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Hausarbeit mit dem 9-Punkte-Plan perfektionieren

Hausarbeit

Die perfekten Hausarbeit: Der 9-Punkte-Plan

An vielen Unis in Deutschland und vor allem im Ausland stehen Hausarbeiten an der Tagesordnung. Oftmals wird vorausgesetzt, dass man sich dabei schon mit dem Schreiben von Essays, Report, usw., auskennt, weshalb man oft keine ausführliche Einführung in die Thematik bekommt. Wer beispielsweise ein Auslandssemester in Großbritannien macht, wird um Hausarbeiten nicht herum kommen – gleichzeitig aber vergeblich nach einem Leitfaden suchen. Für diejenigen, die überhaupt nicht wissen, wo sie überhaupt anfangen sollen, kommt hier eine Herangehensweise, bei der eine gute Hausarbeit garantiert ist!

1. Art der Hausarbeit

Hausarbeit ist nicht gleich Hausarbeit. Hier gibt es ganz verschiedene Formate mit unterschiedlichem Aufbau und Anforderungen. Um also nicht von vornherein komplett am Ziel vorbeizuschießen, sollte man sich zunächst mit den verschiedenen Formen vertraut machen, um nicht durcheinanderzukommen.

Laut der Uni Münster gibt es fünf Arten von Forschungsfragen für Hausarbeiten:

  • Beschreibung = „Was ist der Fall?“
  • Erklärung = „Warum ist etwas der Fall?“
  • Prognose = „Wie wird etwas künftig aussehen?“
  • Kritik = „Wie ist ein bestimmter Zustand vor dem Hintergrund explizit genannter Kriterien zu bewerten?“
  • Gestaltung = „Welche Maßnahmen sind geeignet, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen?“

Die vorgegebene (oder selbst gewählte) Forschungsfrage sollte sich im Normalfall eindeutig zu einem dieser Prototypen zuordnen lassen. Dementsprechend lassen sich dann Struktur und Inhalt ausrichten.

2. Struktur/Aufbau

Wie Deine Hausarbeit aufgebaut sein soll, hängt von einigen Faktoren ab, z.B. von der Art der Hausarbeit, dem Thema und den allgemeinen Anforderungen Deiner Universität. Grundsätzlich kann man mit diesem Aufbau wenig falsch machen:

  • Titelblatt
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis (falls Abkürzungen verwendet werden)
  • Abbildungsverzeichnis (falls Abbildungen verwendet werden)
  • Tabellenverzeichnis (falls Tabellen verwendet werden)
  • Abstract (falls benötigt)
  • Einleitung
  • Hauptteil
  • Schluss/ Zusammenfassung/ Fazit
  • Literaturverzeichnis
  • Anhang

Wie der Hauptteil gestaltet wird, hängt vor allem vom Thema und der Art der Hausarbeit ab. Soll die Arbeit eher deskriptiver Natur sein (z.B. bei „Beschreibung“), kann man sich anhand einer logischen Reihenfolge an das Thema herantasten und es beleuchten. Soll man auch einen analytischen Eigenanteil beisteuern (z.B. bei „Kritik“), sollte hier erst mit der Theorie begonnen und im Anschluss eine Analyse der Theorie folgen. Falls selbst Daten oder Erkenntnisse erhoben werden, z.B. in Form eines Experiments, ist hier neben der Theorie, der Beschreibung der Methodik und der Vorstellung der Ergebnisse auch eine Diskussion des Bedeutungsgehalts der Erkenntnisse und deren Limitationen nötig.

3. Zitationen

Zum Thema Plagiate kann man nur sagen – wer nicht (richtig) zitiert, hat schon verloren! Aber wie zitieren? Harvard, DIN ISO, APA – Zitationsstile gibt es wie Sand am Meer! Jede Universität und zum Teil jede Fakultät bevorzugt einen anderen Stil und wandelt ihn teilweise auch für sich ab. Das bedeutet: Harvard ist nicht gleich Harvard! Wer die Uni wechselt, muss genau darauf achten, wie der Zitationsstil eingesetzt oder abgewandelt wird. Eine zwar vollständige, aber nicht ganz dem Stil entsprechende Zitation hat bei manchen Hochschulen keine Auswirkung – bei anderen wird die entsprechende Stelle aber sofort als Plagiat betrachtet.

Für gewöhnlich stellt jede Hochschule Zitationsrichtlinien oder -leitfäden zur Verfügung, wie zum Beispiel die TUM. Fragt im Zweifel einen Mitarbeiter eurer Uni-Bibliothek!

Jetzt geht es erst ans Inhaltliche!

4. Thema

Nicht immer wird das Thema Deiner Hausarbeit vorgegeben. Wer Glück hat, der stolpert ganz zufällig über das perfekte Thema – sei es in einem Fachbuch oder der Tageszeitung. Oft muss man aber einiges an Gehirnschmalz aufwenden, um diesen Schritt hinter sich lassen zu können. Vor allem wenn es nicht um Haus-, sondern um Abschlussarbeiten geht, ist das richtige Thema ausschlaggebend. Bevor Du das nächstbeste Thema bearbeitest, nimm Dir lieber Zeit, um Dich mit verschiedenen Optionen auseinanderzusetzen, bis Du eine findest, mit der Du wirklich zufrieden bist.

