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6 Tipps: So trinkst Du Deinen Kaffee nachhaltig

Kaffee nachhaltig trinken

Für viele Menschen ist sie Teil eines typischen Morgens: eine Tasse Kaffee. Erst wenn das Koffein durch die Adern fließt, kann manch einer oder eine so richtig in den Tag starten. Wie so viele Freuden des Alltags hat jedoch ebenso unser Kaffeekonsum unvorteilhafte Auswirkungen auf die Umwelt. Damit Du Deinen Kaffee nachhaltig trinken und mit gutem Gewissen genießen kannst, zeigen wir Dir in diesem Artikel, worauf es bei nachhaltigem Kaffee ankommt und worauf Du achten solltest.

 

Der Kaffee und die Umwelt

Auch wenn der Kaffee noch so gut schmeckt und für einen morgens einfach dazugehört: Man darf nicht vergessen, dass gleich mehrere Aspekte auf dem Weg vom Anbau bis zur fertig gebrauten Tasse umwelttechnisch und/oder sozial problematisch sind.

Beim Anbau liegt das Problem hauptsächlich darin, dass viele Kaffeebauern noch immer unterbezahlt sind und trotz harter Arbeit kaum über die Runden kommen. Zusätzlich verschmutzt der Transport der Bohnen aus fernen Ländern, wo sie angebaut werden, die Umwelt mit Unmengen an CO2. Nicht zuletzt verbraucht die Zubereitung viel Wasser und Energie. Laut WWF benötigen wir für eine Tasse Kaffee etwa 140 Liter Wasser. Und dann wären da noch Berge an Verpackungsmüll.

 

6 Tipps für mehr Nachhaltigkeit

Damit Du nicht auf den Kaffeegenuss verzichten musst, haben wir im Folgenden ein paar Tipps. So trinkst Du Deinen Kaffee nachhaltig:

1. Röstung im Herkunftsland

Der Röstungsprozess bringt am meisten Gewinn ein. Sprich: Wenn Kaffeebauern ihre Bohnen ungeröstet verkaufen, bekommen sie das kleinste Stück vom Kuchen ab. Aufgrund von höheren Zollbeiträgen für geröstete Kaffeebohnen im Vergleich zu den ungerösteten, werden sie aber nur selten im Herkunftsland geröstet.

Nach und nach gibt es aber immer mehr Initiativen, die sich dafür einsetzen, dass die Bauern mehr von ihrer Arbeit profitieren. Als Konsument oder Konsumentin hat man natürlich immer ein gewisses Mitspracherecht. Denn je mehr Personen darauf achten, Kaffee zu kaufen, der im Herkunftsland geröstet wurde, desto mehr Kaffeeproduzenten werden versuchen, diese Methode zu fördern.

 

2. Siegel beachten

Bei der breiten Auswahl an Kaffeesorten, -herstellern und unterschiedlichen -formen kann man schnell den Überblick verlieren. Daher möchten wir Dir drei der wichtigsten und am häufigsten verwendeten Labels, auf die Du bei Deinem nächsten Einkauf achten solltest, näher erklären:

  • Rainforest Alliance: Hier liegt der Fokus auf nachhaltigem, umweltfreundlichem Anbau, sowie Naturschutz.
  • UTZ: Mit dem Kauf UTZ-gekennzeichneter Produkte unterstützt Du Maßnahmen für eine höhere Bildung von Kaffeebauern. UTZ bietet keinen Mindestpreis, sondern verfolgt das Ziel die Ausbildung und das Knowhow der Bauern zu verbessern. Folglich soll es ihnen ermöglicht werden, ein höheres Einkommen und damit eine höhere Lebensqualität zu erzielen. Neben Kaffee werden zudem Tee, Rooibos, Haselnüsse und Kakao mit diesem Nachhaltigkeitssiegel ausgezeichnet.
  • Fairtrade: Bei Fairtrade steht das Thema Armutsbekämpfung im Mittelpunkt. Durch einen fixen Mindestpreis setzt sich diese Organisation gegen die Ausbeutung der Kaffeebauern ein. Weitere Ziele betreffen nachhaltigen Anbau und den Schutz der Umwelt.

