Sowohl in den Ausbildungsberufen als auch in den Jobs, die einen akademischen Abschluss voraussetzen, lassen sich jährlich oder über Jahre hinweg bestimmte Trends erkennen. Manche Berufe sind „in“, manche „out“. Die Gründe dafür sind vielfältig. Aber wenn es darum geht, als Student den richtigen Job für sich zu finden, sollte es nicht ausschlaggebend sein, ob gerade alle Freunde ebenfalls Informatik studieren.
Viel wichtiger ist es, zunächst einen Studiengang zu wählen, der den eigenen Neigungen entspricht. Arzt werden zu wollen und kein Blut sehen zu können, passen schlecht zusammen. Zudem muss der notwendige Notendurchschnitt erreicht werden. Was sonst noch zu beachten ist, welche Berufe eine gute Wahl sind und was für Trendberufe es zurzeit gibt, zeigt der folgende Artikel.
Zugangsvoraussetzungen
Wie bereits erwähnt, stehen zu Beginn die eigenen Neigungen und Interessen und natürlich die passenden Noten. Der ausgewählte Job muss langfristig Spaß machen, denn er wird einen nur auf Dauer erfüllen, wenn man ihn täglich mit einer gewissen Leidenschaft ausüben kann. Der aktuelle Trend liegt beispielsweise im strategischen Einkauf, der wichtig ist für E-Commerce-Berufe und der ein BWL-Studium voraussetzt. Aber auch Umwelttechniker und Drohnen-Pilot sind derzeit weit vorn. Welcher Beruf zu Dir passt, zeigen Dir gute Berufstests im Internet.

Beliebte Branchen – wonach sollte man sich richten?
Wenn es an die Auswahl geht und Du eigene Interessen, Vorlieben und Noten sondiert hast, solltest Du Dich auf eine bestimmte Branche festlegen. Die Auswahl dabei ist relativ leicht. Durch eine gewisse Marktbeobachtung lässt sich feststellen, welche Branchen im Schrumpfen begriffen sind und welche gleichbleibende Stellenzahlen bieten – oder sogar noch aufstocken.
Ein Rückgang ist beispielsweise bei Banken, Sparkassen und Versicherungen zu verzeichnen, aber auch im Bergbau und in der Druckindustrie. Wer sich eine Ausbildung in diesen Wirtschaftszweigen wünscht, könnte in der Zukunft Schwierigkeiten bei der Jobsuche haben.
Nach dem aktuellen Trend gehören die Metallindustrie und die Pharmaindustrie (besonders in der Forschung) neben der Luft- und Raumfahrt (Bau) zu den Branchen, die einen gleichbleibenden Bedarf zeigt. Hier müssen Absolventen der einschlägigen Ausbildung keine Angst vor Arbeitslosigkeit haben.
Viel Aufwind gibt es in der Automobil- und Bauindustrie, aber auch die Chemische und die Elektroindustrie werden mehr Stellen anbieten. Der Schiffsbau ist ebenfalls auf dem Vormarsch und sogar Textilindustrie und Tourismus werden wohl künftig mehr Stellen zu bieten haben.
Die beliebtesten Studiengänge
Die laut dem Statistischen Bundesamt beliebtesten Studiengänge berücksichtigen teilweise schon die zukunftsweisenden Branchen. Bei Männern stehen BWL, Maschinenbau, Informatik, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Bei Frauen sind es ebenfalls BWL, danach scheiden sich die Geister. Es folgen Rechtswissenschaften, Germanistik, Allgemeinmedizin und Erziehungswissenschaften.
Kleiner Tipp: Wenn du bereits gelesene Bücher, ganz gleich zu welchem Studiengang, weitergibst, anstatt sie einfach wegzuwerfen, tust Du nicht nur Deinen Kommilitonen, sondern auch der Umwelt einen Gefallen.
Die besten Studiengänge für eine gute Bezahlung in der Zukunft
Nicht nur Interessen und Vorlieben sowie zukunftsträchtige Branchen sollten ausschlaggebend für die richtige Berufswahl sein. Wenn man von seinem Wunschberuf leben will, dann muss auch das Gehalt stimmen. Dieser Problematik sehen sich häufig Ausbildungsberufe ausgesetzt, denn das Handwerk sucht händeringend Azubis auf offene Stellen und der reale Bedarf in den Unternehmen wächst laufend. Allerdings sind die Verdienstaussichten so wenig reizvoll, dass viele Stellen unbesetzt bleiben.
