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Produktivität im Studium steigern – 8 Tipps

Produktivität im Studium

Heute ist Tag der Arbeit, ein deutschlandweiter Feiertag, an dem auch die Studierenden unter uns frei haben. Während die einen von uns den Tag nutzen, um sich zu entspannen und Stress abzubauen, bereiten andere sich auf das restliche Semester vor – und stoßen dabei vielleicht auf eines ihrer größten Probleme, das vielen von uns vor allem zum Semesterende zum Verhängnis werden kann: ein Mangel an Produktivität. Hausarbeiten werden bis kurz vor der Deadline hinausgezögert, für Prüfungen erst in der vorherigen Nacht gepaukt und ganze Tage verbummelt, ohne an der Präsentation gearbeitet zu haben. Prokrastination ist ein Produktivitätskiller. Für diejenigen unter Euch, die ihren inneren Schweinehund bekämpfen und ihre Produktivität steigern wollen, kommen hier 8 Tipps gegen Prokrastination.

1.   Ziele festlegen

Bevor wir loslegen können, musst Du Dir erst einmal vergegenwärtigen, was überhaupt zu tun ist. Es ist wichtig, dass die Grundlagen stimmen. Im Optimalfall hast Du bereits eine Vorstellung davon, welche Abgabetermine und Prüfungen im Laufe des Semesters auf Dich zukommen. Hier hilft es, beispielsweise eine Liste zu machen, auf der alle Aufgaben und Termine aufgeführt sind, z. B.:

  • 05.: Gruppenpräsentation
  • 07: Prüfung XY
  • 08.: Prüfung YZ
  • 09.: spätester Termin für die Anmeldung der Bachelorarbeit

Diese Liste sorgt dafür, dass Du nichts aus den Augen verlierst und Dich rechtzeitig mental auf das einstellen kannst, was kommt. Wenn Du von vornherein alle Deine Termine im Kopf hast, kannst Du genug Zeit einplanen, um Dich darauf vorzubereiten. Besonders bei Hausarbeiten ist eine gute Planung wichtig. Hier erfährst Du, wie Du Deine Hausarbeit perfekt planen kannst.

2.   Produktivität planen

Seine Ziele und Termine zu kennen, ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Um sie aber wirklich anpacken zu können, solltest Du Dir einen genauen Plan machen, denn in der Vorbereitung liegt der Erfolg. Das ist die Grundlage um deine Produktivität zu steigern. Das bedeutet: Teil-Aufgaben und dazugehörige, persönliche Deadlines setzen. Hier ein Beispiel:

31.07.: Prüfung XY

  • 07.: Karteikarten zu Vorlesung 1 und 2 schreiben
  • 07.: Karteikarten zu Vorlesung 3 und 4 schreiben
  • (…)
  • 07.: Karteikarten zu Vorlesung 1-4 wiederholen
  • (…)
  • 07.: alle Theorie-Lücken und schwierige Übungsaufgaben wiederholen

Sich kleinere Aufgaben-„Häppchen“ vorzunehmen, motiviert. Du arbeitest konstant daran, Deine Lernziele zu erreichen, ohne über Deine Grenzen hinauszugehen. Wenn Du das schaffst, wirst Du vor den jeweiligen Terminen deutlich entspannter sein als in den vergangenen Semestern. Versprochen!

Eine Möglichkeit, diesen Punkt anzugehen, ist es, die ALPEN-Methode zu benutzen. Sie besteht aus den Schritten „Aufgaben aufschreiben“, „Länge einschätzen“, „Pufferzeit einplanen“, „Entscheidungen treffen“ und „Nachkontrollieren“ und ist eine der beliebtesten Zeitmanagement-Methoden.

3.   Für Abwechslung sorgen

Zugegeben, es kann verlockend sein, sich zuerst ganz auf ein Modul zu konzentrieren, damit man es schneller abhaken kann. Allerdings ist eher zu empfehlen, sich nicht ganz auf eine Sache zu versteifen, da das auch dafür sorgen kann, dass die Konzentration nachlässt. Als Beispiel: Früher in der Schule waren Deine Deutsch-Stunden gleichmäßig über die Woche verteilt. Weil ein Tag, der nur aus Deutschunterricht besteht, zulasten der Aufnahmefähigkeit der Schüler gegangen wäre. Sorg also für Abwechslung in Deinem Plan – mach jeden Tag ein bisschen für verschiedene Module. Das sorgt auch dafür, dass Du keines schleifen lässt und am Ende doch wieder zur Binge-Learning-Methode greifen musst.

