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Nachhaltigkeit im Internet: 4 Tipps zum grüner surfen

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Inzwischen sind wir immer online. Das Internet ist allgegenwärtig und wir können uns ein Leben ohne Surfen kaum vorstellen. Ein Griff zum Handy und die gesamte Welt des World Wide Web steht uns zur Verfügung. Musik und Radio hören heißt inzwischen die aktuelle Playlist streamen via Bluetooth Box und das Internetradio durch Sprachbefehl anschmeißen. Ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist heutzutage bei jedem angekommen und der grüne Fußabdruck wird mal mehr mal weniger berücksichtigt. Doch was wir alle nur zu gerne ausblenden und verdrängen ist unser digitaler ökologischer Fußabdruck im Internet. Wie sieht es denn eigentlich aus mit der Nachhaltigkeit im Internet? In diesem Artikel bekommst Du Tipps an die Hand, Dein Userverhalten nachhaltig zu gestalten.

 

Wie viel Strom verbraucht das Internet und der User?

Das Problem ist nicht die eine Google Suchanfrage nach dem besten Schokokuchen Rezept, sondern die Summe alle Suchanfragen. Denn pro Monat verbrauchst Du durchs Googeln ungefähr die Energie einer 60-Watt-Glühbirne mit drei Stunden Leuchtdauer.

In den nächsten Jahren wird der Stromverbrauch durch das Internet wahrscheinlich noch mehr steigen. Zum einen steigt die Internetnutzung immer weiter an, zum anderen gewinnt Cloud Computing immer mehr an Bedeutung. Wir speichern unsere Daten nicht mehr Zuhause auf unserem eigenen Rechner, sondern immer mehr auf externen Servern. Dadurch werden immer mehr Rechenzentren benötigt, die natürlich Strom verbrauchen.

Diese gigantischen Rechenzentren, die permanent arbeiten, sind die Energiefresser schlechthin. Weltweit produzieren IT-Geräte und Anwendungen 800 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Zum Vergleich: Das entspricht etwa den gesamten Emissionen Deutschlands!

 

Nachhaltigkeit im Internet durch bewusste Datennutzung

Die Verantwortung liegt eigentlich in den großen IT-Unternehmen. Sie müssen Lösungen finden, wie Rechenzentren effizienter arbeiten können, z.B. wie die Kühlung der Server besser geregelt werden kann. Doch Du kannst auch schon einiges in Deinem Userverhalten ändern!

Vermeide unnötige Serverleistung

Bei jeder noch so kleinen Internetnutzung wird eine Serveranfrage gestellt, die Strom verbraucht. Das heißt nicht, dass Du aufs Internet verzichten musst. Es geht nur darum zu hinterfragen, wie man das eigene Internetverhalten womöglich ändern kann.

  • Serien & Filme im Hintergrund streamen während man etwas anderes macht, muss nicht sein
  • Unnötige Suchanfragen reduzieren
  • Newsletter abbestellen
  • Wenn möglich WLAN statt mobile Daten nutzen

Datenspeicherung

Clouds sind externe Server, auf denen unsere Daten liegen. Also in gewaltigen Rechenzentren. Diese fressen Unmengen an Strom. Statt alles in der Cloud abzulegen, kannst Du Deine Daten auf einer externen Festplatte abspeichern. Die Festplatte verbraucht nämlich nur Strom, wenn sie auch benutzt wird und nicht rund um die Uhr. Du kannst auch mehrere benutzen, um eine Backup Festplatte parat zu haben, falls eine kaputt geht. Was Du noch beachten kannst um die Cloud-Lösungen grüner zu halten:

  • Lösche regelmäßig Deine Emails
  • Räume regelmäßig Deine lokale Festplatte am PC auf
  • Brauchst Du wirklich alle Fotos und Screenshot auf Deinem Handy?
  • Muss von jeder Anwendung wirklich automatisch ein Backup erstellt werden?
  • Lieblingslieder runterladen statt streamen

Verwende grüne Suchmaschinen

Es gibt auch Suchmaschinen, die der Umwelt aktiv etwas Gutes tun. So zum Beispiel Ecosia. Die Suchmaschine setzt 80 % ihres Einnahmenüberschusses für das Projekt „Greening the desert“ ein. Dadurch können Bäume in Burkina Faso gepflanzt werden. Bis Ende Januar 2018 konnten so insgesamt 20 Millionen Bäume gepflanzt werden! Durch Deine Suche mit Ecosia kannst Du Dich also an einem guten Projekt beteiligen und für Nachhaltigkeit im Internet sorgen.

Weitere grüne Suchmaschinen:

  • Givero: dänische Suchmaschine, die nachhaltige Projekte wie Eden Reforestation Projects, The Ocean Cleanup oder World Animal Protection unterstützt
  • gexsi: versteht sich als Sozialunternehmen, das mit den Suchanfragen innovative soziale Projekte aus Baden-Württemberg unterstützt
  • ekoru: 60 Prozent der Einnahmen aus den Suchabfragen werden an Meeresschutzprojekte gespendet

Achte auf Deinen eigenen Stromverbrauch

  • Beziehe Ökostrom
  • Achte bei Deinem Cloudanbieter etc. darauf, dass auch er Ökostrom bezieht
  • Schalte Laptop, Computer und Smartphone häufiger ganz aus, statt auf Stand-by
  • Auch Deinen WLAN Router kannst Du über Nacht ausschalten
  • Hin und wieder mal offline statt online arbeiten, bspw. mit Notizzetteln
  • Überdenke den Kauf eines neuen Laptops etc. genau. Hält der Alte nicht doch noch länger durch? Muss es immer das Neuste sein? Für die Herstellung technischer Geräte werden wertvolle Ressourcen benötigt! Wenn Du doch ein anderes Gerät willst, dann verkaufe Dein altes und verlängere seinen Lebenszyklus.

 

Wie Du siehst, sind die Auswirkungen des Internets auf die Umwelt ziemlich groß. Doch jeder von uns kann dazu beitragen ein bisschen Strom einzusparen. Denn insgesamt könnte eine Menge Energie eingespart werden, wenn alle Haushalte ihre Geräte über Nacht ausschalten würden. Oder versuche es hin und wieder auf Deinen Computer und Dein Handy zu verzichten. Das ganze nennt man Digital Detox und ist bestimmt mal nicht schlecht fürs eigene Wohlbefinden. Oder erfahre mehr zum Thema Nachhaltigkeit im Büro.

Was sagst Du zu diesen krassen Zahlen? Hättest Du gewusst, wie viel Strom beispielsweise allein durch Google verbraucht wird? Benutzt du schon eine nachhaltige Suchmaschine?

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Saskia: Saskia studiert Digital Humanities im Master an der Universität Stuttgart und arbeitet nebenher als Werkstudentin bei Studibuch im Lager. In ihrer Freizeit liebt sie gute Bücher, brennt für die Kunst und versucht als wahrer Morgenmuffel ein Programm zu schreiben, das ihr morgens hilft das passende Outfit zusammenzustellen.
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