X

Ist ein Medizinstudium ohne NC möglich? Ja, wir zeigen, wie es geht!

Ist ein Medizinstudium ohne NC möglich?

Das Medizinstudium gehört zu den beliebtesten Studiengängen in Deutschland. Das hohe gesellschaftliche Ansehen sowie die guten Verdienstmöglichkeiten veranlassen viele Studienanfänger dazu, sich für den Studiengang zu entscheiden. Wer das Studium ohne Wartesemester aufnehmen möchte, muss eine Abiturnote von 1,0 vorweisen. In diesem Artikel zeigen wir, wie der Traum vom Medizinstudium auch ohne brillanten Notendurchschnitt in Erfüllung geht.

Der Numerus clausus – die größte Hürde vor dem Medizinstudium

Nur wenige Hundert Abiturienten im gesamten Bundesgebiet erreichen pro Jahr eine Abiturnote von 1,0. Die Aufnahme des erträumten Medizinstudiums rückt für die meisten Schulabgänger dadurch in weite Ferne. Zwar lässt sich ein Zugang zum Studium über die sogenannten Wartesemester erreichen, doch die langen Wartezeiten reißen Lücken in den Lebenslauf und stehen der persönlichen ökonomischen Unabhängigkeit im Wege.

Bislang gibt es in Deutschland keine nennenswerten Bestrebungen, die strengen Zulassungsbedingungen zum Medizinstudium zu entschärfen. Dies führt nicht nur bei Abiturienten zu Frustration, sondern entwickelt sich zunehmend zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem. Aufgrund des Ärztemangels sind viele Regionen hausärztlich unterversorgt und Patienten müssen immer längere Wartezeiten für Facharzttermine in Kauf nehmen.

Medizin studieren ohne NC – diese Möglichkeiten gibt es

Wenn deine Abiturnote unterhalb der für das Medizinstudium geforderten 1,0 liegt, steht dieser Umstand deinem Traumberuf nicht im Wege.

Nachfolgend zeigen wir dir, wie und wo du die Zulassung zum Studium der Medizin erhalten kannst, ohne ein makelloses Abitur vorzulegen.

Medizin studieren im Ausland

Verschiedene Staaten der Europäischen Union locken mit der Möglichkeit, Medizin ohne Numerus clausus zu studieren. So zählt ein Medizinstudium in Ungarn zu den beliebtesten Optionen bei deutschen Studierenden, um das Wunschstudium zeitnah nach dem Schulabschluss aufzunehmen. Fundierte Englischkenntnisse sind unerlässlich, da der Unterricht an ausländischen Universitäten üblicherweise in dieser Fremdsprache stattfindet. Gelegentlich findest du deutschsprachige Studiengänge der Humanmedizin im Ausland. Hier ist zu bedenken, dass sich zu jedem Semester eine große Zahl an Abiturienten auf die wenigen Studienplätze bewirbt, sodass eine Zusage keinesfalls garantiert ist.

Die Nachteile eines Medizinstudiums im Ausland: Die Zulassungsbedingungen unterscheiden sich je nach Universität und die Entfernung zur Familie und zu den Freunden in Deutschland kann eine emotionale Belastung darstellen, die den Spaß am Studium trübt.

Wir empfehlen dir eine umfassende Recherche über die Bestimmungen zur Studienzulassung vor Studienbeginn.

Medizin studieren bei der Bundeswehr

Ein oft übersehener Weg, Medizin zu studieren, führt über die Bundeswehr. Auch dort spielt der Numerus clausus eine Rolle, die jedoch untergeordnet ist.

Wenn du dich entscheidest, an einer Universität der Bundeswehr Medizin zu studieren, durchläufst du zunächst die für alle Soldaten vorgeschriebene Grundausbildung. Um die Zulassung zum Studium zu erhalten, musst du dich für insgesamt 17 Jahre verpflichten. Das bedeutet, dass du nach deinem Medizinstudium für elf weitere Jahre bei der Bundeswehr verbleiben musst.

Ferner gelten die folgenden Zulassungsvoraussetzungen:

  • Du bist deutscher Staatsbürger.
  • Du bist mindestens 17 und höchstens 29 Jahre alt.
  • Du bist im Besitz der allgemeinen Hochschulreife.
  • Du bist damit einverstanden, dich innerhalb Deutschlands in unregelmäßigen Abständen versetzen zu lassen.
  • Du bist bereit, an Einsätzen der Bundeswehr im Ausland teilzunehmen.

