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Weihnachten weltweit – Wie feiern Studenten auf anderen Kontinenten Weihnachten?

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Heiligabend ist vorbei und Weihnachten steht vor der Tür! Wir hoffen, Du hattest trotz COVID-19 ein entspanntes Jahr – und Du kannst dieses jetzt frei von Prüfungsstress ausklingen lassen. Studenten auf der ganzen Welt tun heute genau das. Aber wie? Wie wird Weihnachten weltweit auf ganz anderen Kontinenten mit unterschiedlichen Glaubensrichtungen zelebriert? Heute nehmen wir Dich auf eine kurze Rundreise quer über den Erdball mit!

 

Die Entstehung von Weihnachten

Der 25. Dezember hat seit jeher eine besondere Bedeutung für die Menschheit. Laut Vivat! wurde in antiken Kulturen hier die Sonnenwende gefeiert, und auch in einer vorderasiatischen Religion wurde an diesem Tag tatsächlich die Geburt eines Lichtgotts gefeiert. In Norddeutschland und Skandinavien feierte man zu dieser Zeit ein Toten- und Fruchtbarkeitsfest. Du siehst also: Dieser Tag war schon seit jeher besonders für verschiedene Menschen auf der ganzen Welt.

Erst im Jahr 217 versuchte der damalige Papst Hyppolit alle Kulte, die den 25. Dezember zelebrierten, zu beseitigen, indem er den Tag zum Geburtstag Jesu Christi erklärte. „Weihnachten“ bedeutet übrigens übersetzt „zu den Heiligen Nächten“.

Die Tradition, sich gegenseitig an Weihnachten Geschenke zu machen, ist erst viele Jahre später im Mittelalter entstanden. Hierbei fand eine Vermischung mit dem Nikolaustag statt, bei dem es seit jeher Brauch war, Kinder zu beschenken. Diese Vermischung ist wohl Martin Luther zu verdanken, der anstelle des Nikolaus‘ das Christkind einführte, das noch heute vor allem in Süddeutschland die Kinder anstelle des Weihnachtsmanns beschenkt.

 

Weihnachten in Deutschland

Weihnachten ist längst nicht mehr nur ein religiöses Fest, sondern wird von den meisten Familien in Deutschland unabhängig ihrer Glaubensrichtung oder -stärke gefeiert. Für einen Großteil der Deutschen ist Weihnachten eine wichtige Familientradition.

Zu den wichtigsten Weihnachtsbräuchen für die Deutschen gehören laut deutschland.de, Kerzen anzuzünden, einen Tannenbaum aufzustellen und zu schmücken, Plätzchen zu backen und Geschenke zu kaufen. Nur etwa jeder vierte Deutsche geht an Weihnachten in die Kirche. Meistens beginnen die Weihnachtsbräuche schon am Abend des 24. Dezembers, Heiligabend. Dort wird mit einem Festessen begonnen, ehe es eine Bescherung gibt, bei der die Geschenke ausgepackt werden.

 

Weihnachten in Europa

Niederlande

Weihnachten hat nicht überall in Europa dieselbe Bedeutung. Anstelle des 24., 25. oder 26. Dezembers steht in den Niederlanden schon der 6. Dezember im Mittelpunkt: Der Nikolaustag (niederländisch: Sinterklaas). Laut RP Online soll an diesem Tag Sinterklaas, der normalerweise in Spanien lebt, mit einem Dampfschiff in den Niederlanden eintreffen, um die Schuhe von Kindern mit Süßigkeiten zu befüllen. Dafür hat der 25. Dezember eine größere religiöse Bedeutung.

Großbritannien

In Großbritannien gibt es genau wie bei uns die Geschenke an Heiligabend. Aber: Ausgepackt werden dürfen sie erst im Laufe des ersten Weihnachtsfeiertags. Auch das Festessen findet an diesem Tag statt. Während es bei uns klassische Gerichte, wie die Weihnachtsgans oder Kartoffelbrei gibt, sind bei den Briten die typischen Speisen beim Dessert zu finden: Mince Pie und sogenannter Christmas Pudding sind beliebte Delikatessen. Manchmal werden hier Münzen oder andere Glücksbringer als Überraschung für die Kinder versteckt.

