Für viele Absolventen eines Studiums ist die Gründung eines eigenen Unternehmens direkt nach dem Studium eine interessante Option. Schließlich besteht die Möglichkeit, selbst Chef zu sein und viel Geld zu verdienen. Neben den Vorteilen sollten Absolventen allerdings auch die Nachteile einer Unternehmensgründung berücksichtigen, um eine sinnvolle Entscheidung für oder gegen die Gründung treffen zu können.
Warum die richtige Planung bei der Unternehmensgründung entscheidend ist
Wer direkt nach dem Studium ein Unternehmen gründen möchte, sollte bereits während des Studiums auf eine sorgfältige Planung und Vorbereitung achten. Hierzu zählt unter anderem die Ausarbeitung eines soliden Geschäftsplans, der nicht nur einen Überblick über die eigene finanzielle Situation und die Unternehmensziele verschafft, sondern auch zur Eintreibung von Kapital bei Banken und Investoren genutzt werden kann. Zudem gilt es, die potenziellen Herausforderungen und Risiken, die mit der Geschäftsidee einhergehen, zu identifizieren. Auch die Definition von realistischen Erwartungen und Zielen ist von großer Bedeutung, damit die Unternehmensgründung zu einem Erfolg wird.
Vorteile einer Unternehmensgründung
Wer ein Studium absolviert, wird mit der Theorie eines bestimmten Fachgebiets konfrontiert. Viele Studierende möchten diese Theorie so schnell wie möglich in die Praxis umsetzen, sodass die Gründung eines Unternehmens sinnvoll erscheint. Schließlich bietet eine eigene Firma die Möglichkeit, Ideen und Projekte umzusetzen, ohne dass ein Chef diese ablehnen kann. Dementsprechend können Absolventen eines Studiums ihren eigenen Weg gehen und ihre kreativen Ideen verwirklichen. Dabei haben Absolventen einen großen Vorteil gegenüber alteingesessenen Branchenkollegen. Dieser besteht darin, dass sie aufgrund des Mangels an Erfahrung nicht in traditionellen Denkweisen festgefahren sind. Somit bringen sie frische Energie und innovative Ansätze in die Geschäftswelt ein, wodurch Probleme mit neuen Lösungsansätzen bewältigt werden können.
Junge Gründer kennen sich im Online-Bereich oft besser aus, sodass sie eine erfolgreiche Präsenz in den sozialen Medien aufbauen können. Wer sein eigenes Unternehmen gründet, profitiert grundsätzlich von einer höheren Flexibilität und kann freier agieren als dies als Angestellter in einem großen Konzern möglich wäre. Unternehmensgründer können ihre eigenen Entscheidungen treffen und ihren Zeitplan so gestalten, wie sie es für richtig erachten. Demnach ist die Gründung eines Unternehmens vor allem freiheitsliebenden Personen zu empfehlen, denen Autonomie wichtig ist.
Herausforderungen einer Firmengründung
Auch wenn die Gründung eines eigenen Unternehmens mit vielen Vorteilen einhergeht, müssen angehende Gründer auch die Nachteile berücksichtigen. Nur wer bereit ist, diese Nachteile in Kauf zu nehmen, sollte sich näher mit der Unternehmensgründung auseinandersetzen. Ein großer Nachteil besteht etwa in der finanziellen Unsicherheit, der Unternehmensgründer ausgesetzt sind. Grund hierfür ist, dass Unternehmer im Gegensatz zu Angestellten kein festes Gehalt erzielen, auf dessen Zahlung sie sich Monat für Monat verlassen können. Stattdessen hängen die Einkünfte vom Erfolg des Unternehmens ab. Wenn das Unternehmen keine Gewinne erzielt, bleiben auch die Einnahmen aus. Da vor allem junge Unternehmen in der Regel eine gewisse Anlaufzeit brauchen und nicht sofort Einnahmen abwerfen, dafür aber etliche Ausgaben verursachen, ist der Start einer Firma mit einer hohen finanziellen Belastung verbunden. Junge Absolventen verfügen in der Regel nicht über das erforderliche Kapital, sodass ein Kredit bei einer Bank aufgenommen werden muss. Der Verkauf von Unternehmensanteilen an Investoren ist eine weitere Möglichkeit, wie Gründer an das notwendige Kapital herankommen können. Dies führt dazu, dass Gründer nicht nur ihr eigenes Kapital verwalten, sondern auch das von Kapitalgebern, was wiederum mit einem hohen Erfolgsdruck einhergehen und eine mentale Belastung darstellen kann. Einige Unternehmen unterstützen Neugründer deshalb mit Kapital, das an weniger begrenzende Vorgaben geknüpft ist. So können Gründer etwa im Rahmen des Projekts „Dein Traum“ ein Startkapital von 100.000 Euro gewinnen, sodass sie unabhängiger von Fremdkapitalgebern sind.
