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Literaturverwaltungsprogramme im Vergleich

mensch an laptop

Beim Lesen von wissenschaftlichen Aufsätzen oder spätestens beim Schreiben Deiner ersten eigenen Hausarbeit ist Dir vielleicht schon aufgefallen: Das Zitieren von Primär- und Sekundärliteratur kann ganz schön kompliziert sein.

Bei all den verschiedenen Möglichkeiten und Fehlern, die Du machen kannst, ist ein Kriterium in Deinem Literaturverzeichnis das wichtigste: Einheitlichkeit. Die wird durch Verwendung eines Literaturverwaltungsprogrammes gewährleistet. Heute wollen wir Dir zeigen, welche unterschiedlichen Zitierstile es gibt, und Dir die gängigsten Literaturverwaltungsprogramme und ihre Vor- und Nachteile vorstellen.

Welche Zitierstile gibt es?

Grob wird zwischen zwei Arten des Zitierens unterschieden. Du kannst entweder direkt in Deinem Fließtext in Klammern auf die verwendete Literatur verweisen, oder für jeden Verweis eine Fußnote (seltener auch Endnote) anlegen. Innerhalb der sogenannten In-Text-Citation gibt es noch einmal zwei Varianten. Der Verweis erfolgt mittels der Angabe von Autor und Datum (oder Autor und Seite) oder über eine Durchnummerierung der Literatur im Literaturverzeichnis. Bei jeder dieser Arten des Zitierens gibt es darüber hinaus noch zahlreiche Varianten. Wird der Titel kursiv gesetzt? Verwendet man Punkt oder Komma oder Doppelpunkt? In jedem Fachbereich wird eine dieser Varianten bevorzugt. Wie Du zitieren solltest, hängt also in erster Linie von Deinem eigenen Studiengang ab. Wenn Du Dich für einen Stil entschieden hast, solltest Du auf jeden Fall dabei bleiben. Helfen kann Dir hierbei ein Literaturverwaltungsprogramm.

Was bieten Literaturverwaltungsprogramme?

In einem Literaturverwaltungsprogramm kannst Du sämtliche Informationen (wie Titel, Autor/Herausgeberin, Erscheinungsjahr etc.) zu den von Dir verwendeten Literaturangaben aus Online-Datenbanken wie zum Beispiel dem Online-Katalog Deiner Universitätsbibliothek importieren und damit Deine eigenen kleinen Katalog anlegen. Diesen Katalog kannst Du dann auch mit Kollegen in Arbeitsgruppen teilen. Über Verknüpfungen mit Word, Libre Office und anderen Textverarbeitungsprogrammen kannst Du dann die Angaben direkt aus dem Literaturverwaltungsprogramm importieren. Alle Angaben werden automatisch in dem von Dir gewählten Zitierstil formatiert.

Literaturverwaltungsprogramme: Vor- und Nachteile

Die Verwendung von Literaturverwaltungsprogrammen ist besonders bei längeren Arbeiten, also vor allem Abschlussarbeiten oder Dissertationen, von Vorteil. Es ist dann natürlich sinnvoll, wenn Du bereits im Rahmen kleinerer Hausarbeiten gearbeitet hast und Dich nicht extra für Deine Bachelorarbeit in das Programm einarbeiten musst. Die Einarbeitungszeit in ein solches Programm ist sicher erst einmal ein Nachteil, aber im Gegenzug erleichtert es Dir Deine Arbeit an Haus- oder Abschlussarbeiten. Wenn Du in der Wissenschaft arbeiten möchtest und vielleicht mit dem Gedanken spielst, Dich als studentische Hilfskraft zu bewerben, gibt es Pluspunkte, wenn Du bei Deiner Bewerbung angeben kannst, dass Du Dich bereits mit Literaturverwaltung auskennst.

Kostenfaktor von Literaturverwaltungsprogrammen?

Viele Universitäten bieten ihren Studierenden Lizenzen für diverse Programme an. Am besten, Du informierst Dich auf der Website Deiner Universität, welche Programme für Dich infrage kommen. Darüber hinaus werden sicherlich auch kostenlose Workshops angeboten, in denen Du das Programm kennenlernen kannst.

Diese Literaturverwaltungsprogramme gibt es:

EndNote

EndNote läuft auf allen Betriebssystemen. Es bietet, wie fast alle Literaturverwaltungsprogramme, die Möglichkeit, Dateien zu verknüpfen. Du kannst Dir einen wissenschaftlichen Aufsatz also direkt als PDF an die Literaturangabe anhängen.

Citavi

Citavi gibt es nur für das Betriebssystem Windows. Es bietet den großen Vorteil, dass nicht nur Literatur- sondern allgemeines Wissensmanagement möglich ist. Du kannst verschiedene Notizen anlegen, diese Deiner Literatur zuordnen, und die Reihenfolge der Inhalte nach Belieben ändern. Damit entstehen die Gliederung und der rote Faden von Aufsätzen wie von selbst.

Zotero

Zotero ist ein quelloffenes, kostenloses Programm. Es bietet trotzdem die zahlreichen Funktionen, die auch bei den kostenpflichtigen Programmen zur Verfügung stehen: Der Import von Literaturangaben aus Online-Katalogen, die Verknüpfung mit Textverarbeitungsprogrammen, sowie das Teilen Deiner Bibliothek mit Deiner Arbeitsgruppe.

BibTeX

Bei BibTeX handelt es sich nicht um ein eigenständiges Programm, sondern es ist Teil des Softwarepakets LaTeX. Wenn Du in Deinem Studium viel mit Formeln oder Graphiken arbeitest, lohnt sich die Verwendung von LaTeX. Über den Code, mit dem Du dort schreibst, lässt sich die Darstellung im Dokument genau festlegen. Bei der Arbeit mit LaTeX ist es sinnvoll, das dazugehörige Programm BibTeX zur Literaturverwaltung zu verwenden.

Verwendest Du eines der vorgestellten Programme? Wie sind Deine Erfahrungen damit? Oder kennst Du vielleicht weitere Programme, die Du empfehlen kannst? Berichte uns gerne in einem Kommentar davon!

Du musst in Deiner Abschlussarbeit eine Social-Media-Quelle zitieren? Kein Problem! Hier gibt es für Dich Tipps, wie Du Social-Media-Quellen richtig zitierst.

Interessante Literatur zum richtigen Zitieren

Wissenschaftliches Arbeiten in Bibliotheken – Harald Jele (2012)

Zitieren 2.0: Elektronische Quellen und Projektmaterialien richtig zitieren – Thomas Träger (2018)

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Franziska: Franziska studiert germanistische Sprachwissenschaften im Master an der Universität Heidelberg und beschäftigt sich auch auf Ihrem eigenen Blog mit ähnlichen Themen.
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