Stehst Du noch mitten im Studium oder bereits kurz vor deinem Abschluss? In allen möglichen Phasen im (Studien-)Leben stehen Vorstellungsgespräche an – sei es für einen Praktikumsplatz, eine Werkstudentenstelle oder den Einstieg ins Berufsleben. Grundsätzlich gilt, dass man mit jedem Bewerbungsgespräch wächst. Also fürchte Dich nicht vor den vielen Gesprächsterminen, die Dir bevorstehen – in erster Linie wirst Du bei jedem von ihnen dazulernen. Damit aber auch schon das erste Mal ein Erfolg wird, kommen hier elf Tipps, wie Du Deine Vorstellungsgespräche optimal gestaltest!
Die Vorbereitung
Vorbereitung ist nicht nur bei der Papierbewerbung, sondern auch beim Vorstellungsgespräch das A und O!
Der Arbeitgeber
Wer sich bei einem Unternehmen bewirbt, wird sicher seine Gründe haben, warum man gerade dort arbeiten möchte. Es schadet aber nie, sich darüber hinaus noch etwas mehr über die jeweilige Firma zu informieren – nicht zuletzt, weil je nach Personaler auch gezielte Fragen nach dem eigenen Wissensstand über seinen potenziellen Arbeitgeber gestellt werden könnten. Je nachdem, wie groß und öffentlich präsent das Unternehmen ist, lassen sich Informationen wie der Name des Geschäftsführers, die Unternehmensstruktur, Tochterunternehmen und Ähnliches leicht herausfinden. Wer die Namen seiner Gesprächspartner vorher erfährt, kann sich auch hier im Normalfall einfach über Portale wie LinkedIn oder Xing informieren. Falls es Neuigkeiten zum Unternehmen gibt (z.B. zum Stand an der Börse) schadet es nicht, darüber Bescheid zu wissen.
Die Stelle
„Wie stellen Sie sich einen Tag bei uns vor?“ oder „Was stellen Sie sich unter dieser Stelle vor?“ sind Bewerbungsfragen, die nicht gerade selten gestellt werden. Im besten Fall wiederholt man bei seiner Antwort nicht nur Satzfetzen aus der Stellenbeschreibung, sondern lässt im Optimalfall gleich noch seine eigenen bisherigen Erfahrungen zum Themengebiet einfließen (Stichwort: Storytelling, siehe unten).
Du selbst!
Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, wird von vielen leider oft unterschätzt – vor allem dann, wenn ein und dieselbe Bewerbung, die vor Monaten erstellt wurde, an unzählige beliebige Unternehmen verschickt wird. Man verliert den Blick für das, worauf es bei einer Bewerbung am meisten ankommt: den Bewerber. Sei Dir über den Inhalt Deiner Bewerbung im Klaren. Über Deine Stärken, Schwächen, Erfahrungen, Kenntnisse. All das kann und wird im Bewerbungsgespräch angesprochen werden – und dann solltest Du wissen, worauf Deine Gesprächspartner hinauswollen.
Der große Tag
Das Outfit
Je nach Branche oder Firmengröße kann die Kleiderordnung ganz unterschiedlich ausfallen. Bei Unsicherheit, wie formell man sich dort kleidet, solltest Du lieber auf „mehr statt weniger“ setzen. „Overdressed“ ist man beim Bewerbungsgespräch nur selten. Das Wichtigste an Deiner Kleidung ist aber, dass Du Dich darin wohlfühlst!
Der Termin
Stell sicher, dass Du Dir den richtigen Ort und die richtige Zeit vorgemerkt hast! Vor allem, wer mehrere Vorstellungsgespräche in einem kurzen Zeitraum plant, kann hier sehr schnell durcheinanderkommen.
Pünktlichkeit
Informiere Dich vorab über den Standort Deines Unternehmens sowie über die Anbindung und/oder Parkmöglichkeiten. Zum Bewerbungsgespräch zu spät zu kommen, sorgt nicht gerade für einen guten ersten Eindruck.
Das Gespräch
Die Selbstvorstellung
„Erzählen Sie etwas über sich.“ Viele Vorstellungsgespräche beginnen mit dieser Aufforderung. Je nach Vorbereitungsstand kann das hier der leichteste Teil des Gesprächs oder der größte Fallstrick sein. Wer die Kunst beherrscht, als Kandidat all seine wichtigsten Stationen präzise und ohne viel Drumherum zu beschreiben, macht einen guten Eindruck. Ein Glück, dass man die Selbstvorstellung sehr gut vorbereiten und üben kann. Wie das funktioniert, erfährst Du beispielsweise bei der Karrierebibel.
