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Was Du heute kannst besorgen… Tipps gegen Prokrastination

prokrastination

Hinter diesem Begriff steckt eine Störung, die die Leistungen des Betroffenen nachhaltig beeinflusst. Diejenigen, die prokrastinieren, haben oft viele Pläne, aber … sie verwirklichen keinen Einzigen. Oft nach dem Motto „Was Du heute kannst besorgen„.Bemerken kann man sie am häufigsten, sobald die Studienzeit beginnt: Viele verlieren viel Zeit, bevor sie richtig anfangen für die Prüfungen zu lernen oder die schriftliche Arbeit zu verfassen, bis es dann zu spät ist, zufriedenstellende Ergebnisse zu erreichen. Prokrastination ist jedoch keinesfalls mit Faulheit gleichzusetzen. Den Faulen geht es gut, wenn sie nichts tun, den Prokrastinierenden nicht. Statt Vergnügen an ihrem Nichtstun zu empfinden, leiden sie unter Gewissensbissen.

Woran die Prokrastination zu erkennen ist, welche Folgen sie haben kann und wie Du dich verhalten kannst, um das Aufschieben der Aufgaben zu vermeiden, erfährst Du in unserem Beitrag.

 

Anzeichen der Prokrastination

Trifft das beim Lernen oder beim Verfassen von schriftlichen Arbeiten auf Dich zu?

  • Du verschiebst Deine Aufgaben, anstatt sie möglichst schnell zu erledigen.
  • Du kannst Dich nicht entscheiden, womit Du anfangen sollst.
  • Konzentriert zu arbeiten fällt Dir schwer, Du findest leicht Ablenkung.
  • Ausreden findest Du schnell.
  • Prioritäten zu definieren, ist nicht gerade Deine Stärke.
  • Du hast Angst vor dem Versagen.
  • In Deinem Kopf und auf Deinem Schreibtisch herrscht Chaos.
  • Du glaubst, dass man problemlos mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen kann.

Wenn mehrere Punkte auf Dich zutreffen, dann sollst Du etwas gegen die Prokrastination, also gegen Aufschieberitis unternehmen. Deine Gewohnheit, alles „auf morgen” zu verschieben, muss gegen eine wirksamere und weniger schädliche Gewohnheit getauscht werden.

 

Mögliche Ursachen der Prokrastination

Die Prokrastination liegt in verschiedenen Ängsten begründet, zum Beispiel in der Angst vor der Niederlage (Zeitmangel dient in diesem Fall als Erklärung für die mangelhafte Leistung), in der Angst vor Erfolg (und damit verbundener Eifersucht der Umgebung oder vor steigenden Erwartungen), in der Angst vor der Selbstständigkeit oder in der Angst vor Bloßstellung der Mängel im Ergebnis.

 

Folgen von Prokrastination

Das Aufschieben von unerledigten Aufgaben betrifft nicht selten bereits Studenten. Durch die Organisation der Semester glauben sie, dass die nicht regelmäßig arbeiten müssen, wie es in der Schule der Fall war. Sie wissen jedoch noch nicht, dass es nicht ohne Folgen bleiben wird. Wenn sie es selbst erfahren, ist es oft bereits zu spät. Unternehmen sie nichts dagegen, werden sie für immer prokrastinieren. Verlierer auf eigenen Wunsch.

 

Tipps gegen Prokrastination?

Falls Du eine musikalische Umsetzung des Themas Prokrastination sehen willst, dann schaue Dir dieses „Musical“ am besten an, wenn Du eigentlich viel zu erledigen hast. 😉

Um sich das Aufschieben einer Aufgabe abzugewöhnen geht meist nur Schritt für Schritt. Ein fundamentaler Tipp ist es das Wichtige von Unwichtigem zu trennen, Damit Du den Fokus nicht verlierst. Wie Du vorgehen kannst erfährst Du in den folgenden Tipps, um der Prokrastination endlich Lebewohl zu sagen.

1. To-do-Listen

Wie diverse Studien zeigen, ist fehlende Struktur ein essenzieller Bestandteil vom Prokrastinieren. Ein einfaches Mittel für etwas Struktur zu sorgen sind nun einmal Listen. Und außerdem sorgt das Abhaken von erledigten Aufgaben für mehr Motivation.

2. Kleine Aufgaben sofort erledigen

Eine E-Mail beantworten, die Spülmaschine ausräumen, den Müll runterbringen – kleine Dinge werden gerne verschoben. Doch mit der Zeit häufen sich diese zu einem riesigen Haufen von Aufgaben an, der das Prokrastinieren nur noch mehr verstärkt. Es lohnt sich also, solche kleinen Aufgaben einfach sofort zu erledigen.

