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Die Lernpause richtig nutzen: Tipps für Uni Prüfungen

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Viele Lerntipps rund um das Studium beschäftigen sich mit der Organisation des Studiums und Freizeitbeschäftigungen. Wenn es allerdings in die Prüfungsphase geht, stoßen Studentinnen und Studenten schnell an ihre Grenzen. Denn wer kennt es nicht: Die Prüfungen nahen, am besten gleich zwei riesige Klausuren und eine mündliche Prüfung innerhalb von einer Woche. Für nachhaltiges Lernen über das gesamte Semester ist nun keine Zeit mehr, alles muss nun irgendwie in den Kopf. Schlaf wird nur noch als nötiges Übel angesehen, das der Körper unbedingt machen muss. Und jetzt sollst Du in dieser Zeit auch noch eine Lernpause machen?

Lernpausen sind essenziell für ein erfolgreiches Lernen an der Uni. Wir möchten Dich in diesem Artikel ermutigen, in den wohl stressigsten Phasen des Studiums aktiv Pausen einzulegen. Nur mit regelmäßigen und entspannenden Lernunterbrechungen kannst Du neue Energie tanken und die Prüfungen erfolgreich hinter Dich bringen und richtig nutzen!

 

Die Zeit drängt – keine Zeit für eine Lernpause!

Es ist kein Geheimnis, dass das Gehirn Zeit benötigt, um Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis zu überführen und sichern. Wenn Du Sport machst und Dich verbessern möchtest, machst Du auch nicht 8 Stunden Übungen am Stück. Dein Körper muss sich regenerieren, um Neues leisten zu können. Ähnlich verhält es sich mit dem Lernen, denn auch Dein Denkorgan braucht Pausen, um zu verarbeiten. Nur so kannst Du am Ende Dein neues Wissen mit dem vorhandenen so vernetzen, dass Dein Lernen nachhaltiger wird und die Informationen auch nach der Prüfung noch anwesend sind.

Doch selbst Lernpausen zu machen muss gelernt werden! Wichtig ist vor allem einzusehen, dass Pause machen keine Schwäche ist. Studieren bedeutet mehr als nur Wissen aufzusaugen und am Ende wiederzugeben. Deine Ausbildung an der Uni erfordert eine hohe Kompetenz, sich den Lernstoff selbst anzueignen. Zu diesem Prozess gehören Pausen, um diese Informationen zu festigen. Lege Dir immer ein Ende der Pause fest und schreibe es Dir auf, denn strukturierte Pausen sind ein wichtiger Grundstein im Lernprozess.

 

Wann und wie solltest Du eine Lernpause einrichten?

Es gibt verschiedenen Anzeichen, sollte sich Dein Körper und Geist nach einer Phase der Entspannung sehnen. Schweifen die Gedanken ab, fängst Du an zu gähnen oder gar lautstark zu seufzen, ist es definitiv Zeit für eine Pause. Wenn sich Deine Muskeln melden und Du Dich einfach nur noch strecken möchtest, solltest Du auf Deinen Körper hören und aufstehen. Der Toilettengang kann ebenfalls für eine Lernpause genutzt werden, denn Du entfernst Dich so oder so von Deinem Lernort und unterbrichst auf jeden Fall Deinen Lernprozess.

Solltest Du in die Pause gehen, ist die Dauer der Unterbrechung wichtig. Wer nach der Lernpause nicht mehr ins Lernen zurückfindet, verliert schnell den letzten Rest Motivation, sich wieder an den Schreibtisch zu sitzen. Nach 10 Minuten Arbeit reicht eine Unterbrechung von einer Minute aus, um den Kopf kurz zu sortieren. Einer 30-minütige Arbeitsphase folgen 5 Minuten Pause, wer 2 Stunden am Stück lernt sollte mindestens eine Viertelstunde Pause machen. Hast Du 4 Stunden gelernt, ist es nun Zeit für eine Erholungspause, die ruhig 1 oder 2 Stunden dauern darf.