Italien

In Italien steht die Familie an Weihnachten im Mittelpunkt. Je nach Region werden die Kinder an Heiligabend oder aber erst am Dreikönigstag beschenkt. An Weihnachten ist es das Christkind, das die Geschenke bringt, am Dreikönigstag die Hexe „Befana“, die (wie der Weihnachtsmann) durch den Kamin kommt und (wie der Nikolaus) Geschenke in Schuhen platziert.

 

Weihnachten weltweit

USA

In den USA findet die Bescherung erst am 25. Dezember statt, nachdem Santa Claus die vorherige Nacht damit verbracht hat, die Geschenke mit seinem Schlitten an jedes Haus auszuliefern. Besonders beliebt sind hier „Christmas stockings“. Dabei handelt es sich um lange Strümpfe, die gerne am Kamin aufgehängt werden. Jeder Strumpf gehört einem Familienmitglied, die Santa Claus bei seinem Besuch mit Geschenken befüllt. Während in Europa Geschenke in Schuhen verbreitet sind, hat sich die Tradition in den USA zu Strümpfen gewandelt.

Indien

Auch wenn Indien ein hinduistisch geprägtes Land ist, wird Weihnachten hier sehr wohl gefeiert. Es handelt sich dabei sogar um einen gesetzlichen Feiertag. Auch wenn die Christen in Indien laut Lebkuchen-Schmidt nur 2,3 % der Bevölkerung ausgemacht haben, handelt es sich dabei immer noch um ca. 30 Millionen Menschen. Hierbei werden die Bräuche viel vom europäischen und amerikanischen Bild geprägt: Santa Claus ist derjenige, der am 25.12. die Geschenke bringt. Schon im Vorfeld werden Häuser geschmückt, bunte Lichterketten aufgehängt und das Haus erleuchtet. Anstelle von Tannen werden hier beispielsweise Palmen oder Bananenstauden dekoriert. Auch in Indien steht die Familie im Mittelpunkt des Weihnachtsfests. Der Tag besteht aus Gesang, Tanz und Geschenken für die Kinder. Das Familienoberhaupt bekommt an diesem Tag als Zeichen der Verehrung eine Zitrone geschenkt.

Japan

Japan tanzt an Weihnachten völlig aus der Reihe. Es ist kein gesetzlicher Feiertag und wird auch nicht als Familienfest begangen. Da laut Japanwelt nur 1 % der Japaner Christen sind, hat dieser Tag auch keine religiöse Bedeutung. Der Einfluss durch die USA ist aber auch hier mancherorts spürbar, wenn Santa Claus am 24. oder 25.12. mit Geschenken kommt.

Tatsächlich ist Weihnachten in Japan eine Art Valentinstag: Ein Tag, an dem man sich mit dem Partner oder einer Bekanntschaft verabredet und sich (aufs Neue) verliebt. Man trifft sich zu romantischen Spaziergängen, geht in Shopping Center oder in ein Restaurant. Weil viele japanische Studenten selten die Gelegenheit haben, bei ihrem Partner zu übernachten (z.B., weil sie noch bei den Eltern oder in einem Wohnheim leben), werden an diesem Tag auch oft Hotelzimmer gebucht, um den Abend gebührend in Zweisamkeit ausklingen lassen zu können.

 

Fazit

Weihnachten ist so divers wie die Menschen, die dieses Fest (mehr oder weniger) feiern. Es gibt weltweit viele unterschiedliche Bräuche und Traditionen. Oft steht nicht einmal mehr die Religion im Vordergrund. Aber was bei allen doch so verschiedenen Wegen, Weihnachten zu zelebrieren, auffällt, ist, dass man diesen Tag immer mit den liebsten Menschen begeht. Seien es die Familie oder der (zukünftige) Partner. Weihnachten ist kein Fest der Einsamkeit, sondern der Geselligkeit, des Zusammenfindens und der Liebe. Aus diesem Grund wünschen wir Dir noch eine angenehme Weihnachtszeit und dass Du trotz des aktuellen Lockdowns eine schöne Zeit mit Deiner Familie verbringen kannst.

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Anabel: Anabel studiert BWL an der Universität Regensburg und begeistert sich für Fremdsprachen, Bildung und Literatur. Wenn sie nicht gerade für Studibuch schreibt, arbeitet sie an einem neuen Roman oder an Kurzgeschichten, wie sie schon in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht wurden.
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