Bei manchen klappt es nicht mit einem Auslandssemester, andere wollen erst gar nicht an einer Hochschule im Ausland studieren. Doch was genau sind die Alternativen zum klassischen Auslandssemester? Wir stellen sie Euch vor!
Auslandspraktikum
Die bekannteste Alternative zu einem Auslandssemester ist wohl das Auslandspraktikum. Der Vorteil daran ist, dass Du frei wählen kannst, welches Land es sein soll. Darüber hinaus lernst Du nicht nur die Sprache besser kennen, sondern setzt Dich auch intensiv mit der Arbeitskultur des Landes auseinander.
Die Organisation eines Auslandspraktikums ist allerdings nicht ganz leicht und benötigt etwas Ausdauer. Deine Bewerbungsunterlagen solltest Du vor der Bewerbung unbedingt von einem Muttersprachler Korrektur lesen lassen. Auch das Verfassen von 15 bis 30 Bewerbungen für ein Auslandspraktikum ist leider durchaus üblich. Doch die Suche lässt sich vereinfachen. Zunächst gibt es da bekannte Suchplattformen wie ErasmusIntern, die BFIO-Webseite der Arbeitsagentur, das EU-Jobportal EURES sowie landestypische Suchmaschinen (zum Beispiel für Großbritannien oder Frankreich und sogar eine Gesamt-Übersicht). Auch über die studentische Organisation AIESEC kannst Du ein Auslandspraktikum absolvieren. Außerdem gibt es noch die Außenhandelskammern. Diese verfügen über Firmenlisten für das Zielland und vergeben manchmal sogar selbst Praktika. Nützlich ist es aber auch, ganz gezielt nach einzelnen Firmen zu suchen, die generell für Praktika offen sind. Zu bedenken ist nach erfolgter Praktikumszusage in jedem Fall das Organisieren einer Unterkunft, was einige Zeit in Anspruch nehmen kann.
Finanzieren lassen sich Auslandspraktika durch das Programm Erasmus+, Auslands-BAföG, das PROMOS-Programm, DAAD-Stipendien, fachspezifische Förderprogramme wie das Carlo-Schmid- und IAESTE-Programm sowie RISE weltweit.
Summer Schools und Fachkurse
Summer Schools sind mehrwöchige Unterrichtsangebote von Universitäten während der vorlesungsfreien Zeit im Sommer. Fachkurse („short courses“) können auch zu anderen Zeitpunkten stattfinden und beziehen sich auf die Inhalte Deines Faches. Eine Summer School kann auf ein bestimmtes Thema beschränkt sein oder eine freie Zusammenstellung von Kursen anbieten. Manche Universitäten bieten sogar mehrere Summer Schools gleichzeitig an. Viele Summer Schools ermöglichen Dir eine intensive Beschäftigung mit der Kultur, Geschichte und Sprache des Gastlandes. Darüber hinaus hast Du Kontakt zu Studenten aus der ganzen Welt. Die Kostenübernahme für Summer Schools und Fachkurse ist leider nicht so leicht wie für Auslandspraktika. Viele Hochschulen bieten jedoch eine Förderung über das PROMOS-Programm an. Nach den richtigen Summer Schools und Fachkursen kannst Du sowohl europaweit als auch weltweit suchen.
Sprachkurse
Ein Sprachkurs ist eine gute Gelegenheit, um für kurze Zeit Auslandsluft zu schnuppern und dabei gleichzeitig Deine Sprachkenntnisse aufzubessern. Sprachkurse dauern in der Regel ein bis mehrere Wochen. Das Positive an einem Sprachkurs ist, dass man sich einen ersten Eindruck vom Gastland verschaffen kann, etwas für die Sprachkenntnisse tut und neue Leute kennenlernt. Ein Sprachkurs kann auch mit dem Erwerb eines Sprachzertifikates verknüpft werden. Als Sprachkurs-Anbieter kommen entweder Universitäten oder private Institute infrage. Finanzieren lassen sich Sprachkurse in der Regel durch das PROMOS-Programm.
Übrigens sind Sprachkurse im Allgemeinen sehr flexibel einsetzbar und lassen sich gut mit anderen Auslandsaktivitäten wie einem Auslandspraktikum oder einem internationalen Freiwilligendienst kombinieren.
Internationale und europäische Freiwilligendienste
Die meisten kennen wohl das Freiwillige Soziale Jahr – dieses Konzept gibt es auch auf europäischer und internationaler Ebene. Ein Freiwilligendienst ist eine gute Möglichkeit, für mehrere Monate ins Ausland zu kommen, ohne dort studieren zu müssen. Stattdessen betätigst Du Dich freiwillig in Projekten. Die erste Anlaufstelle für Dich direkt an der Hochschule ist AIESEC, das mit seinem Programm „Global Volunteer“ Freiwilligenprojekte in aller Welt vermittelt.
Weitere Anlaufstellen sind außerdem die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste und der Europäische Freiwilligendienst. Eine andere Option für Freiwilligendienste können Jugendwerke sein, denn deren Programme ermöglichen einem oft Auslandsaufenthalte bis zum Alter von 30 Jahren. Ein gutes Beispiel dafür ist das Deutsch-Französische Jugendwerk.
Freiwilligendienste werden relativ gering vergütet, haben aber den Vorteil, dass vieles direkt organisiert und übernommen wird. Typisch ist das zum Beispiel für Unterkunft und Verpflegung, Reisekosten sowie Kranken-, Haft- und Unfallversicherung.
Bitte nicht vergessen
Thema Versicherung: Vor der Abreise ist es sehr wichtig, mit der Kranken-, Haft- und Unfallversicherung in Kontakt zu treten und zu klären und ggf. sogar bescheinigen zu lassen, dass die Versicherung auch in Deinem Zielland gilt und zum Beispiel auch den Rücktransport bei Krankheit einschließt. Ist das nicht der Fall, besteht eventuell die Möglichkeit, eine kostengünstige Versicherung über den DAAD abzuschließen.
Noch mehr Infos
Noch mehr Informationen findest Du bei den jeweiligen Kulturinstituten, die Dein Zielland in Deutschland vertreten (zum Beispiel das Istituto Italiano di Cultura für Italien) sowie bei den bereits erwähnten Außenhandelskammern. Natürlich ist es auch immer sinnvoll, sich an das Auslandsbüro der eigenen Hochschule zu wenden. Dort gibt es auf die Hochschule zugeschnittene Informationen, Kontaktadressen und vielleicht sogar noch mehr Förderprogramme. Mehr Tipps und Inspiration zum Thema Auslandsaufenthalt findest Du bei uns unter Backpacking und Work & Travel.
Wir wünschen Dir viel Erfolg bei Deinem Auslandsvorhaben!