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Tipps zur Studienplanung: Der Weg zur Selbstorganisation im Studium

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Zum Beginn des neuen Semesters oder deines Studiums ist es lohnenswert, nicht nur über neue Vorsätze nachzudenken, sondern auch über die Studienplanung. Denn mit dem Studium ist viel mehr verbunden als die Wahl des richtigen Faches. Mit ihm beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der alles durcheinanderwirbelt. Und das Studium selbst setzt neue Herausforderungen oben drauf. Denn an der Hochschule kümmert es keinen, ob Du es schaffst, Dich selbst zu organisieren. Chaotische Tendenzen schleichen sich mit der Zeit bei fast jedem Studenten ein. Mit den folgenden Tipps zum Thema Selbstorganisation im Studium kannst Du Dein Studium so gestalten, wie Du es möchtest und findest die richtige Navigation durch Module, Lehrveranstaltungen und Leistungsnachweise.

Plane Dein Studium!

Was erwartest Du von Deinem Studium? Welche Wünsche verbindest Du damit? Solche Gedanken verschwinden schnell, wenn man das erste Mal mit dem von der Uni erstellten Studienverlaufsplan konfrontiert wird. Dieser Plan gibt den Norm-Studenten wieder, der schnell in der Regelstudienzeit studiert. Aber: Du bist nicht dieser Norm-Student und Du hast vielleicht auch ganz andere Vorstellungen von Deinem Studium als Deine Uni.

Genau dafür ist die Studienplanung da. Sie hilft Dir, Deinen Studienverlauf an Deinen Wünschen auszurichten. Für den Anfang gilt es, essenzielle Punkte festzulegen. Wie viele Semester willst Du höchstens studieren? In wie vielen Praktika willst Du Dich ausprobieren? Willst Du ins Ausland gehen? Das sind alles wichtige Punkte, die in die Studienplanung integriert werden. Gerade daraus lässt sich auch gut die Semesterzahl erkennen, auf die Du zusteuerst.

Wie Du den Studienplan aufstellst, bleibt ganz Dir überlassen. Du kannst Dein Studium nach den für Dich persönlich zu erwartenden Semestern planen, Du kannst nach Modulen sortieren, nach Leistungsnachweisen oder anderen Kriterien.

Der Studienplan ist die Grobplanung, damit Du nicht den Überblick verlierst. Kommen wir nun zum Feintuning.

Wie „tickt“ Dein Fach? Plane dein Semester!

Die ungünstigste Variante, ein Semester zu beginnen, ist die, einfach in das neue Semester reinzustolpern. Oder anders gesagt: Du stellst am ersten Tag des neuen Semesters hastig alle mutmaßlich zu besuchenden Veranstaltungen zusammen und hast einen chaotischen Stundenplan vor Dir liegen. Mit einer guten Semesterplanung beginnt man stattdessen mindestens eine Woche vorher und startet dann entspannt in das neue Semester.

Studierst Du ein Fach mit vielen Klausuren und hohem Lern- und Auswendiglernanteil? Oder bestehen Deine Studieninhalte hauptsächlich aus Schreiben von Hausarbeiten und Referaten? Ersteres ist typisch für Medizin, Jura, MINT-Fächern und zum Teil gilt es auch für Fächer wie Wirtschaftswissenschaften und Psychologie. Viel Lesen und Schreiben musst du hingegen meist in geistes- und sozialwissenschaftlichen Studiengängen.

Trifft ersteres zu, ist es wichtig, sich mit Lerntechniken zu beschäftigen, die es Dir ermöglichen, viel zu lernen und zu behalten. Die Tagesstruktur ist idealerweise so ausgerichtet, dass regelmäßiges Lernen und Wiederholen möglich sind. Prüfungszeiträume werden berücksichtigt und sind frei von Ablenkungen. Die besten Lerntipps für Studenten könnten Dir auch weiterhelfen.