Wie Du in acht Schritten ein Hausarbeitsthema findest, erfährst Du bei Unicum.

5. Das Timing macht’s!

Manche sind Fans von Zeitplänen, andere wollen erst gar nichts davon hören. Bei einer Hausarbeit kann es vorteilhaft sein, sich von Vornherein einen Plan zusammenzustellen, der sich in die verschiedenen Phasen (z.B. Themenfindung, Recherche, erster Entwurf, Korrektur) unterteilt, die man durchlaufen muss. Auf diese Weise verschafft man sich nicht nur schnell einen Überblick, sondern setzt sich selbst noch auf produktive Weise unter Druck („Das muss bis morgen gemacht werden!“). Und: Man ist (im Gegensatz zu denjenigen, die in der Nacht vor Abgabeschluss anfangen zu schreiben) auch kurz vor der Deadline noch tiefenentspannt!

6. Recherche

Nachdem man zumindest das ungefähre Thema gefunden hat, geht es ans Eingemachte: an die Recherche. Mögliche Fundorte für Literaturquellen können z.B. sein:

  • Deine Uni-Bibliothek
  • Das Online- bzw. eBook-Angebot Deiner Uni-Bibliothek
  • Online-Datenbanken
  • Fachzeitschriften und Journals (online und offline)
  • Zeitungen und Magazine (online und offline)
  • Fachbücher

Wem das nicht ausreicht, muss möglicherweise noch Primärforschung betreiben, z.B. in Form von Befragungen, Beobachtungen oder einem Experiment.

Wer normalerweise kein Fan des strukturierten Arbeitens ist, sollte sich an dieser Stelle besser reinhängen. Wem es in diesem Schritt gelingt, seine Literatur und Erkenntnisse übersichtlich und verständlich aufzuarbeiten, dem ist später viel Arbeit erspart. Vergiss nicht, bei jeder Zusammenfassung o.Ä. die genaue Quellenangabe zu machen! So bleiben Dir beim Schreiben des ersten Entwurfs Unmengen an Zeit erspart.

7. Der erste Entwurf

Wer ausreichend Quellen gefunden und strukturiert hat, kann sich jetzt ans eigentliche Schreiben machen. Je nachdem, wie viel Vorarbeit Du geleistet hast, könnte es sein, dass Du jetzt einfach nur alles herunterschreiben musst, das Du herausgefunden hast (z.B. bei einer beschreibenden Arbeit). Falls Du noch eine Eigenleistung, z.B. in Form einer Bewertung, einbringen musst, solltest Du hierfür aktiv Zeit einplanen. Müh Dich nicht damit ab, alles in der richtigen Reihenfolge schreiben zu wollen. Die Einleitung schreibt sich nach dem Schluss am besten, und wenn Dir für ein Kapitel zwischendurch die Luft ausgeht, mach einfach an einer anderen Stelle weiter. Solange am Ende keine Lücken mehr bleiben, hast Du alles richtig gemacht!

8. Korrektur

Mit dem Schreiben des letzten Worts ist es noch nicht vorbei. Manche sagen, die Korrektur ist bei Hausarbeiten noch wichtiger als das eigentliche Schreiben. Dabei geht es nicht nur um Rechtschreibung und Grammatik, sondern auch um Zitationsfehler, inhaltliche Unstimmigkeiten, Widersprüche, usw. Wer noch Zeit übrig hat, sollte die Hausarbeit bestenfalls ein paar Tage liegen lassen, bevor er sie sich zur Korrektur vornimmt. Das hilft dabei, Abstand zu gewinnen und die eigenen Worte mit anderen Augen zu sehen – und damit auch dabei, kritischer seiner eigenen Arbeit gegenüber zu sein. Fachfremde oder -vertraute Betaleser können einem unter Umständen auch einige hilfreiche Anmerkungen geben.

9. Abgabe

Das war’s! Vergiss nicht, ggf. die eidesstattliche Erklärung zu unterschreiben und Deine Hausarbeit fristgerecht hochzuladen oder ausgedruckt abzugeben.

 

Welchen Stellenwert nehmen Hausarbeiten in Deinem Studiengang ein? Welche Tipps kannst Du an andere Studierende weitergeben, die gerade für ihrer ersten Studienarbeit stehen? Lass es uns in den Kommentaren wissen!

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Anabel: Anabel studiert BWL an der Universität Regensburg und begeistert sich für Fremdsprachen, Bildung und Literatur. Wenn sie nicht gerade für Studibuch schreibt, arbeitet sie an einem neuen Roman oder an Kurzgeschichten, wie sie schon in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht wurden.
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