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Ist Veganismus besser für die Umwelt?

Veganismus

Veganer ernähren sich ausschließlich von pflanzlichen Produkten und verzichten somit auf Fleisch, Fisch, Milchprodukte und andere tierische Lebensmittel. Ein Grund, weshalb viele Menschen sich vegan ernähren, ist, dass eine pflanzliche Ernährung besser für die Umwelt sein soll. Aber stimmt das wirklich? Ich habe das Thema etwas genauer unter die Lupe genommen.

Das spricht dafür

Abholzung von Regenwäldern

Nach Angaben von Vegpool spricht der geringere Ressourcenverbrauch für Veganismus. Denn Fakt ist: Für jedes Tier, das der Produktion von Fleisch, Milch, Eiern, etc., zugutekommt, muss Futter angebaut werden, wie zum Beispiel Soja.  Dafür braucht es ausreichend große Flächen – wie zum Beispiel in Regenwäldern, die für die Fleischproduktion mehr und mehr abgeholzt werden. Das bedeutet: Für Fleisch, das bei uns auf den Teller kommt, werden in Südamerika Bäume abgeholzt und die „grüne Lunge“ der Erde weiter beschädigt.

Artenvielfalt

Durch die Abholzung des Regenwaldes verlieren nicht nur Menschen, sondern auch unzählige Tierarten ihr Zuhause und ihren natürlichen Lebensraum. Die Folge für viele Spezies ist das endgültige Aussterben. Dasselbe gilt für viele Pflanzen, die z.B. im medizinischen Bereich genutzt werden könnten.

Ressourcenverbrauch

Außerdem werden die verfügbaren Ressourcen bei der Fleischproduktion mehr als unverhältnismäßig eingesetzt.

Hier ein Zahlenbeispiel:

1 Kilo Fleisch entsprechen 15 Kilo Getreide, was wiederum auch mehr als einem Dutzend Laiben Brot verarbeitet werden könnte.

Dasselbe gilt auch für den Wasserverbrauch: Mit dem Wasser, das man für die Produktion von gerade einmal einem Kilo Rindfleisch benutzt, könnte man auch 150 Kilo Kartoffeln anbauen. Die Ressourcen wären also viel besser investiert.

Gase

Gleichzeitig entstehen bei der Fleischproduktion Unmengen an schädlichen Gasen. Während die Rodung von Wäldern und der Einsatz von Dünger CO2 produziert, entsteht bei der Verdauung von Nutztieren wie Rindern Methan, das ebenfalls schädlich für die Umwelt ist. Der Massenkonsum von Fleisch kann damit als ein wichtiger Treiber des Klimawandels gesehen werden.

Fazit:

Bei einer veganen Ernährung unterstützt man die oben genannte Ressourcenverschwendung nicht und leistet somit einen positiven Beitrag für die Umwelt.

 

Das spricht dagegen

Auch die vegane Ernährung hat allerdings keine „weiße Weste“.

Vegane Lebensmittel müssen nicht automatisch klimaneutral sein. Von Erdbeeren über Bananen bis hin zu Avocados – viele vegane Nahrungsmittel legen weite Strecken bis nach Deutschland zurück. Für viele Gemüsearten werden ebenfalls „riesige Waldflächen ab(ge)holzt, synthetische Dünger und Pestizide verspritzt und Unmengen an Wasser verbraucht“ (Quelle: Südkurier).

Fazit

Die Fleischproduktion ist eindeutig ein großer Treiber des fortschreitenden Klimawandels. Das bedeutet allerdings nicht, dass pflanzliche Produkte automatisch besser für die Umwelt sind. Je nach Herkunft werden diese auf dieselbe Weise angebaut und sorgen genau wie die Fleischherstellung zur Abholzung von Wäldern und der Verschwendung von Wasser und Ressourcen. Der Herstellungsprozess für beide Lebensmittelarten kann außerdem zum vermehrten Ausstoß von CO2 führen, nicht zuletzt durch die Transportwege von Futterprodukten oder Obst und Gemüse bis nach Deutschland.

Was bedeutet das?

Ein veganer Ernährungsstil kann besser für die Umwelt sein, muss es aber nicht zwingend. Es wurde erwiesen, dass die Umstellung von Fleischkonsum auf Veganismus zu einer Senkung des persönlichen CO2-Fußabdrucks um 15 % pro Jahr führen würde. Dieser Effekt kann aber schnell wieder ausgeglichen werden, wenn man seine veganen Lebensmittel über die ganze Welt reisen lässt. Der Schlüssel zu einem Ernährungsstil, der wirklich besser für die Umwelt ist, liegt darin, regionale Lebensmittel zu kaufen – was auch bedeuten könnte, auf manche Produkte vielleicht sogar ganz verzichten zu müssen.

Muss ich jetzt auf Fleisch verzichten?

Grundsätzlich ist es jedem selbst überlassen, wie er oder sie sich ernähren möchte. Wer sich jedoch ein besseres Gewissen beim Fleischkonsum verschaffen will, sollte auch hier auf regionale Produkte zurückgreifen und auch die Menge an Fleisch, die wöchentlich gegessen wird, zurückschrauben.

Wo bekomme ich mehr Informationen?

 

Was macht Eure eigene Ernährung aus? Verzichtet Ihr ganz oder teilweise auf Fleisch? Ernährt Ihr Euch hauptsächlich von regionalen und saisonalen Produkten? Was macht Ihr noch, um Euren persönlichen CO2-Fußabdruck zu verringern? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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Anabel: Anabel studiert BWL an der Universität Regensburg und begeistert sich für Fremdsprachen, Bildung und Literatur. Wenn sie nicht gerade für Studibuch schreibt, arbeitet sie an einem neuen Roman oder an Kurzgeschichten, wie sie schon in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht wurden.
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