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Nachhaltige Hautpflege: Mit selbstgemachter Hautcreme aus natürlichen Zutaten

nachhaltige Hautpflege

Unsere Haut braucht Pflege. Nur so bleibt sie gesund und strahlend. Äußere Einflüsse wie Wetterumschwünge, trockene Heizungsluft oder wenig Sonnenlicht machen ihr schnell zu schaffen. Daher ist es besonders wichtig zu wissen, wie Du ihr die Pflege bieten kannst, die sie sich wünscht. Eine bedeutsame Rolle spielt nachhaltige Hautpflege. Was es mit dieser und selbstgemachter Hautcreme genau auf sich hat und wie sie sich ganz einfach selbst herstellen lässt, erfährst Du hier.

 

Nachhaltig in die Zukunft mit nachhaltiger Hautpflege

Wie Du vermutlich schon des Öfteren gehört und gelesen hast, ist es dringend notwendig, dass wir unseren Lebensstil nachhaltiger gestalten. Müll trennen, Strom und Energie sparen sowie regional einkaufen sind nur ein paar Punkte einer langen Liste, wie jeder und jede von uns aktiv im Alltag mithelfen kann.

Ein großes Problem bringen die Verpackungen mit sich, in denen wir unsere Produkte – ob Lebensmittel, Kosmetika oder Putzmittel – kaufen. Die Menge an Verpackungsmüll belief sich in Deutschland im Jahr 2018 auf sage und schreibe 227,5 Kilogramm pro Kopf. Das belastet unsere Umwelt und verschmutzt unter anderem unsere Meere. Grund genug also, hiergegen vorzugehen.

Nachhaltige Hautpflege hilft Dir, gleichzeitig der Umwelt und Dir selbst etwas Gutes zu tun:

  • Du minimierst die Abfallmenge: Die selbstgemachte Hautcreme lässt sich wunderbar in einem alten Tiegel oder Glasgefäß aufbewahren. Dadurch wird kein neuer Verpackungsmüll produziert, sondern alte Verpackungen einfach wiederverwendet.
  • Du meidest toxische Inhaltsstoffe: In herkömmlichen Kosmetika befinden sich leider viel zu oft schädliche Inhalte wie PEG, Parabene oder Paraffine. Diese zerstören den natürlichen Schutzmantel Deiner Haut und trocknen sie somit langfristig aus. Ebenso häufig kommen Silikone und Mikroplastik in Hautpflegeprodukten vor. Diese Stoffe können kaum aus dem Abwasser gefiltert werden und landen so am Ende im Ozean, wo sie von den dort lebenden Tieren mit Nahrung verwechselt
  • Du weißt ganz genau was drinnen ist: Wenn Du Deine Creme selbst herstellst, weißt du exakt, was drinnen ist und was eben nicht. Obendrein kannst Du die verwendeten Mengen der Inhaltsstoffe individuell den Bedürfnissen Deiner Haut anpassen. Denn manchmal möchte unsere Haut eine reichhaltigere, fettigere Pflege, während sie zu anderen Zeiten doch lieber eine leichte Pflege präferiert.

 

Schritt-für-Schritt-Anleitung für Deine selbstgemachte Hautcreme

Damit bei der Herstellung Deiner selbstgemachten Hautcreme auch nichts daneben geht, haben wir eine Anleitung vorbereitet, die Dir den gesamten Prozess ganz genau erklärt. Natürlich mit dabei: Ein Rezept für die nachhaltige Hautcreme.

 

Was brauchst Du?

Zuallererst gilt es, die nötigen Küchenutensilien und Werkzeuge bereitzulegen. Die folgende Infografik schafft hier einen guten Überblick darüber, welche Du brauchst:

Wie Du siehst: Alles normale Haushaltsgegenstände. Das meiste davon solltest Du bereits zuhause haben.

Als nächstes geht es um die Inhaltsstoffe. Eine Creme besteht grundsätzlich immer aus Fett gemischt mit Wasser. Da sich Fett und Wasser jedoch nicht so leicht miteinander vermischen (siehe etwa, wenn Du Öl und Wasser gemeinsam in ein Glas gibst), braucht es zusätzlich einen sogenannten Emulgator, ein Bindemittel. Der Emulgator sorgt dafür, dass sich die Fett- und Wassermoleküle miteinander verbinden. Und am Ende entsteht eine gleichmäßige Konsistenz – die Creme.

Wir halten fest. Zum Cremekochen benötigst Du:

  • Fettige Bestandteile oder Fettphase: Öl, Wachs, etc.
  • Wässrige Bestandteile oder Wasserphase: Wasser oder Hydrolate
  • einen Emulgator als Bindemittel
  • Zusatzstoffe wie beispielsweise ätherische Öle zum Verfeinern und Abstimmen auf Deinen Hauttyp

 

Wie entsteht eine nachhaltige Hautpflege?

