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Auslandssemester: Vor- und Nachteile

Flugzeug

Jeder Student, der ein Auslandssemester während seines Studiums absolviert hat, schwärmt danach von dem Spaß, den er hatte, den Erfahrungen, die er gesammelt hat, und einer Zeit, die unvergesslich war. Trotzdem zögern viele Studenten, wenn es zum Thema Auslandssemester kommt. Schließlich ist klar, dass hinter einem Auslandssemester mehr steckt, als nur sein Fernweh zu stillen. Doch was genau sind die Vor- und Nachteile eines Auslandssemesters?

 

Die Vorteile:

Auslandserfahrung sammeln

Durch ein Semester an einer Gastuni in einem fremden Land sammelst Du sehr viel Auslandserfahrung. Dazu gehört unter anderem die Verbesserung Deiner Sprachkenntnisse. Schließlich werden die Kurse meist entweder auf Englisch oder auf der Landessprache unterrichtet und in Deinem Alltag kommunizierst Du mithilfe einer Fremdsprache.

Zudem sammelst Du interkulturelle Erfahrungen. Durch ein Auslandssemester lernst Du nicht nur die Kultur Deines Gastlandes kennen. Du triffst auch andere Austauschschüler aus den verschiedensten Ländern. So kannst Du viele Kontakte aus der der ganzen Welt knüpfen.

 

Bessere Chancen im Beruf

Mit einem Auslandssemester im Lebenslauf wirst Du Deine potenziellen späteren Arbeitgeber sicherlich beeindrucken können. Das erste Mal fliegen sollte vielleicht nicht unbedingt auf einer Geschäftsreise sein. Auslandserfahrung ist in vielen Jobs von Vorteil und manchmal sogar ausdrücklich erwünscht.

Schließlich zeigt es, dass Du in der Lage warst, ein ganzes Semester alleine in einem anderen Land zu absolvieren. Das fordert Organisationstalent, Selbstständigkeit und Flexibilität, was im Berufsleben ebenfalls gefragt ist.

 

Weiterentwicklung der Persönlichkeit

Ein Auslandssemester ist ein großer Schritt für die persönliche Entwicklung. Schließlich sammelst Du in den Monaten sehr viele neue Erfahrungen. Du bist außerdem nicht mehr in Deiner gewohnten Umgebung. Dieser Tapetenwechsel kann zu neuen Ideen inspirieren und Dir zu mehr Motivation und Antrieb verhelfen.

Deine Offenheit für Neues wird Dir helfen, aus Deiner Komfortzone herauszukommen. Wahrscheinlich gibt es manchmal Situationen, in denen unerwartet Probleme auftauchen, oder nicht alles so läuft, wie Du es Dir vorgestellt hast. Aber deshalb gehst Du vielleicht nach den Monaten, in denen Du auf Dich gestellt warst, mit Komplikationen viel souveräner und ruhiger um als davor.

 

Eine neue Perspektive auf Deinen Studiengang

Du bist an einer anderen Uni in einem fremden Land, besuchst andere Fächer und wirst von anderen Professoren unterrichtet als in Deutschland. Obwohl Du einen ähnlichen bzw. den gleichnamigen Studiengang während Deines Auslandssemesters studieren wirst, wird es einige Unterschiede geben. Die Professoren verwenden möglicherweise andere Lernmethoden, andere Notengebungen (zum Beispiel, dass sich die Modulnote aus Gruppenarbeiten, Präsentationen, wöchentlichen Essays oder mehreren Prüfungen zusammensetzt anstatt einfach nur einer Klausur am Ende des Semesters).