Wer einen qualifizierten und guten Studienabschluss in einer aufstrebenden Branche vorlegen kann, wird in der Zukunft gut verdienen. Denn nicht ohne Grund gehört zu den beliebten Studiengängen auch ein hohes Einkommen.
Gemäß dem StepStone Gehaltsreport 2018 liegen die Studiengänge mit der Aussicht auf das höchste Gehalt in den Fächern Medizin, Rechtswissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik und Ingenieurwissenschaften.
Daher sind Studiengänge im Bereich BWL, Informatik und Sozial-/Geisteswissenschaften eine gute Ausgangslage für einen sicheren Beruf und ein gutes Gehalt.
Neue Studiengänge und Trendberufe
Es gibt nicht nur die längst bekannten Studiengänge, die ein Schulabgänger schon seit Jahren anstreben kann, sondern auch völlig neue Richtungen, die sich der aktuellen Wirtschaftslage und dem gesellschaftlichen Bedarf anpassen. Da sie relativ neu sind, sind hier noch keine längerfristigen Studien zur Beliebtheit und den Gehältern vorhanden, aber es ist sicher, dass es sich dabei um Berufe handelt, die Zukunft haben:
Data Science
ist laut Harvard der attraktivste Beruf des 21. Jahrhunderts. Kein Wunder, denn der IT-Bereich wird in der heutigen Gesellschaft immer wichtiger und braucht immer neue Profis in diesem Bereich. Es gibt zahlreiche Jobangebote im Bereich Data Science. Der passende Abschluss für einen „Data Scientist“ wäre in diesem Fall der „Bachelor of Science“.
Digital Transformation
Ebenfalls notwendig für den aufstrebenden IT-Bereich ist dieser Studiengang, der einen Job als „Chief Digital Officer“ ermöglicht.
Public Health
Das Gesundheitswesen wird bei der zunehmenden Überalterung und dem Rückgang der Hausarztpraxen in kleineren Städten und Gemeinden immer wichtiger. In diesem Bereich kann ein „Bachelor of Arts“ sich gut einbringen.
Umwelttechnik
Die Welt beginnt langsam umzudenken. Überall wachsen die Müllberge, die Bienen sterben aus, das Klima wandelt sich und niemand weiß, wohin mit dem Atommüll. In diesem Bereich werden sehr dringend Experten gebraucht, die dem negativen Umwelttrend positiv entgegenwirken können!
Die richtige Wahl treffen
Nachdem wir verschiedene Aspekte der Jobwahl beleuchtet haben, lässt sich zusammenfassend Folgendes feststellen:
- Die Neigungen sollten zu dem Job passen, den man sich aussucht.
- Eine Marktbeobachtung hilft dabei, die richtige Branche zu finden.
- Mit einem Studium in den beliebten „MINT“-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) ist man auf der sicheren Seite.
- Neue Berufssparten wie Umwelttechnik sollten mit in die Überlegungen einbezogen werden, denn hier wird der Bedarf noch weiter wachsen.
- Bei einem guten Abschluss sind die Jobaussichten für Akademiker sehr gut, es gibt nur eine geringe Arbeitslosenquote bei Hochschulabsolventen (unter 3%).
- Die vorgestellten Fachrichtungen bieten auch ein gutes Gehalt, denn dieses darf bei der Entscheidung ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Insgesamt haben die Ärzte in allen Fachrichtungen die Nase vorn, was das Gehalt und den Bedarf angeht. Der Bedarf an Ärzten wird außerdem auf lange Sicht vorhanden sein, was sich auch am Bedarf im restlichen Gesundheitswesen zeigt.
Im Zweifelsfall zweigleisig
Wenn du dir noch unsicher bist, kannst du auch versuchen, ein interdisziplinäres Studium anzugehen, bei dem du zwei Fachrichtungen kombinierst. Das erweitert die Qualifikation und lässt später ein breiteres Einsatzgebiet zu. Manche machen dies nicht aus Unsicherheit, sondern sogar mit voller Absicht.
Hat man sich allerdings bereits auf einen Studiengang festgelegt, von dem man überzeugt ist, genügt es völlig, diesen ganz klassisch zu absolvieren. Später können dann gegebenenfalls durch Fortbildungen weitere Schwerpunkte gesetzt werden. Beispielsweise wenn ein Jurist später eine zusätzliche Fachrichtung einschlägt.
Hast Du von bereits von den neusten Trendberufen gehört oder studierst sogar in einem von uns vorgestellten Bereich? Dann schreib uns doch über Deine Erfahrungen in den Kommentaren.