Außerdem ist das Medizinstudium bei der Bundeswehr deutlich intensiver als an einer zivilen Hochschule: In den Semesterferien finden zwar keine Vorlesungen statt, allerdings vertiefst du in dieser Zeit deine militärischen Kenntnisse abseits der Studieninhalte.

Da dieser Weg zum Studium der Medizin mit diversen einschneidenden und langjährigen Konsequenzen für den weiteren Lebensweg einhergeht, kommt er nur für einen Bruchteil der angehenden Studierenden infrage.

Doch es gibt auch einen bedeutenden Vorteil: Die Bundeswehr zahlt dir ab dem ersten Tag deiner Verpflichtung ein Einstiegsgehalt von mehr als 2.200 Euro netto. Den Sold erhältst du bereits mit dem Beginn der Grundausbildung. Während des Studiums wirst du regelmäßig befördert, wodurch du in den Besoldungsstufen aufsteigst. Dein Medizinstudium beendest du als Offizier im Rang eines Leutnants. Im bestmöglichen Fall steigst du im Verlauf deiner Karriere zum Generaloberstabsarzt auf und freust dich über eine monatliche Besoldung in Höhe von mehr als 11.500 Euro.

Medizin studieren über die Amtsarzt- und Landarztquote

Die Politik hat die Problematik, die sich aus dem Ärztemangel insbesondere in ländlichen Räumen ergeben, erkannt und deshalb die Landarztquote eingeführt. In einigen Bundesländern existiert zudem eine Amtsarztquote (ÖGD-Quote).

Auf einen solchen Studienplatz bewirbst du dich über das Bewerbungsportal des Bundeslandes, in dem du studieren möchtest. Die Zusage hängt davon ab, ob du im Bewerbungsverfahren eine bestimmte Anzahl an Punkten erreichst. Erfüllst du die notwendigen Voraussetzungen, erhältst du einen NC-freien Studienplatz für Humanmedizin.

Der Nachteil dieses Weges ist, dass du dich verpflichtest, für einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren als Mediziner in einer ländlichen und medizinisch unterversorgten Region zu arbeiten. Bei einem Studienplatz, dessen Vergabe über die Amtsarztquote erfolgte, musst du für die gleiche Dauer als Amtsarzt tätig sein.

Medizin studieren über das Losverfahren

Dieser Weg zum Medizinstudium erfordert Glück: An nahezu jeder Hochschule kannst du über ein Losverfahren einen Studienplatz erhalten. Diese Möglichkeit steht dir auch offen, wenn du dich an der jeweiligen Universität bislang nicht beworben hast.

Erkundige dich nach den Regelungen über das Zulassungsverfahren per Los und beachtete die geltenden Fristen, die sich je nach Hochschule unterscheiden.

Medizin studieren an einer Privathochschule

Diese Option, um Medizin NC-frei zu studieren, kommt aus finanziellen Gründen nicht für jeden infrage. In Deutschland liegen die Kosten für ein Medizinstudium an einer Privathochschule zwischen 18.000 und rund 30.000 Euro. Eine Möglichkeit zur Finanzierung des Studiums besteht in Zuschüssen aus Bildungsfonds, die auf dem Modell des sogenannten Umgekehrten Generationenvertrags basieren. Die ausgezahlten Mittel zahlst du zurück, sobald du dein Medizinstudium abgeschlossen hast und ein definiertes Mindesteinkommen erzielst. Informiere dich über die Rückzahlungsbedingungen, wenn du Zuschüsse aus einem solchen Fonds in Anspruch nehmen möchtest.

Zusammenfassung: Wege zum NC-freien Medizinstudium

Nur wenige Abiturienten können ein Zeugnis mit einem Notendurchschnitt von 1,0 vorweisen, das den direkten Weg zum Medizinstudium ebnet. Ein NC-freies Studium der Medizin ist an vielen Hochschulen im europäischen Ausland möglich. Alternativ kommt ein Medizinstudium bei der Bundeswehr, an einer Privathochschule oder eine Zulassung per Losverfahren in Betracht.

Teile jetzt unseren Beitrag:
Related Post