Am Mittwoch hat das Bundeskabinett einen von Sigmar Gabriel vorgelegten Entwurf zur ebook Buchpreisbindung beschlossen. Die Verlage und Buchhändler-Lobby jubeln. Auch wenn lesen.net von einem zahnlosen Tiger, da es heute schon bereits viele Möglichkeiten gäbe zu günstigern Preisen zu verkaufen. Sei es durch Buchclubs oder Flatrates. Möglichkeiten, die bislang jedoch kaum genutzt werden, für Fachbücher und schon gar nicht für Studienliteratur. Wenn auch eine Universitätsbibliothek einer Flatrate gewissermaßen sehr nahe kommt.
Was ist besser Buch oder eBook?
Was bedeutet die Ausweitung der Buchpreisbindung für den Markt von Studienbüchern? Ebooks sind selbstverständlich ebenfalls in Forschung und Lehre längst weit verbreitet. Gerade in der Forschung kann ich mir als Wissenschaftler kaum vorstellen heute noch ohne elektronische Literatur zu arbeiten. Es ist schon deutlich bequemer sich einen Fachartikel am PC herunterzuladen und am Monitor zu lesen, als diesen in der Bibliothek zu suchen. Oft hat man heute auch keine Alternative mehr, da die gedruckten Zeitschriften mehr und mehr reduziert werden. Daher zu denken, dass künftig nur noch alles elektronisch ablaufen würde, geht aber an der Realität vieler Menschen vorbei. So sehe ich noch immer viele Doktoranden stapelweise Artikel ausdrucken, oft noch ungelesen. Und Studenten stehen Schlange vor den Kopierern um sich Seiten aus Lehrbüchern zu kopieren. Zudem ist die Art, wie mit Studienbüchern gelernt wird anders als würden wir in Romanen schmökern. Kaum jemand nimmt sein Lehrbuch mit ins Bett! Vielmehr sitzen wir für gewöhnlich am Schreibtisch. Neben uns Notizblöcke, Stift, Textmarker und meist auch der Laptop. Unsere Art und Weise, wie wir lernen, bestimmt unter anderem die Wahl des Mediums. Und hier werden wir wohl auch künftig noch mit gedruckter Studienliteratur arbeiten. Buchpreisbindung hin oder her.