4.   Pausen einplanen

Unsere Konzentrationsspanne (also die Zeit, in der wir uns non-stop auf die Arbeit konzentrieren können) beträgt etwa 90 Minuten. Spätestens nach Ablauf dieser Zeit solltest Du also größere Pausen in Deinen Lerntag einplanen, in denen Du z. B. Zeitung liest, eine Folge bei Netflix ansiehst oder spazieren gehst (frische Luft unterstützt ebenfalls die Leistungsfähigkeit!). Auch kleinere Pausen zwischendurch, z. B. im 30-Minuten-Abstand, sind vollkommen in Ordnung. Du solltest nur darauf achten, dass Du sie nicht zu sehr in die Länge ziehst, was z. B. durch das Handy sehr schnell passieren kann.

5.   Ablenkungen vermeiden

Neben Prokrastination sind Ablenkungen der reine Produktivitätskiller! Studien zeigen, dass das Gehirn bei jeder Ablenkung etwa 20 Minuten benötigt, um sich wieder voll auf seine Aufgabe konzentrieren zu können. Im Klartext heißt das: Handy stummschalten, Mail-Postfach schließen, Tür zu und notfalls Kopfhörer auf (für diejenigen, die in hellhörigen Wohnungen leben). Für uns als „Generation Smartphone“ kostet vor allem Ersteres einiges an Überwindung, aber Du wirst überrascht sein, welchen Unterschied es macht, das Handy einfach mal links liegen zu lassen.

6.   Für Ordnung sorgen

Auch auf dem Schreibtisch gibt es einige Ablenkungsmöglichkeiten, nicht zuletzt das eigene Handy. Aber es gibt noch einen zweiten Ort, an dem Du dringend für Ordnung sorgen solltest, bevor Du mit dem Lernen anfängst: in Deinem Kopf.

Wer lernen oder arbeiten möchte, dabei aber die ganze Zeit andere Dinge im Kopf hat („Ich muss noch die Wäsche waschen“, „Was schenke ich meinem Freund zum Geburtstag? “) sorgt ebenfalls für Ablenkung. Konzentration unmöglich.

Es gibt zwei Möglichkeiten, im eigenen Geist Ordnung zu schaffen. Entweder man kümmert sich erst um alles, was einen während des Lernens beschäftigen könnte (z. B. die Wäsche oder das Geburtstagsgeschenk), oder man versucht, sich aktiv mit Entspannungsübungen auf andere Gedanken zu bringen. Falls Du beim Lernen Musik hören kannst, ist es vielleicht interessant für dich, zu wissen, dass bestimmte Musik Dich beim Lernprozess unterstützen kann.

7.   Erholt sein

Sorg dafür, dass Du genug Schlaf bekommst! Es kann eine attraktive Vorstellung sein, weniger zu schlafen, um mehr Zeit zum Lernen zu haben. Doch in Wahrheit und per Definition, kann der Mensch nur bis zu sechs Stunden pro Tag konzentriert und produktiv arbeiten. Das bedeutet – darüber hinaus zu lernen, bringt nichts! Außerdem hat Schlafmangel ausnahmslos schlechte Folgen für Dich. Das zentrale Nervensystem wird in seiner Regenerationsfähigkeit beeinträchtigt, wodurch Deine Leistungs- und Gedächtnisfähigkeit abnimmt. Außerdem riskierst Du damit eine Schwächung Deines Immunsystems, was vor allem in einer Prüfungsphase verheerend sein kann. Wenn Du Dich also müde fühlst, Finger weg vom Kaffee und ab ins Bett!

8.   Eine Routine aufbauen

Der beste Plan hilft nichts, wenn man ihn nicht aktiv verfolgt. „Keine Zeit“ oder „keine Lust“ sind vermutlich die zwei größten Ausreden, um seine Tagesziele zu verfehlen. Eine Routine kann dem entgegenwirken. Wer z. B. an akutem Zeitmangel leidet, kann sich täglich einen 2-Stunden-Slot „reservieren“, an dem er sich nichts anderes vornimmt, produktiv wird und keine Termine macht. Diese beiden Stunden sind zum Lernen, für Hausarbeiten, Präsentationen, etc. da. Eine gute Routine kann außerdem Motivationslöcher beseitigen, indem das Lernen zur Gewohnheit wird – und zu Gewohnheiten muss man sich schließlich nicht aufraffen, oder?

 

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Anabel: Anabel studiert BWL an der Universität Regensburg und begeistert sich für Fremdsprachen, Bildung und Literatur. Wenn sie nicht gerade für Studibuch schreibt, arbeitet sie an einem neuen Roman oder an Kurzgeschichten, wie sie schon in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht wurden.