Die beste Option bietet der sogenannte „Direkte Handel“. Hier besteht direkter Kontakt zu den Kaffeebauern, wodurch es weder Preisspekulationen noch Zwischenhandel gibt. Der Vorteil: Den Bauern wird ein fairer Preis für ihre Bohnen geboten. Immer mehr Unternehmen beteiligen sich daran – so auch die Kaffeerösterei RAUWOLF Rösthaus+Brewbars.

 

3. Mehrwegbecher verwenden

Coffee-To-Go aus Papp- oder Plastikbechern schafft enorm viel Müll. Zählt man eventuelles Zubehör wie Deckel, Strohhalme und Rührstäbe dazu, summiert sich die Müllmenge aller To-Go-Becher auf 55.000 Tonnen pro Jahr. Für Heißgetränke wie Kaffee, Tee und Kakao fallen dabei im Schnitt 34 Becher pro Kopf und Jahr an. Gleichzeitig sind die Becher nur etwa 10 Minuten im Einsatz, bevor sie weggeworfen werden.

Wenn Du Dir also regelmäßig Deinen Kaffee beim Coffeeshop um die Ecke kaufst, lohnt es sich allemal sich nach einem Mehrwegbecher umzuschauen. Anschließend fragst Du den Barista einfach, ob er Dir den Kaffee in Deinen mitgebrachten Becher einfüllen kann. Und schon sparst Du jede Menge Abfall – da schmeckt der Kaffee gleich doppelt so gut!

 

4. Unverpackte Kaffeebohnen kaufen

Unverpackt-Läden erfreuen sich steigender Beliebtheit. Neben Alltagslebensmitteln wie etwa Mehl, Obst und Gemüse oder Brotwaren kannst Du hier genauso Deinen selbst mitgebrachten Behälter mit Kaffeebohnen befüllen. Das spart wiederum Verpackungsmaterial.

 

5. Biologisch abbaubare Kapseln

Prinzipiell ist eine Kaffeemaschine, die mit Kaffeebohnen befüllt wird, einer Kapselmaschine zu bevorzugen. Denn diese Kapseln bestehen zumeist aus Aluminium und/oder Plastik und erzeugen dadurch viel Abfall. Achte daher beim Kapselkauf darauf, dass die Kapseln sowohl aluminium- als auch plastikfrei sind. Im Idealfall können sie einfach im Biomüll entsorgt werden.

 

6. Die Kunst des Slow Coffee

Sich für seinen Kaffee wieder mehr Zeit nehmen – von der Zubereitung bis zum Genuss: Darum geht es beim Slow Coffee Movement. Durch die längere Zubereitung mittels unterschiedlicher Arten des Filterkaffees oder mit einer klassisch italienischen Bialetti Mokkakanne verbrauchst Du weniger Energie. Gleichzeitig wird das Endprodukt mehr geschätzt.

 

Deutschlands Kaffeekonsum in Zahlen

Kaffee ist das beliebteste Heißgetränk der Deutschen. Ganze 162 Liter werden davon jährlich pro Kopf getrunken. Für mehr als die Hälfte ist dabei eine Tasse nicht ausreichend. In Kilo Kaffeebohnen umgerechnet sind das etwa 4,8 Kilogramm pro Jahr. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit noch weit hinter den Top 3: Finnland und die Niederlande mit 8,8 Kilogramm sowie Schweden mit 7,8 Kilogramm.

Umfragen zufolge steigt der Kaffeekonsum übrigens mit dem Alter. 2018 gaben 42% der 18-35- Jährigen an, regelmäßig zur Kaffeetasse zu greifen. Bei den 36-45-Jährigen waren es schon 77% und ab 46 Jahren aufwärts ganze 85%. Insgesamt ergibt das mehr als zwei Drittel der deutschen Bevölkerung ab 18 Jahren, die regelmäßig Kaffee trinken.

 

Fazit: Kleine Schritte mit großer Wirksamkeit

Deinen Kaffee auf umweltfreundliche, nachhaltige Art und Weise zu konsumieren ist gar nicht so schwierig. Ein paar veränderte Verhaltensweisen, der Kauf eines Mehrwegbechers und mehr Achtsamkeit auf die Herkunft Deines Kaffees können bereits helfen. Schon brauchst Du beim Kaffeegenuss kein schlechtes Gewissen mehr haben und kannst Deinen Kaffee nachhaltig trinken! Es gibt natürlich aber auch noch die ein oder andere gesündere Alternative zum täglichen Kaffeekonsum, die Dich auf natürliche Weise aufwecken.

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