Jetzt, da geklärt ist, was Du für Deine nachhaltige Hautpflege benötigst, fragst Du Dich bestimmt, wie daraus Deine neue Lieblings-Hautpflege entsteht. Das Zauberwort heißt Wärme.

In einem ersten Schritt wird die Fettphase gemeinsam mit dem Emulgator erhitzt. Anschließend geschieht dasselbe mit der Wasserphase. Haben beide eine bestimmte Temperatur erreicht, wird die Wasserphase schrittweise in die Fettphase eingerührt. Am Schluss kannst Du noch pflanzliche Wirkstoffe oder ätherische Öle hinzugeben.

Unbedingt zu beachten ist bei diesem Vorgang die Einhaltung der Hygiene. Immerhin fügst Du Deiner Creme keine künstlichen Konservierungsmittel bei. Damit sie dennoch möglichst lange hält und sich keine Bakterien oder Pilze einschleichen, solltest Du alle Utensilien, die im Herstellungsprozess zur Anwendung kommen, desinfizieren. Greife dafür zu 70-80%-igem Alkohol. Die leeren Cremetiegel und -dosen, in die Du die fertige Creme füllen möchtest, gehören ebenfalls desinfiziert.

 

Das Basis-Rezept für nachhaltige Hautpflege

Das Rezept, das wir Dir jetzt zeigen, haben wir uns selbst in Barbara Hoflachers Buch „Du darfst auf meine Haut“ abgeschaut. Es ist als Basis für jeden Hauttyp geeignet und kann je nach den eigenen Bedürfnissen entsprechend angepasst werden.

Falls Deine Haut gerade sehr trocken ist, raten wir Dir zu mehr Olivenöl. Ist sie hingegen unrein oder fettet schnell, so bist Du mit einer verhältnismäßig größeren Menge Sonnenblumenöl gut beraten.

Die Zutaten:

  • 45ml Sonnenblumenöl
  • 45ml Olivenöl
  • 15g Wollwachs
  • 15g Bienenwachs
  • 45-60ml Hydrolat
  • Etwa 30 Tropfen eines ätherischen Öls

Bei Hydrolat handelt es sich übrigens um ein duftendes Pflanzenwasser, das als Nebenprodukt beim Destillieren von ätherischen Ölen entsteht. Es verleiht Deiner Creme einen wohlriechenden Duft. Im Fachhandel findest Du verschiedene Sorten wie etwa Lavendel, Rose oder Orangenblüte.

 

Los geht’s mit dem Cremekochen!

Liegt alles parat und wurde alles desinfiziert, kann es auch schon losgehen mit dem Kochen Deiner selbstgemachten Creme.

  1. Erhitze die Fettphase: Nimm Dir eine der Schüsseln für das Wasserbad und gib das Öl gemeinsam mit dem Wachs hinein. Erwärme es im Wasserbad bis es eine Temperatur von 50°C erreicht hat.
  2. Erhitze die Wasserphase: Mach dasselbe mit dem Hydrolat und erwärme es ebenso auf 50°C.
  3. Verrühre die beiden Phasen miteinander: Nimm Dir hierfür einen Schneebesen oder Milchschäumer zu Hilfe und gieße das Hydrolat unter ständigem Rühren und in kleinen Portionen schrittweise zum Rest dazu.
  4. Willst Du noch ätherische Öle hinzugeben, kannst Du das jetzt machen. Wiederum gilt: Nicht mit dem Rühren aufhören!
  5. Und schon ist Deine Creme fertig. Fülle sie in die desinfizierten Tiegel oder Glasgefäße und lass sie abkühlen.

 

Thema Haltbarkeit

Der Verzicht auf künstliche Konservierungsstoffe hat leider einen großen Nachteil: Die Haltbarkeit. Eine Creme, wie die in unserem Rezept, sollte prinzipiell zwischen 6 und 9 Monate haltbar sein. Verlasse Dich hierbei auf Deine Sinne. Riecht sie etwa komisch oder sieht sie nicht mehr gut aus, ist es Zeit sie wegzuschmeißen.

 

Nachhaltige Hautpflege selbst herstellen hat viele Vorteile – sowohl für Dich und Deine Haut als auch für die Umwelt. Ausgewählte Inhaltsstoffe machen die Tagescreme reichhaltig und pflegend. Und dabei ist sie in nur wenigen Schritten kinderleicht fertiggestellt. Hast Du bereits Erfahrungswerte damit? Schreib uns gerne!

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