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Ein Arbeitszeugnis – brauche ich das wirklich?

Was ist ein Arbeitszeugnis?

Viele Studierende sitzen im gleichen Boot: Das Bafög oder die finanzielle Unterstützung der Eltern reicht hinten und vorne nicht. Zumindest nicht dann, wenn man mehr als nur Haferflocken mit Milch und Brot essen und vielleicht auch mal der ein oder anderen Party beiwohnen möchte. Aus diesem Grund verdienen sich viele Studierende neben dem Studium ein Zubrot mit Nebenjobs, Praktika oder Werkstudentenjobs. Umfragen zufolge gehen etwa 68% aller Studierenden einem Nebenjob nach. Dabei übersehen viele einen wichtigen Punkt: Am Ende einer Beschäftigung sollte sich jeder ein Arbeitszeugnis ausstellen lassen. Der Grund, dass viele daran nicht denken, ist banal: Viele Studierende haben noch nie von der Existenz eines Arbeitszeugnisses gehört und wissen nicht, worum es sich eigentlich handelt. Wenn Du nähere Details und Informationen zum Thema Arbeitszeugnisse haben möchtest schau am besten einmal bei Haufe vorbei.

In diesem Artikel möchten wir Dir schon mal einige wichtige Informationen zusammenfassen. Beispielsweise was es denn mit einigen von den seltsamen Formulierungen auf sich hat und wie ein Arbeitszeugnis aussehen sollte.

Warum brauche ich ein Arbeitszeugnis?

Wenn Du neben dem Studium eine Stelle angenommen hast, die in deiner weiteren Laufbahn eine Rolle spielen könnte, solltest Du unbedingt ein Arbeitszeugnis von Deinem Arbeitgeber anfordern. Dein Arbeitgeber ist zum Ende einer Beschäftigung hin verpflichtet ein Arbeitszeugnis auszustellen. Dabei ist die Dauer der Beschäftigung unwichtig und auch ob du gekündigt hast oder die vertraglich vereinbarte Zeit einfach rum ist. Auch bei Praktika kann ein Arbeitszeugnis angefragt werden. Zwischenzeugnisse sind übrigens nicht verpflichtend für den Arbeitgeber, es kann sich aber auch hierbei lohnen danach zu fragen.

Ein Arbeitszeugnis beinhaltet zum einen alle Aufgaben und Inhalte, mit denen Du dich während des Jobs beschäftigt hast und zum anderen natürlich eine Bewertung deiner Leistung. Arbeitszeugnisse sind deshalb wichtig, weil zukünftige Arbeitgeber sich diese durchlesen und ein erstes Bild über Dich machen können. Natürlich kann man vor allem mit guten Zeugnissen einen sehr guten ersten Eindruck machen.

 

Wie ist ein Arbeitszeugnis aufgebaut?

Nun aber zur Frage wie ein Arbeitszeugnis aufgebaut sein sollte und welche Inhalte darin enthalten sein sollten:

– Überschrift und Eingangsformel
– Dauer des Arbeitsverhältnisses
– Beschreibung der Aufgaben
– Beurteilung der Leistung
– Erwähnen herausragender Erfolge oder Ergebnisse
– Zusammenfassende Leistungsbeurteilung
– Führungsleistung
– Beurteilung des Verhaltens
– Beurteilung des Sozialverhaltens
– Beendigungsmodalität
– Schlussformel
– Ort, Datum, Unterschrift des Arbeitgebers

In der Regel sollte das Arbeitszeugnis auf einem Firmenbriefbogen abgefasst und handschriftlich unterzeichnet sein. Noten gibt es in einem Arbeitszeugnis allerdings nicht. Vielmehr benutzt man bestimmte Formulierungen, die Noten entsprechen. Dabei werden negative Punkte umschrieben. Wenn Dein Arbeitgeber schreibt, man sei mit Deinen Leistungen immer außerordentlich zufrieden gewesen, entspricht dies einer Note 1. Als mangelhaft wird eingestuft, wer sich stets nach Kräften bemüht hat, etwas zu tun. Um ein Arbeitszeugnis richtig zu verstehen, muss man zwischen den Zeilen lesen.

Folgende Umschreibungen für negative Verhaltensweisen kommen beispielsweise oft vor:

– Nicht-umgesetztes Fachwissen: „Person X war um Verbesserungsvorschläge bemüht“
– Mangelnde Leistung: „Person X hat gewissenhaft gearbeitet“
– Leistungsschwach: „Person hat sich mit großen Eifer an die Aufgaben gemacht“
– Mangelnde Eigeninitiative: „Person X hat alles ordnungsgemäß erledigt“

 

Was müssen Studenten beachten?

Wenn Du das Gefühl hast, Dein Arbeitgeber habe Dir zu Unrecht ein schlechtes Arbeitszeugnis ausgestellt, kannst Du eine Zeugnisberichtigung beantragen. Es kann sich tatsächlich lohnen nachzufragen, da negative Beurteilungen nicht unbedingt ein Zeichen dafür sind, dass es der Chef böse mit Dir meint. Arbeitszeugnisse werden nämlich gerne auch mal von unerfahrenen Personalern ausgestellt, die noch nicht so tief in der Materie drin sind.

Ist Dein Arbeitgeber mit einer Zeugnisberichtigung nicht einverstanden, kannst Du die Berichtigung auch anwaltlich einfordern. Dies gilt jedoch nur dann, wenn sich in Deinem Arbeitszeugnis Beurteilungen befinden, die einer mittleren Note entsprechen. Die Beweislast liegt in diesem Fall bei Dir. In einem solchen Fall sollte man sich vorher schon im Klaren darüber sein, ob es sich lohnt Arbeit und Mühe in ein neues Zeugnis hineinzustecken.

Zusammenfassend kann man aber sagen, dass Du dir auf jeden Fall ein Arbeitszeugnis ausstellen lassen solltest. Es kann Dir die Türen für einen guten Job nach dem Studium öffnen. Vor allem deshalb, weil Zeugnisse zeigen, dass man bereits während des Studiums in die Arbeitswelt hereingeschnuppert hat und Vorwissen mitbringt.

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