Im zweiten Fall ist es sinnvoll, sich mit dem Schreiben selbst auseinanderzusetzen. Hilfe dazu gibt es durch Leitfäden zu wissenschaftlichem Schreiben an Deiner Fakultät, bei der Schreibberatung und natürlich auch bei Deinen Professoren. Nützliche Tipps finden sich auch im Internet und in der Ratgeberliteratur rund um das wissenschaftliche Schreiben.

Und so gehst Du weiter vor: Schnapp Dir Dein Modulhandbuch und unterteile das Semester in die Vorlesungszeit und in die vorlesungsfreie Zeit!

Die Vorlesungszeit:

  • Wie viel Zeit brauchst Du für Vor- und Nachbereitung? Musst Du viel lesen, rechnen, schreiben, oder präsentieren? Manchmal gibt es auch lange Skripte, die Du erst mühsam zusammenfassen musst. Wenn Du dabei manchmal auch verzweifelst, schau mal bei StuDocu vorbei. Dort findest Du hilfreiche Zusammenfassungen, Übungsaufgaben und Altklausuren.
  • Wie viele unbenotete oder benotete Leistungen musst oder willst Du während der Vorlesungszeit erbringen?
  • Gibt es besonders aufwändige Lehrveranstaltungen wie Übungen oder Laborpraktika?
  • Gibt es Voraussetzungen für bestimmte Module? (Beispiel: Lateinnachweis)
  • Musst Du Dich für bestimmte Prüfungen rechtzeitig anmelden? Bis wann?
  • Wie viele Deadlines gibt es? Ist es realistisch, dass Du sie alle einhältst? Hast Du Einfluss auf die Deadlines?
  • Gibt es mit dem Dozenten noch etwas zu besprechen?

Die vorlesungsfreie Zeit:

  • Wie viele und welche Leistungen musst bzw. willst Du während der vorlesungsfreien Zeit erbringen?
  • Wie viele Deadlines musst Du einhalten? Wie nah liegen diese zeitlich beieinander? Was kannst Du im Zweifelsfall verschieben?
  • Bist Du vorbereitet auf die Art der Prüfungsleistung? Weißt Du, wie man eine Hausarbeit schreibt oder auf eine Klausur lernt?
  • Was steht sonst noch an?

Einen Ausgleich schaffen

Studieren ist eine sehr vergeistigte Angelegenheit. Such Dir Ausgleiche, um dem entgegenzuwirken. Besonders gut tun körperliche Aktivitäten und soziale Kontakte. Sprich: Sport, künstlerische oder musikalische Hobbys, Ehrenämter oder Vereinsarbeit. Aktivitäten außerhalb der Uni und von Zuhause ermöglichen neue Erfahrungen und bringen Dich immer wieder raus aus Deiner Komfortzone.

Praktika und Nebenjobs

In jedem Studiengang sind Praxiserfahrungen notwendig. Viele Studierende planen ihre Praktika „nebenher“ ein: Sprich, sie werden in der vorlesungsfreien Zeit absolviert. Darunter leidet vieles gleich doppelt: Das Praktikum ist im Gegensatz zum Nebenjob meistens als Vollzeitjob angelegt, gleichzeitig warten aber noch Prüfungen.

Da das schlecht zusammenpasst, ist es empfehlenswert, sich für Praktika extra Zeit zu nehmen und ein Praxissemester einzulegen. Üblicherweise reichen ein bis zwei gute Praktika in dem angepeilten Berufsfeld.

Nebenjobs lassen sich leider nicht einfach in eine Praxisphase packen, denn Du brauchst ja Geld während des Studiums. Wichtig ist, dass der Nebenjob das Studium nicht zu sehr beeinträchtigt und Dir fachlich etwas bringt. Auch die Örtlichkeit spielt eine Rolle: Hast Du eine Tutorenstelle an der Hochschule oder musst Du längere Zeit pendeln? Verlängert der Nebenjob Dein Studium ein wenig? Dann ist das ein klarer Fall für eine Eintragung in Deine Studienplanung!

