Ich habe bisher noch keinen Studenten und keine Studentin kennengelernt, die nicht über chronische Geldknappheit jammern. Egal welchen Studiengang man sich aussieht, egal welche Universität und welche Hochschule oder welches Fernstudium: Überall scheint am Ende des Geldes einfach noch viel zu viel Monat übrig zu sein. Dabei muss man gar keinen Bachelor und erst recht keinen Master in „Accounting“ oder Finanzmanagement gemacht haben, um seine Finanzen in den Griff zu bekommen. Ich stimme dir zu, dass es sehr schwierig sein kann, zu lernen, mit Geld umzugehen. Aber nicht unmöglich. Und deswegen stelle ich dir heute ein paar Schritte vor, mit die du gleich umsetzen kannst, um dir in Zukunft ein bisschen Geld einzusparen. Finanzen, Studium…. geht das?
Schritt 1: Verschaff dir einen Überblick
Überleg dir doch mal, was du eigentlich jeden Tag, jede Woche und jeden Monat so ausgibst. Da ist wahrscheinlich deine Wohnung oder dein Studentenzimmer, dein Essen, dein Internetanschluss und noch hunderte andere kleinere und größere Dinge. Am besten führst du einfach mal ein Monat lang Buch über deine Einnahmen und deine Ausgaben und listest penibel auf, für was du Geld ausgibst. Überleg dir als nächstes, welche dieser Ausgaben unvermeidbar sind. In diese Kategorie fällt wahrscheinlich deine Miete, der Strom, Geld für dein Essen und so weiter. Wenn du das alles aussortiert hast, bleiben die Ausgaben übrig, die eigentlich nicht wirklich notwendig waren. Zum Beispiel dein täglicher Coffee-to-go vom Bäcker um die Ecke, das Abo für die Zeitschrift, die du eigentlich schon gar nicht mehr liest oder ein neues T-Shirt, das du eigentlich gar nicht brauchst. In der Zwischenzeit gibt es dafür sogar schon Apps, die dir helfen, deine Ausgaben und Einnahmen im Auge zu behalten und richtig zu kategorisieren. Ein Haushaltsbuch zu führen ist wirklich nicht so schwer und anstrengend, wie es sich in der ersten Sekunde vielleicht anhört. Probiere es doch einfach mal ein Monat lang aus!
Schritt 2: Such dir Alternativen
Im vorherigen Absatz haben wir über die unvermeidbaren Ausgaben in deinem Leben gesprochen. Unvermeidbar wie „Das muss halt einfach sein!“. Aber oft entspricht das nicht ganz der Wahrheit. Du könntest zum Beispiel deinen Stromanbieter überprüfen und den wechseln, wenn du einen günstigeren findest. Du könntest deine Abos überprüfen und überlegen, ob du die wirklich brauchst. Oder du könntest dich beim Einkauf deiner Lebensmittel mal ganz genau umsehen, ob kleinere Marken ein bestimmtes Produkt nicht günstiger anbieten. Überprüfe jede unvermeidbare Ausgabe einzeln und informiere dich, ob es da nicht doch Alternativen gäbe.
Schritt 3: Finger weg von Wegwerfprodukten!
Dass Wegwerfprodukte nicht unbedingt gut sind, weißt du wahrscheinlich schon. Auch wenn man das meistens eher in Verbindung mit dem Thema Nachhaltigkeit hört. Aber diese Produkte schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch deinen Finanzen. Überleg dir doch mal, für wieviele Dinge du Geld ausgibst, nur um sie dann wegzuwerfen? Was ist zum Beispiel mit Servietten, Frischhaltefolie oder Alufolie, Plastikflaschen oder Menstruationsprodukte? Für all das gibt es wiederverwendbare Alternativen, die dir auf lange Sicht viel Geld und dem Planeten viele Scherereien ersparen. Papierservietten könntest du zum Beispiel durch welche aus Stoff ersetzen, die Alufolie und Frischhaltefolie durch Folie aus Bienenwachs oder eine schöne Jausenbox. Statt Geld für Plastiktaschen auszugeben, könntest du zum nächsten Einkauf einen Stoffsack mitnehmen. Pack dir fürs nächste Training eine wiederbefüllbare Flasche Wasser ein, statt dir eine im Supermarkt zu kaufen. Und für die Leute unter meinen Lesern, die menstruieren ein Tipp, den ich auch erst nach 20 Jahren Leben zum ersten Mal gehört habe: Kauft euch eine Menstruationstasse oder Stoffbinden. Eine ganze handvoll Unternehmen haben sich in der Zwischenzeit auf wiederverwendbare Menstruationsprodukte konzentriert und liefern überraschend gute Produkte ab. Kostet beides bei der Anschaffung etwas mehr als eine Packung Binden oder Tampons, günstige Menstruationstassen starten aber schon bei 10€. Die kannst du dann bei guter Pflege locker mehrere Jahre lang ohne Probleme verwenden. Das spart dir viel, wirklich viel Geld und dem Planeten viel Müll.
Schritt 4: Selbermachen, Tauschen und Reparieren!
Diese drei Stichworte kennst du wahrscheinlich schon. Koch dir deinen eigenen Kaffee und nimm ihn in einem schönen Becher mit in die Uni. Näh dir einen schönen Stoffbeutel aus alten Kleidungsstücken, die du nicht mehr trägst. Koch dir dein eigenes Mittagessen, statt jeden Tag in die Mensa zu gehen. Lerne, wie man Löcher in Kleidungsstücken flickt, Socken stopft oder wie du selbst Ersatzteile in deinen Drucker einbauen kannst. Auch zu tauschen ist eine gute Alternative zum Kaufen. Hast du jemanden in deinem Freundeskreis, der in etwa die gleiche Kleidungsgröße hat? Oder die gleichen Bücher liest? Oder einen ähnlichen Geschmack hat, was Spiele angeht? Dann schlag doch einfach mal einen Tausch vor. Niemanden gefunden, der Lust auf sowas hat? Dann schau dich online um oder such nach Angeboten in deiner Region. In meiner Uni gibt es beispielsweise einmal pro Semester die Möglichkeit, Kleidung zu tauschen. Und gerade online gibt es Seiten wie Sand am Meer!
Schritt 5: Kauf aus zweiter Hand!
Du musst nicht unbedingt immer alles brandneu kaufen! Beispielsweise sind technische Geräte, die du gebraucht kaufst, nicht unbedingt total beschädigt. Meist haben sie nur kleine Kratzer, die man leicht austauschen oder verstecken kann. Gleiches gilt für deine Kleidung: Die meisten Kleidungsstücke, die du in Second-Hand-Läden findest, sind so gut wie neu. Manche Stellen werden schon etwas abgenutzt sein, aber ganz ehrlich: Wen störts, wenn diese modisch zerrissene Jean ein zusätzliches Loch hat? Und auch Bücher für die Uni oder deine Freizeit, kannst du ganz einfach online kaufen. Beispielsweise gleich hier auf Studibuch! Ich kenne keinen Professor, der sich beschweren würde, dass seine oder ihre Studenten mit schon gebrauchten Büchern arbeiten.
Das sind meine Tipps für dich, mit denen du ganz einfach im Alltag Geld sparen könnt. Wenn du alle Ratschläge umgesetzt hast, bist du fast schon ein Profi im Finanzmanagement! Und das, ohne an einer Business School studiert zu haben. Doch natürlich kann ich nicht jeden Trick kennen. Habt ihr noch welche für mich? Lasst es mich wissen und schreibt es in die Kommentare!