Konkurrenzdruck
Auch dem Konkurrenzdruck müssen sich Gründer stellen. In einigen Branchen besteht ein intensiver Wettkampf zwischen vielen verschiedenen Wettbewerbern, sodass es insbesondere als junges Unternehmen schwerfallen kann, sich am Markt zu etablieren und sich gegen die Konkurrenten durchzusetzen. Der Wettkampf mit großen Unternehmen, die über einen größeren Erfahrungsschatz sowie mehr Ressourcen verfügen, kann zum Scheitern des Unternehmens führen. Junge Unternehmen müssen daher besonders effizient arbeiten, um eine Chance zu haben. Der Einsatz von KI und eine Automatisierung in der Buchhaltung kann zu erheblichen Effizienzgewinnen führen, die kleine Unternehmen für sich nutzen können.
Mangel an Erfahrung
Wer erst vor Kurzem sein Studium absolviert hat, verfügt über keine oder nur wenig Erfahrung in der Praxis. Dieser Mangel an Erfahrung kann einen großen Nachteil darstellen, wenn es um die Führung und die Verwaltung eines Unternehmens geht. Vor allem junge Unternehmer ohne die erforderliche Praxiserfahrung müssen eine steile Lernkurve bewältigen, um ihre Firma auf Erfolgskurs zu bringen. Für angehende Gründer wichtig zu wissen ist, dass Misserfolge und Rückschläge zwangsläufig zum Unternehmertum dazugehören. Dementsprechend müssen sie die Bereitschaft mitbringen, aus Fehlern zu lernen. Auch die Anpassung an neue Marktgegebenheiten ist essenziell, damit das eigene Unternehmen am Markt bestehen kann.
Welche Rolle Netzwerken spielt
Das Studium kann sich durchaus als großer Vorteil für die Gründung eines Unternehmens herausstellen. Auch wenn Studierende im Rahmen ihres Studiums in den meisten Fällen hauptsächlich mit der Theorie konfrontiert werden, können sie unter anderem im Rahmen von Praktika wichtige Kontakte knüpfen und sich so bereits während des Studiums ein Netzwerk aufbauen. Grundsätzlich ist der Besuch von relevanten Networking-Veranstaltungen sowie Unternehmerzentren zu empfehlen, um das eigene Netzwerk weiter auszubauen. Auch die Inanspruchnahme von Beratungsdiensten kann Sinn machen. Auf diese Weise profitieren junge Gründer von dem Know-how bereits erfahrener Unternehmer, welches sie vor teuren Fehlern bewahren kann.
Kosten der Firmengründung
Die Firmengründung selbst geht mit entsprechenden Kosten einher, die Gründer bereits vor der Gründung bereitstellen müssen. Welche Ausgabenposten anfallen und wie hoch die Gründungskosten insgesamt ausfallen, ist hauptsächlich von der Branche, der Unternehmensgröße sowie dem Standort abhängig. Je nach Geschäftsmodell müssen auch Ausgaben für relevante Versicherungen oder Lizenzgebühren berücksichtigt werden. Gründer müssen die Kosten für die Firmengründung genau kalkulieren, damit das Unternehmen nicht bereits während des Gründungsprozesses scheitert. Eine präzise Finanzplanung ist also bereits vor Gründungsstart unerlässlich.