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Wie finde ich das richtige Wirtschaftsstudium?

Vielen Schulabsolventen geht oder ging es sicher ähnlich: Wirtschaftsunterricht in der Schule war cool und sehr interessant und es war auch schnell klar – nach der Schule muss irgendein Wirtschaftsstudium her. So ging es auch mir nach dem Abi. Ich wollte irgendwas mit Wirtschaft studieren. Schnell wurde allerdings klar: Es ist gar nicht so einfach das Richtige zu finden. Zwischen Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftswissenschaften, Marketing und vielen weiteren Stichworten, ist es schwer sich zurecht zu finden. Aus diesem Grund habe ich diesen Artikel für Dich geschrieben, um Dir dabei zu helfen den richtigen Wirtschaftsstudiengang zu finden.

 

Was für eine Studienart soll es sein?

Bevor damit angefangen werden kann über die Frage nachzudenken welcher Studiengang es im Speziellen sein soll, muss sich jeder Schulabsolvent erst einmal überlegen, was für eine Studienart es denn sein soll.

Es gibt dabei 3 große Möglichkeiten im Endeffekt. Es gibt die zwei klassischen Wege an einer Universität oder einer Hochschule sein Wirtschaftsstudium zu absolvieren. Und daneben gibt es noch die Möglichkeit dual zu studieren. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Studienarten sind teilweise sehr groß. Der Hauptunterschied ist die Praxisnähe der vermittelten Studieninhalte.

 

Studium an einer Universität oder Hochschule

An einer Universität wird besonders großer Wert auf die theoretische und wissenschaftliche Grundierung gelegt. Die Themen werden sehr theoretisch und unter Umständen etwas praxisfern vermittelt. Es geht dabei mehr zu lehren, wie man analytisch und problemlösungsorientiert denkt, als darum, wie man bestimmten Sachverhalten tatsächlich in der realen Welt begegnen wird. Natürlich gibt es hierbei Unterschiede von Studiengang zu Studiengang und von Uni zu Uni, allerdings kann man trotzdem generell von sehr theoretischem Lernen ausgehen, wenn man sich für ein Universitätsstudium entscheidet.

Hochschulen sind dagegen möglicherweise besser für Menschen, die praxisnäheres Lernen bevorzugen. Es gibt beispielsweise Projekte mit Partnerunternehmen, es werden unter dem Semester mehr Abgaben in Gruppen bearbeitet und die vermittelten Inhalte sind generell etwas näher an der realen Welt. Trotzdem kann man an einer Hochschule studierend das richtige Studentenleben genießen, mit all den Vorzügen, wie langen Semesterferien, eigenverantwortliches Lernen und Studentenpartys natürlich.

 

Duales Studium

Wem all das zu larifari ist und wer strickte Strukturen braucht, für den ist ein duales Studium genau das richtige. Vor allem in der Wirtschaft gibt es viele Prozesse, Begriffe und Systeme, die einem in einem normalen Studium gar nicht unterkommen oder erklärt werden. Möchte man hier schnell einsteigen und schon früh Arbeitserfahrung sammeln, sollte man sich nach Unternehmen umsehen, bei denen dual studiert werden kann. Man sollte sich allerdings gut überlegen, ob das auch was für einen ist. Innerhalb eines dualen Studiums gibt es keine Semesterferien, sondern nur 30 Tage Urlaub, es gibt auch kein normales Studentenleben, da man entweder arbeitet oder in der Schule sitzt und in kurzen Zeitabschnitten all die wichtigen Inhalte lernen muss. Dafür ist ein Vorteil von dualen Studiengängen, dass man direkt nach der Schule als Student Geld verdient. Das kann für viele ein wichtiger Punkt sein.

Vor der Wahl des richtigen Wirtschaftsstudienganges, muss also erst mal darüber gehirnt werden, wie man studieren möchte. Doch schon danach steht die Frage im Raum was denn nun genau studiert werden soll.

 

Was möchte ich denn genau studieren?

Steht man vor der Frage, was genau es für ein Wirtschaftsstudium sein soll, muss man erst mal in sich selbst hineinhören. Für die verschiedenen Studiengänge mit Bezug zur Wirtschaft, braucht es bestimmte Typen von Menschen. Beispielsweise könnte sich jemand, der besonders kommunikativ und extrovertiert ist, eher in die Richtung des direkten Kundenbezuges orientieren. Hier bietet sich ein Studium mit Vertriebsschwerpunkt an. Ein solches Studium findet man am ehesten in einem dualen Kontext, da man hier sehr praxisnah lernen muss. Für eine Person, die etwas kreativer aufgestellt ist, ist möglicherweise das Marketing, Webdesign oder Marketingmanagement die richtige Option.