Auslandserfahrungen

International Kontakte zu knüpfen und in fremde Universitäten reinzuschnuppern eröffnen nicht nur Einblicke in andere Lehrformen, sondern bringen Dir auch Lebenserfahrung ein. Doch auch Auslandserfahrungen verlängern oft die Studienzeit. Und trotzdem: Planung ist hier alles! Noch schlimmer: Man muss viel früher damit anfangen. Während Du bei Bewerbungen auf Praktika und Nebenjobs mit etwa 3 – 6 Monaten Vorbereitungszeit rechnen musst, sind Auslandsprojekte etwa 1 bis 1 ½ Jahre im Voraus zu planen. Plane also nicht nur Deine Auslandszeit mit ein, sondern auch die Vorbereitungszeit sowie die Regenerationszeit, die Du brauchst, wenn Du wieder zurückkehrst. Denn Reisen ist nicht nur schön, sondern auch anstrengend! Schau doch beim Blogartikel über ein Auslandsemester vorbei.

Studienplanung: Vorlieben erkennen und nutzen

Damit ist gemeint, dass es unsinnig ist, gegen sich selbst zu arbeiten. Bist du ein Morgenmuffel, dann kannst Du Dir jahrelang vornehmen, mit selbst auferlegter Disziplin von morgens bis abends zu lernen – manchmal klappt es, manchmal vielleicht nicht. Denn die persönlichen Vorlieben kann man nur schwer überwinden. Stattdessen ist es hilfreicher, sich über diese Vorlieben klarzuwerden und sie für sich selbst zu nutzen. Als Morgenmuffel gönne Dir die Zeit morgens und genieße sie ohne Schuldgefühle. Wenn Du für das Schreiben sozialen Druck brauchst, such Dir als Motivation einen Kommilitonen, der ebenfalls an einer Hausarbeit schreibt. Oder schicke einem Freund oder Elternteil Statusberichte über den Fortschritt Deiner Prüfungsvorbereitungen oder Deiner Hausarbeit.

Identifiziere jene Aktivitäten und Vorlieben, die Dir das Lernen erleichtern, anstatt schablonenartig eine bestimmte Idealvorstellung vom Lernen über den eigenen Studienalltag überzustülpen.

Pausen

Das Studium ist ein Vollzeitjob, aber anders als viele denken: Es gibt wenig starre Vorgaben und doch ist man als Student ständig mit dem Studium beschäftigt. Das Loslassen fällt schwer, abschalten kann man kaum und viele plagt das schlechte Gewissen, nicht genug für das Studium getan zu haben. Damit das Studium sich nicht auf Dauer zermürbend auf Dich auswirkt, ist es wichtig, bewusst Pausen einzulegen. Pausen, in denen man mal wirklich gar nichts tun und an nichts denken muss. Pausen, die nicht der Studienvorbereitung dienen, sondern nur der Erholung für Dich selbst.

Gerade in Übergangszeiten wie vom Bachelor in den Master ist das wirklich wichtig. Mach Pause, sonst fühlst Du Dich schlapp, bevor Du überhaupt mit dem Master begonnen hast. Das Gleiche gilt auch für jedes neue Semester. Also: Ruh Dich mal aus. Du hast es Dir verdient!

Das Studium zu planen hört sich bürokratischer an, als es ist. Eine gute Studienplanung kann Dir helfen, ein Studium nach Deinen Vorstellungen zu verwirklichen. Hier findest du Tipps zu einer guten Selbstorganisation während Deines Studentenlebens. Und wie gestaltest Du Dein Studium? Teile uns Deine Gedanken im Kommentarbereich mit!

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Saskia: Saskia studiert Digital Humanities im Master an der Universität Stuttgart und arbeitet nebenher als Werkstudentin bei Studibuch im Lager. In ihrer Freizeit liebt sie gute Bücher, brennt für die Kunst und versucht als wahrer Morgenmuffel ein Programm zu schreiben, das ihr morgens hilft das passende Outfit zusammenzustellen.
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