Du siehst, je länger Du lernst, desto länger ist der prozentuale Anteil der Pause in Bezug auf Deine Arbeitsphase. Allerdings sind diese Zeiten kein Rezept, das die Probleme von Studentinnen und Studenten sofort löst. Vielmehr musst Du Deine Pausenroutine selbst entwickeln und herausfinden, wie es am besten für Dich funktioniert. Wichtig ist auf jeden Fall, dass Du nicht den gesamten Lerntag über alle 10 Minuten die kleinen, 1-minütigen Pausen machst und dafür auf große Pausen verzichtest oder umgekehrt. Die Kombination verschiedener Pausen ist ein Schlüssel zum Lernerfolg.

 

Nette Lerntipps, denn ich mache Pause – hilft mir aber irgendwie nicht

Während die einen Studentinnen und Studenten wenig bis keine Pause machen, gehen andere Studierende das Thema Lernpause wiederum ganz falsch an. Denn Pause machen heißt nicht gleich Pause machen! Wichtig ist es in jedem Fall, loszulassen. Wer sich in der Lernpause mit Dingen beschäftigt, die nicht entspannen, muss sich nicht wundern, dass es nach der vermeintlichen Erholungsphase genauso schleppend vorangeht wie zuvor. Das können einerseits Prüfungsinhalte sein, andererseits die Steuererklärung, die nur auf das Ausfüllen wartet oder Hausarbeit, die in Deinen vier Wänden auf Dich wartet.

Auch der Fernseher sollte möglichst ausgeschaltet bleiben – Du wechselst in diesem Fall nur das Medium und gibst Dich einer Reizüberflutung hin, die das Erholen erschwert. Deine Augen werden es Dir danken, wenn sie nicht den ganzen Tag auf einen Bildschirm oder Stapel von beschriebenem Papier starren müssen. Um auf andere Gedanken zu kommen kannst Du auch Podcasts hören. Mit audible kannst Du nicht nur vom Alltag abschalten, sondern gleichzeitig noch Deinen Horizont erweitern und mit frischer Energie und Motivation wieder am Schreibtisch durchstarten. Und wenn Du das Bedürfnis hast, einen Snack zu Dir zu nehmen, dann schau lieber nach frischem Obst als nach einem zuckergetränkten Schokoriegel.

Schreibe die Gedanken auf, die Dich zuletzt beschäftigt haben. So kannst Du sie aktiv beiseitelegen und hast nach der Pause einen Aufhänger, wo Du weiterlernen kannst. Versuche Dich in Deiner Pause mental von der Prüfung zu lösen und körperlich vom Lernort zu entfernen. Gerade letzteres ist in einem WG-Zimmer nicht einfach, aber ein Spaziergang um den Block hilft immer, die Gedanken neu zu sortieren. Bewegung ist sehr wichtig, vor allem, weil Du in dieser Zeit noch mehr am Schreibtisch oder in der Bibliothek sitzen wirst als sonst. Stichwort frische Luft: Lüfte Dein Zimmer, denn mit verbrauchter Zimmerluft steigt die Müdigkeit.

Wir hoffen, mit diesen Lerntipps helfen zu können. Möchtest Du noch weitere Tipps für erfolgreiches Lernen, kannst Du nachlesen, wie Du Bulimie Lernen vermeiden oder Dein Lerntempo erhöhen kannst.

Wie gehst Du in diesen nervenzehrenden Prüfungsphasen mit Pausen um? Hast Du Tipps für andere Studentinnen und Studenten zum Umgang mit Lernpausen? Schreibe sie doch in die Kommentare!

aktualisiert am 05.07.2021

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Saskia: Saskia studiert Digital Humanities im Master an der Universität Stuttgart und arbeitet nebenher als Werkstudentin bei Studibuch im Lager. In ihrer Freizeit liebt sie gute Bücher, brennt für die Kunst und versucht als wahrer Morgenmuffel ein Programm zu schreiben, das ihr morgens hilft das passende Outfit zusammenzustellen.
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