richtig beantworten kannst, erfährst Du in diesem Artikel: Die gemeinsten Bewerbungsfragen und was Du darauf antworten kannst!

Na, hattest Du schon online Bewerbungsgespräche? Lief alles glatt oder hatte der Nachbar den spontanen Einfall etwas an die Wand zu bohren? Teile Deine Geschichten oder hast Du noch weitere Tipps, wie man sich optimal auf das virtuelle Vorstellungsgespräch vorbereiten kann?

Dir hat dieser Artikel gefallen? Um mehr über das Führen eines erfolgreichen Bewerbungsgesprächs erfahren möchtest, empfehlen wir dir das Buch von Martin John Yate.

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Saskia: Saskia studiert Digital Humanities im Master an der Universität Stuttgart und arbeitet nebenher als Werkstudentin bei Studibuch im Lager. In ihrer Freizeit liebt sie gute Bücher, brennt für die Kunst und versucht als wahrer Morgenmuffel ein Programm zu schreiben, das ihr morgens hilft das passende Outfit zusammenzustellen.