3. Große Projekte zerlegen

Klassisches Beispiel hierfür wäre wohl eine Seminararbeit. Ein Projekt, das viel Zeit benötigt und dementsprechend für den Beginn viel Überwindung benötigt. Es lohnt sich, solche Projekte in kleinere Projekte zu zerlegen, die eine geringere Motivationsschwelle haben. Statt dem Projekt «Seminararbeit schreiben» hast du dann beispielsweise nur noch das Projekt «Einleitung schreiben» zu erledigen und das klingt doch schon nach deutlich weniger Stress.

4. Sich belohnen

Was bei Kindern und Tieren funktioniert, funktioniert auch bei uns. 😉 Eine Folge der Lieblingsserie auf Netflix, eine Partie FIFA oder einfach nur ein Stück Schokolade. Die Aussicht auf eine Belohnung kann zusätzliche Motivation schaffen.

5. Einen produktiven Ort suchen

Dieser Tipp richtet sich hauptsächlich an Studierende. Die Lokalität kann einen großen Einfluss auf unsere Lerneffizienz haben. Zu Hause lernen mag zwar gemütlich sein, bietet aber eine Unmenge an Ablenkungsmöglichkeiten. Es macht also Sinn, sich einen Platz zu suchen, an dem man sich ungestört auf die Arbeit konzentrieren kann. Falls es an der Uni oder in der Bibliothek keinen Platz mehr frei hat – in vielen Städten gibt es inzwischen Lernstudios bzw. Arbeitsplätze, die für ein paar Stunden oder einen Tag gemietet werden können. Das kostet zwar, kann aber durchaus eine Überlegung wert sein. Und wer zahlt, hat sicher noch mehr Motivation, sich nicht vom Lernen ablenken zu lassen.

6. Pausen machen, nichts erzwingen

Es gibt Momente, in denen unser Körper eine Aufnahmepause einlegt und einen Moment Ruhe braucht. Dann etwas herbeizuzwingen dürfte von wenig Erfolg gekrönt sein. Pausen und etwas Abstand zum Projekt sind genauso wichtig, wie die disziplinierte Arbeit zwischen den Pausen. Zudem können kurze Pausen die Kreativität erhöhen.

7. Digitale Helfer

Apps können einem das Leben einfacher machen. Für To-do-Listen gibt es eine riesige Auswahl an Applikationen, doch es geht auch außergewöhnlicher. Mit der App «Habitica» wird das eigene Leben zum Spiel, die Prokrastination zum virtuellen Gegner. Wie das funktioniert, hat der Spiegel getestet.
Ein anderes Konzept verfolgt die App «Forest». Klingt paradox, aber sie soll einen davon abhalten das Smartphone zu nutzen. Ein digitaler Baum wächst, solange man dem Gerät fernbleibt. Mit der Zeit kann so ein virtueller Wald der Technikabstinenz entstehen. Das virtuelle Grün kann mittels verdienten Credits und der Organisation «Trees for the future» in richtige Bäume umgewandelt werden, die von der Organisation gepflanzt werden. Ein manchmal nicht ganz so ernst gemeinte App ist dann noch do it tomorrow.
Weitere interessante Apps fürs Studium gibt es übrigens unserem Artikel „10 hilfreiche Apps fürs Studium“.

8. Hilfe suchen

Wenn alle Maßnahmen nicht helfen, ist man manchmal auf Hilfe angewiesen. Seien dies Freunde und Freundinnen, die einen anspornen etwas zu erledigen, Lerngruppen zur gemeinsamen Prüfungsvorbereitung oder professionelle Hilfe in schweren Fällen. Denn Prokrastination kann auch eine Begleiterscheinung von psychischen Erkrankungen sein.

Wenn Du Anregungen für ein erfolgreiches Semester suchst, schaue in unseren Artikeln vorbei über Selbstorganisation im E-Learning Studium insbesondere für das anstehende digitale Semester oder über die besten Studenten Hacks oder wie Du Stress bewältigen kannst.

Hast Du weitere Tipps oder Erfahrungen mit Prokrastination oder eine gute Geschichte, wie Du sie besiegt hast? Lass es uns in den Kommentaren wissen.

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Saskia: Saskia studiert Digital Humanities im Master an der Universität Stuttgart und arbeitet nebenher als Werkstudentin bei Studibuch im Lager. In ihrer Freizeit liebt sie gute Bücher, brennt für die Kunst und versucht als wahrer Morgenmuffel ein Programm zu schreiben, das ihr morgens hilft das passende Outfit zusammenzustellen.
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