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Foodsaver werden – sei aktiv beim Foodsharing!

Tomaten und zwei Hände

Foodsharing beruht auf einer simplen Idee bzw. Tatsache: Manche Menschen haben zu viel Essen, andere zu wenig. In Deutschland werden deshalb jährlich etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen – das sind 11 000 000 000 Kilo! Um möglichst wenig Essen zu verschwenden, ist ein Austausch dieser zwei Parteien der sinnvollste Weg. Aber wie erreicht man diesen Austausch? Foodsaverin oder Foodsaver werden ist dafür eine tolle Möglichkeit!

 

Foodsharing privat

Vielleicht hast Du schon mal ein wenig Foodsharing im privaten Rahmen betrieben. Studis ist vielleicht das Essenspaket nach einem Heimatsbesuch vertraut. Oder Du bittest Deine Mitbewohner*innen, Dein Kühlschrankfach leer zu machen, wenn Du in den Urlaub fährst. Schon das entspricht der grundsätzlich simplen Idee von Foodsharing. Auch wenn uns das das eine oder andere Mal unsere Sonntage gerettet hat, an denen man wieder in seine WG oder Studibude kommt und merkt, dass der Kühlschrank ja leer ist und die Supermärkte geschlossen sind – die Welt retten wir damit nicht.

 

Seit 2012 schon mehrere Tonnen Essen gerettet

Foodsharing versucht an diese Idee des Gebens und Nehmens anzuknüpfen, und diese über ein großes Netzwerk zu verbreiten und produktiv zu machen. Deshalb wurde die Online-Plattform nach einer anfänglichen Ideenfindung richtig ins Rollen gebracht und entwickelt sich seitdem stetig weiter. Bisher wurden mehrere Tonnen Lebensmittel über die Foodsharinggemeinde geteilt. Und diese besteht nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz und Österreich und strebt eine Internationalisierung an.

Die Foodsharing-Gemeinschaft ist kein eingeschworener Klan, in dem nur Menschen Lebensmittel retten dürfen, die Mitglied sind. Jeder kann in seiner Stadt zu einem Fairteiler gehen und sein Essen dort lassen oder sich welches mitnehmen. Jeder kann sich auf der Foodsharing-Plattform ohne Verpflichtungen anmelden um Nachrichten über die Fairteiler oder Essenskörbe, die vergeben werden, einzusehen. Neulich war ich selbst auf einem Festival, auf dem die Foodsharing-Initiative Körbe aufgestellt hat, um die Lebensmittel untereinander zu tauschen.

Es gibt aber besondere Rollen in der Foodsharinggemeinde, in denen Du noch aktiver gegen die Lebensmittelverschwendung kämpfen kannst. Der erste Schritt dafür ist Foodsaver*in zu werden. In dieser Position holst Du in Deiner Stadt (oder auch in mehreren) Lebensmittel von Supermärkten und anderen Lebensmittelbetrieben ab und bringst sie zu den Fairteilern. Hier heißt es aber nicht einfach: auf die Plätze, fertig, los!

In der Vergangenheit soll es nämlich Probleme mit unzuverlässigen oder sich nicht korrekt gegenüber den Lebensmittelspenden verhaltenen Personen gegeben haben. Deshalb hat die Plattform ein Quiz eingeführt, das jeder bestehen muss um als Foodsaver*in anfangen zu können. Vor einiger Zeit habe ich selbst dieses Quiz gemacht (und erfolgreich bestanden! 😊) und möchte Dir deshalb in diesem Artikel meine Erfahrung mitteilen. Ich hoffe das dies einige andere Leute dazu ermutigt, sich ebenfalls für Foodsharing zu engagieren.

 

Foodsaverin oder Foodsaver werden: Das Quiz

Das Quiz, das die Plattform eingeführt hat, ist keine Schikane. Wie bereits erwähnt, will sie dadurch einfach vermeiden, dass Menschen halbherzig oder mit falschen Vorstellungen an die Sache herangehen. Dementsprechend ist auch das Quiz aufgebaut.

Du kannst zwischen zwei Möglichkeiten wählen: Entweder Du machst das Quiz mit zehn Fragen und Zeitlimit oder Du machst das mit 20 Fragen ohne Zeitlimit. Es sind beides Multiple Choice-Tests, bei denen es auch mehrere richtige Antworten geben kann. Am Ende darfst Du so oder so maximal zwei Fehlerpunkte haben, wobei die Fragen je nach ihrer Relevanz mit unterschiedlich vielen Punkten bewertet werden. Keine Angst, wenn Du es nicht beim ersten Mal schaffst. Du hast drei Versuche, wenn es dann immer noch nicht klappt, musst Du einige Zeit warten und kannst es dann nochmal versuchen. Ich habe das Quiz – ungeduldig wie ich bin – die ersten zwei Male mit Zeitlimit gemacht.

Beim dritten Mal habe ich mir dann Zeit gelassen und die Version mit zwanzig Fragen gemacht. Dadurch blieb mir die Zeit, über die Fragen richtig nachzudenken und Dinge über die ich mir nicht klar war, im Foodsharing-Wiki nachzuschlagen. Das ist ein wenig geschummelt, im Idealfall bist Du die relevanten Bereiche schon vor dem Quiz durchgegangen. Schlussendlich habe ich also das Quiz bestanden. Die Fragen werden immer direkt aufgelöst und am Ende noch mal richtig erklärt, sodass man auch tatsächlich etwas für seine spätere Tätigkeit bei Foodsharing lernt. Es gibt auch ein paar neutrale Antwortmöglichkeiten.

 

Die Fragen im Quiz

Die Themen, die in den Fragen abgehandelt werden, sind vor allem solche der Lebensmittelhygiene, welche über das Verhalten untereinander und gegenüber den spendenden Betrieben, sowie allgemein zur Philosophie von Foodsharing. Kein Ding der Unmöglichkeit!

Achja: falls Du Prüfungsangst, eine Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Ähnliches hast, kannst du ein gesondertes Anmeldeverfahren durchlaufen. Sodass es wirklich jede*r, der oder die den Foodsharing-Kodex kennt, Foodsaver*in werden kann.

 

Wie geht es nun für mich als Foodsaverin weiter?

Nun muss ich erst mal die drei Testabholungen bestehen, die jeder gemeinsam mit einer*m bereits erfahrenen Essensrettenden machen muss, um den offiziellen Foodsharing-Ausweis zu bekommen. Falls Dich das interessiert, schau regelmäßig vorbei, denn ich werde weiter im Studibuch Magazin berichten.

Natürlich rettet auch Foodsharing nicht die Welt und die Masse der weggeworfenen Lebensmittel ist immer noch unerträglich hoch. Aber Foodsaverin oder Foodsaver werden ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Und meinen Geldbeutel schone ich auch noch, denn jeder darf natürlich auch selbst von dem geretteten Essen speisen.

Möchtest Du auch Foodsaverin oder Foodsaver werden und hast noch offene Fragen? Oder hast Du bereits selbst Erfahrung mit Foodsharing gemacht? Dann schreib‘ uns gerne in den Kommentaren!

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Leslie: Leslie ist eine Tausendsasserin. Zwischen Bachelorabschluss und Masterbeginn schreibt sie für verschiedene Plattformen. Im Studibuch-Blog taucht sie tiefer in die Welt der Nachhaltigkeit ein.