Ist man gerne vielfach in Kontakt mit Menschen, gibt es auf der einen Seite die Möglichkeit etwas in Richtung Vertrieb zu studieren, wie bereits erwähnt, oder man orientiert sich eher intern im Unternehmen und wählt das Personalwesen. Hierbei sind kommunikative Skills gefragt und man muss gut mit Menschen können.

Wiederum ein anderer Personentyp wird beispielsweise im Studium Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen gesucht. Hierbei sollte man von vorneherein analytisch und zahlenorientiert veranlagt sein. Vor allem im Bereich der Wirtschaftsinformatik ist auch eine gewisse Affinität zum technischen und beispielsweise dem Programmieren gefragt. Analytisches und strukturierendes Denken benötigt man auch in der Studienrichtung Supply Chain. Das Supply Chain Management ist ein umfassendes Management-Konzept zur Planung, Steuerung und Integration von Unternehmensaktivitäten entlang der Logistik- und Wertschöpfungskette. Übersetzt geht es also darum, dass die Waren- und Ressourcenströme von Unternehmen zu Unternehmen sichergestellt sind.

 

Ich interessiere mich aber eher fürs große Ganze!

Die bisher beschriebenen Studienrichtungen für ein Wirtschaftsstudium können alle der Betriebswirtschaftslehre zugeschrieben werden. BWL befasst sich mit all den Themen, die innerhalb eines Unternehmens und zwischen Unternehmen wichtig sind. Es gibt aber natürlich auch die Möglichkeit sich mehr in Richtung der Volkswirtschaftslehre zu orientieren. Die VWL befasst sich mit politischen Fragen, mit Fragen der gerechten Umverteilung und Vorgängen auf nationaler und globaler Ebene.

Hat Dir in der Schule zum Beispiel Gemeinschaftskunde besonders viel Spaß gemacht oder bist Du an politischen Themen interessiert, gibt ein VWL-Studium viel her. Auch das Bank- und Versicherungswesen ist ein volkswirtschaftliches Thema. Vielleicht ist ein Wirtschaftsstudium der Volkswirtschaftslehre also das Richtige für Dich.

 

Ich weiß noch gar nicht so genau wo meine Interessen liegen, was mache ich dann?

Es gibt vor dem Start eines Wirtschaftsstudiums die Möglichkeit direkt sehr spezifisch einzusteigen und einen bestimmten Fachbereich zu erlernen. Einige, aber sicher nicht alle, dieser Optionen sind oben aufgelistet. Möglicherweise ist Dir allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht klar, was denn genau Deine Interessen liegen. Vielleicht steht bisher nur „irgendwas mit Wirtschaft“ auf deinem Notizzettel. In diesem Fall sollte über den Studiengang Wirtschaftswissenschaften nachgedacht werden.

Wirtschaftswissenschaften, oder kurz Wiwi, ist der Wirtschaftsstudiengang für diejenigen, die noch nicht genau wissen, wohin die Reise gehen soll. In einem Wiwi-Studium wird einem alles beigebracht, was irgendwie mit Wirtschaft zu tun hat. Sowohl BWL-Themen als auch VWL-Themen werden hier untergebracht. Das bedeutet alles über Marketing, Logistik, Personalwesen bis hin zu Kosten- und Leistungsrechnung und Wirtschaftsinformatik wird gelehrt. Neben den gängigen BWL-Themen geht es auch um VWL-Themen wie Marktversagen, Wirtschaftsrecht und weiteres.

Ein Wiwi-Studium ist also sehr weitläufig und breit gefächert aufgestellt. Dabei ist das Gute daran, dass man sich nach dem erfolgreichen Abschließen des Grundstudiums sehr gut spezialisieren kann. Meist geht das Grundstudium, in dem auch Fächer wie Mathematik und Statistik aufgefrischt werden, 3 Semester lang. Danach gibt es viel Freiraum, um sich genau diejenigen Kurse herauszusuchen, die einem wirklich gefallen. Bis man am Zeitpunkt angekommen ist, an dem man seine Spezialisierung auswählen muss, hat man normalerweise auch ein ganz gutes Gefühl dafür welche Themen wirklich Spaß machen.

 

Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Artikel einen guten Einblick in die Welt des Wirtschaftsstudiums geben und deine bevorstehende Auswahl einfacher machen.

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