Storytelling
Jetzt geht es ans Eingemachte. Mithilfe gezielter oder auch spontaner Fragen werden Deine Kenntnisse, Erfahrungen und Motivation unter die Lupe genommen. Meistens hangelt man sich hier an Deinem Lebenslauf entlang (weshalb es von Vorteil ist, ihn selbst gut zu kennen). Das Geheimnis hierbei ist es, nicht einfach nur die Stationen zu wiederholen, die die Gesprächspartner ohnehin schon schwarz auf weiß vor sich haben. Das Zauberwort lautet: Storytelling! Hier belegt man seine Kenntnisse, indem man sie in Geschichten verpackt. Anstatt also von seinen „Projektmanagement-Kenntnissen“ zu sprechen, kann man beispielsweise von einem Projekt erzählen, das man bei einer früheren Arbeitsstelle oder in einem Praktikum eigenverantwortlich übernommen hat, worum es ging, wie viele Mitarbeiter beteiligt waren und wie das Ergebnis ausgefallen ist. Auf diese Weise macht man seine Fähigkeiten nicht nur greifbar, sondern „belegt“ sie gleich noch anhand eines konkreten Beispiels, wodurch sie glaubhafter werden. Das Tolle am Storytelling ist, dass Du Dich nicht gezielt darauf vorbereiten musst. Schließlich kennst Du Dich und Deine Erlebnisse am besten und kannst deshalb auch ganz leicht davon erzählen. Auf diese Weise bekommt das Gespräch (falls bisher noch nicht geschehen) auch einen viel ungezwungeneren Charakter.
Mehr über Storytelling erfährst Du bei bewerbung.com.
Vom Notizen machen und Fragen stellen
Ich möchte hier zwei Tipps aufgreifen, die in jedem Ratgeber für Bewerbungsgespräche genannt werden.
Notizen machen
Oft wird empfohlen, sich während des Gespräches Notizen über das Besprochene zu machen, um Interesse und Aufmerksamkeit zu zeigen. Erfahrungsgemäß kann das aber leicht nach hinten losgehen. Während man sich Geschriebenes oft besser merken kann, ist Multitasking nicht für jeden etwas, und man hört beim Mitschreiben automatisch weniger gut zu. Wer sich zu dieser Kategorie zählt, sollte sich nur das Nötigste stichpunktartig notieren.
Fragen stellen
Auch wird empfohlen, am Ende des Gesprächs Fragen zu stellen, um sein Interesse zu unterstreichen. Hier geht es aber vor allem um Qualität anstatt Quantität. Anstatt sich beliebige Fragen aus dem Hut zu ziehen, sollte man sich auf die beschränken, die einem wirklich wichtig sind. Zum Beispiel: Wie groß ist das Team, in dem ich arbeiten werde? Welches Arbeitszeitmodell gibt es? Wie sind die Aufstiegsmöglichkeiten?
Der Abschluss
Der letzte Eindruck ist genauso entscheidend wie der erste Eindruck! Also sorg dafür, dass er so gut wie nur möglich ist: Ein sauberer Händedruck, ein freundliches Lächeln und eine nette Verabschiedung inklusive Dank für das Gespräch sind hier das Minimum.
Was dann?
Jetzt heißt es erst einmal: Warten! Wer Vorstellungsgespräche bei weiteren Unternehmen vereinbart hat, dem wird diese Phase nicht besonders auffallen. Je länger sich die Wunschfirma nicht meldet, desto eher kommt man auf den Gedanken, nachzuhaken. Entgegen der Ansicht von vielen Ratgebern ist das nicht immer eine schlechte Idee. Alles zum Thema „Nachhaken“ findest Du bei Robert Half.
Was ist mit Dir?
Welche Erfahrungen und Tipps hast Du für Bewerbungsgespräche? Wie ist Dein bestes, wie Dein schlechtestes Vorstellungsgespräch ausgefallen? Wir freuen uns auf jeglichen Input in den Kommentaren!
Wenn Du Dein Wissen zum Thema Bewerbungsgespräche vertiefen möchtest, findest Du hier eine kleine Auswahl an Fachbüchern.