 

Nachteile:

Ein Auslandssemester kostet

Während eines Auslandssemesters kommen viele Kosten auf Dich zu, die Du normalerweise nicht hättest. Die Flüge, die möglicherweise hohen Mietpreise und Lebenshaltungskosten in Deinem Zielland, in manchen Fällen auch Studiengebühren. Außerdem brauchst Du noch zusätzlich Geld für Deine Aktivitäten während Deines Auslandsaufenthaltes, wie Besuche von Sehenswürdigkeiten oder Kurztrips in Deinem Gastland. Zu allem Übel gestaltet es sich oftmals schwierig, während des Auslandssemesters zu arbeiten – abgesehen davon, dass man dafür nicht wirklich Zeit hat. Natürlich gibt es trotzdem Möglichkeiten, Dein Auslandssemester kostengünstiger zu gestalten. Beim ERASMUS+ Programm entfallen zum Beispiel die Studiengebühren an Deiner Gastuniversität und Du kannst Dich für eine Förderung bewerben, bei der Du monatliche Zuschüsse bekommst, die Deine Lebenshaltungskosten abdecken sollen. Zudem benötigst Du ein Visum für die Einreise nach Australien beispielsweise. Auch für andere Länder ab einem gewissen Aufenthaltszeitraum gilt dies. Informiere Dich hierfür am besten im Voraus.

 

Hoher organisatorischer Aufwand

Nicht zu unterschätzen ist der organisatorische Aufwand, den ein Auslandssemester mit sich bringt. Abgesehen von der Bewerbung wirst Du Dir noch viele Gedanken über Deine Studienplanung machen müssen. Wenn Du Fördermittel erhalten willst, musst Du Dich für diese ebenfalls bewerben. Hinzu kommen außerdem auch Dinge wie Deine Wohnsituation in Deutschland und im Gastland, die Planung Deines Aufenthaltes und so weiter.

Allerdings werden genau diese Erfahrungen Dir später einmal helfen, bei Problemen und vielen verschiedenen To-Dos in Deinem Studium oder Deinen Job den Durchblick zu behalten.

 

Längere Studiendauer

Ein Auslandssemester kann unter Umständen zu einer längeren Studiendauer führen. Schließlich kann es sein, dass nicht alle Vorlesungen und Seminare, die man dort besucht hat, an der deutschen Universität anrechnen lassen kann.

Vielleicht suchst Du Dir dort die Fächer nach persönlichem Interesse aus und sie sind deshalb nicht kompatibel mit den Fächern, die Du normalerweise zu Hause besucht hättest. Oder Du verpasst während Deines Auslandssemesters Pflichtmodule an Deiner Heimatuniversität, die Du in dann in einem anderen Semester nachholen musst. Generell gilt: Ein Auslandssemester kann, muss aber nicht eine längere Studiendauer bedeuten. Hierbei ist Organisation alles. Informiere Dich bei Deiner Studiengangkoordination. Wenn es Dir wichtig ist, in Regelstudienzeit zu studieren, kannst Du Deine Module an Deiner Heimat- und Gastuniversität so belegen, dass Du kein weiteres Semester studieren musst.

 

Heimweh

Es ist nicht zu unterschätzen, dass man während eines Auslandssemesters über eine längere Zeit sehr weit entfernt von seiner Familie und seinen Freunden ist. Vor allem am Anfang vermisst man seine gewohnte Umgebung. Hinzu kommt in manchen Fällen der Kulturschock. Man muss sich zuerst an den Ort gewöhnen, an dem man für die nächsten Monate leben wird. Die Zeitunterschiede können die Kommunikation per Skype oder Telefon erschweren.

Allerdings ist das Heimweh meistens nur am Beginn der Reise präsent. Durch die aufregenden Ereignisse vergisst Du schnell, Dein Zuhause zu vermissen und fängst auch schnell an, Dich in Deiner neuen Umgebung wohlzufühlen.

 

Trotz der negativen Seiten lohnt sich ein Auslandssemester auf jeden Fall und Dir wird sicher einiges an Erfahrungen und Erlebnissen in Erinnerung bleiben. Plant Ihr auch ein Auslandssemester oder habt Ihr vielleicht bereits eins hinter Euch? Oder seid Ihr skeptisch und sucht noch nach Alternativen, um Auslandserfahrungen zu sammeln?

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Maike: Maike studiert Kommunikationswissenschaften an der Universität Hohenheim und arbeitet bei Studibuch im Bereich Public Relations und Content Management.